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So können sich Landwirte vor Stress schützen

Damit Stress und Belastungen bei Landwirten nicht an die Substanz gehen, empfehlen Experten die Resilienz zu stärken. Doch was bedeutet das? top agrar hat nachgefragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie kann man mit dem Stress und anderen negativen äußeren Einflüssen umgehen, ohne den Kopf zu verlieren? Diese Frage umtreibt viele Landwirte. Das Schlaglicht fällt dabei immer wieder auf das Thema Resilienz. Doch was ist Resilienz eigentlich? Wir haben mit Mediatorin Dr. Silvia Riehl gesprochen.

Frau Dr. Riehl, was ist ­Resilienz?

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Dr. Riehl: Damit ist die ­psychische Widerstandskraft gemeint. Resiliente Menschen haben Vertrauen in sich selbst. Stress geht ihnen weniger an die Substanz. Das unterscheidet sie von Menschen, die gelernt haben, Stress zu managen, also mit der Belastung gut umzugehen. Ich vergleiche das gerne mit einer Tanne und einer ­Eiche, die beide mit Schnee beladen sind. Die Eiche kann viel tragen. Unter der Last brechen aber irgendwann ihre Zweige ab. An der Tanne gleitet der Schnee ­dagegen herunter.

Was beeinflusst die ­Resilienz einer Person?

Dr. Riehl: Positiv wirken sich zum Beispiel Persönlichkeitsfaktoren wie Offenheit und Geselligkeit aus. Auch die Religiosität hat ­einen Einfluss. Gottvertrauen stärkt die Gewissheit, dass alles einen Sinn hat. ­Gegenwind wirft mich dann nicht so leicht aus der Bahn. Aber auch das Umfeld, wie zum Beispiel eine intakte Familie oder starke Netzwerke, spielt eine Rolle.

Welche Techniken gibt es, um die Resilienz zu steigern?

Dr. Riehl: Es gibt zahlreiche Methoden. Vor dem Schlafen zwei bis drei positive ­Erlebnisse zu notieren, hilft zum Beispiel dabei, nicht grübelnd ins Bett zu gehen. Auch jeden Tag bewusst ­etwas Gutes für sich selbst zu tun, kann die Resilienz langfristig stärken und mich ­gelassener mit dem Weltgeschehen umgehen lassen.

Man kann sich natürlich auch die professionelle Hilfe eines Coaches oder Psycho­logen suchen.

Erleben Sie Bäuerinnen und Bauern als resilient?

Dr. Riehl: Eher ja. Ihre Arbeit ist durch das Leben mit den Jahreszeiten und den Tieren sinnstiftend und steigert so die Resilienz. Häufig haben sie auch ein starkes soziales Netz in der Familie und in ihrem Umfeld.

Stark sind Landwirte, wenn sie Sinn und ­Erfüllung in ihrer Arbeit sehen und darauf vertrauen, dass sie das Richtige tun."

Trotzdem sind viele am Limit.

Dr. Riehl: Natürlich. Es gibt im Alltag viele belastende ­Situationen, zum Beispiel Kritik aus Gesellschaft und Politik. Durch die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen leben auch ­Bauern immer mehr fremdbestimmt. Stark sind Landwirte, wenn sie Sinn und ­Erfüllung in ihrer Arbeit sehen und darauf vertrauen, dass sie das Richtige tun.

Kann Resilienz auch ­schaden?

Dr. Riehl: Auch Resilienz hat zwei Seiten. Zufriedenheit macht stark, aber Unzufriedenheit ist auch ein Motor für Veränderungen. Es gilt, ein Gleichgewicht zu finden, zwischen Akzeptanz und ­Veränderungswillen. Das Ziel ist eine gesunde Einstellung: „Ich muss nicht alle Pro­bleme lösen. Ich tue, was für mich sinnvoll und nötig ist und vertraue auf meine Entscheidungen.“

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