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topplus Interview zu Patchworkfamilien

Stiefmütter und -väter: "Den leiblichen Elternteil nicht ersetzen, sondern ergänzen"

Nicht nur bunt, sondern auch herausfordernd: Wir haben mit Dr. Andreas Metten, Agraringenieur und systemischer Familientherapeut, über das Leben in Patchworkfamilien gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten

Meine, deine, unsere Kinder: In Patchworkfamilien geht es vermeintlich laut und fröhlich zu. Doch es gibt mehr Konfliktpotenzial, als es auf den ersten Blick scheint. Hier geht es zu unserem Einführungsbeitrag.

Wie das "neue Elternteil" ansprechen? Mit "Stiefmutter" oder "Stiefvater"? Im Interview erklärt Dr. Andreas Metten, weshalb er eine ganz andere Variante bevorzugen würde.

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Herr Dr. Metten, Märchen erzählen häufig von „bösen Stiefmüttern“, Stiefväter kommen quasi nicht vor. Wie können Frauen und Männer im echten Leben andere Geschichten rund um ihre Patchworkfamilien schreiben?

Dr. Metten: Tatsächlich stehen Stiefmütter – genauso wie Stiefväter – vor vielen Herausforderungen. Denn zuallererst haben sie sich ihre Partner ausgesucht, nicht deren Kinder. Schon in der „klassischen“ Familie ist es knifflig, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Wenn Stiefkinder und Expartner hinzukommen, wirds noch anspruchsvoller. Fragen wie „Darf ich mich einmischen und wenn ja, wie viel?“ stehen im Raum.

Ich glaube, das Salz einer guten Partnerschaft ist, offen mit dem anderen über dessen Vorstellungen zu sprechen und den nicht-leiblichen Kindern wertschätzend zu begegnen – auch wenn man anfangs womöglich keinen Draht zu ihnen findet. Das ist völlig normal.

Statt „Stiefmutter“ und „Stiefvater“ würden Sie „Bonusmama“ oder „zweiter Vater“ bevorzugen. Zudem empfehlen Sie, die Kinder selbst nach einer passenden Anrede zu fragen. Warum?

Dr. Metten: Weil es nicht darum gehen sollte, den leiblichen Elternteil zu ersetzen, sondern ihn zu ergänzen. Das Patchworkkind lieben und unterstützten, mit ihm kuscheln, es vom Spielfeldrand anfeuern – das darf ja sein. Nur eben nicht in Konkurrenz zur Mutter oder zum Vater.

Wie wirken sich Konflikte zwischen dem neuen Partner und dem geschiedenen Elternteil aus?

Dr. Metten: In erster Linie bringen sie die Kinder in Bredouille, die ihre Eltern bedingungslos lieben und genau merken, wenn diese von der „Bonusmama“ oder dem „Bonuspapa“ gering geschätzt werden – egal ob offen ausgesprochen oder hinter verschlossener Tür. Das heißt nicht, dass man seinem Ärger nie Luft machen darf. Man sollte aber versuchen, das Verhalten und die Person im Ansehen zu trennen.

Ob das klappen kann ...?

Dr. Metten: Es ist jedenfalls nicht unmöglich. Helfen kann folgender Gedanke: Alle, die an der Erziehung eines Patchworkkindes beteiligt sind, haben meist die besten Absichten und wollen, dass es sich wohlfühlt. Selbst wenn man die Wertschätzung gegenüber dem geschiedenen Elternteil für sich selbst nicht aufbringen möchte, wird man es dem Kind zuliebe tun.

Noch ein Tipp, um das Zusammenleben in Patchworkfamilien zu erleichtern?

Dr. Metten: Fragen Sie sich, was wäre in fünf Jahren die ideale Situation für uns als Familie, und was müssten wir dafür tun? Oder anders herum: Was wäre in fünf Jahren der Worst Case? Wie ließe er sich verhindern?

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