Nässe, schlechtes Wurzelwerk und leergespülte Böden lassen Ihren Raps im Frühjahr schwer in Gang kommen. Jetzt muss die Andüngung im Frühjahr optimal passen. Um die richtige Höhe der Startgabe zu ermitteln, gilt folgendes Berechnungsschema: N-Startgabe = N-Mindestvorrat + N-Sollaufnahme – anrechenbarer Stickstoff (Vor-Winter-Stickstoff) – Nmin in 0 bis 90 cm Bodentiefe. Um den vor Winter von den Rapspflanzen bereits aufgenommenen Stickstoff zu messen eignen sich unter anderem auch folgende zwei Methoden:
- Ermittlung des Vor-Winter-N mit der Waage:
Sie können die N-Aufnahme vor Winter auch mit Hilfe der N-Waage ermitteln. In diesem Fall wird das Frischgewicht (Biomasse) der Rapspflanzen in kg/ha ausgewiesen und dieses mit Hilfe eines Faktors (meist 45) in kg/ha N umgerechnet. Dieser Faktor steht für den Trockensubstanz- und Stickstoffgehalt in den Rapspflanzen. Das Frischgewicht wird mit dieser Methode auf das Gramm genau ermittelt, unberücksichtigt bleiben die Schwankungen im Trockensubstanzgehalt (10 % +/- 3 %) und vor allem im N-Gehalt, der zwischen 3 und 6 % in der Trockenmasse schwanken kann. - Ermittlung des Vor-Winter-N mit dem N-Sensor:
Auch mit dem N-Sensor kann indirekt die N-Aufnahme des Rapsbestandes abgescannt werden. Vorteil des Sensors ist, dass aus den vor Winter ermittelten Daten eine Anwendungskarte erstellt werden kann, die eine im Schlag differenzierte Düngung erlaubt. Allerdings sollten die Werte anhand von Eichwerten an schlechten und guten Stellen kalibriert werden, da mit dem Sensor nicht der Stickstoffgehalt der Rapspflanzen, sondern nur die unterschiedliche Grünfärbung erfasst wird, die durch verschiedenste Faktoren beeinflusst wird. Die Erfassung der Biomasse erfolgt durch Messung des Infrarotlichtes. Mit der Kombination der Ermittlung der N-Aufnahme anhand der Pflanzenentwicklung und dem Abscannen des Pflanzenbestandes mit Hilfe des N-Sensors können Unterschiede im Rapsbestand recht gut ausgeglichen werden.