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Welche Sorten für Ihren Standort?

Die Landessortenversuche für Silo- und Körnermais in Baden-Württemberg und Bayern erbrachten gute Erträge bei hoher Qualität. Im Folgenden finden Sie die kompletten Ergebnisse der Landessortenversuche Silo- und Körnermais 2016 für Baden-Württemberg und Bayern.

Lesezeit: 30 Minuten

Die Landessortenversuche für Silo- und Körnermais in Baden-Württemberg und Bayern erbrachten gute Erträge bei hoher Qualität. Im Folgenden finden Sie die kompletten Ergebnisse der Landessortenversuche Silo- und Körnermais 2016 für Baden-Württemberg und Bayern. Zudem werden für Ihren Standort Empfehlungen gegeben.  

 

Silomais - Baden-Württemberg

 

Von Wilhelm Wurth, LAZBW Aulendorf

In Übersicht 1 und 2 finden Sie die vollständigen Ergebnisse der Landessortenversuche Silomais 2016.

Die sichere Abreife ist an Standorten mit ungünstigen Wachstumsbedingungen besonders wichtig.

Sorten mit den höchsten TS-Gehalte(siehe Tabelle 1 und 2):

- frühe Sorten: Schobbi CS S200, gefolgt von Tokala, SY Werena und SY Feeditop jeweils S210

- mittelfrühe Sorten: Jessy S230, P 8201 S240, Farmicus S230 und Frederico KWS S240

Sorten mit hohem Stärkegehalt, für Rationen mit hohem Grasanteil

- frühe: SY Feeditop, LG 30222, Schobbi CS und SY Talisman

- mittelfrühe: P 8025, Torres, Agropolis

- mittelspäte: Sunmark/DS0331, P 9012, P 9027, SY Monolit, SY Altitude

- späte: Shannon

Sorten mit guter Energiedichte und niedrigem Stärkegehalt für Rationen mit hohem Maisanteil

- frühe: LG 30248, Mallory

- mittelspäte: ES Watson, SY Campona, ES Peppone, ES Yeti

Sorten mit hohem Biomasseertrag

- frühe: Mallory, LG 30238, SY Feeditop, LG 30248

- mittelfrühe: Simpatico KWS, ES Metronom, Grosso, Agro Polis, Farmicus, SY Welas, Farmplus

- mittelspäte: Pauleen, SY Monolit, Corioli CS, Danubio, Atletas, ES Peppone, Walterinio KWS, Kilomeris

- späte: P 0725, LG 30.444, Kabatis, Herkuli CS

 

Die Übergänge der Qualitätseigenschaften bei den Sorten sind fließend. Auch Sorten mit einer günstigen Kombination der unterschiedlichen Eigenschaften können zielgerecht sein.

 

Übersicht 1: Ergebnisse der LSV Silo- und Biomassemais 2015-2016 Baden-Württemberg

frühe und mittelfrühe Reifegruppe


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SorteS-ZahlTS- Gehalt %TM-ErtragrelativEnergie-dichteMJ/kg TSEnergie-ertragrelativStärke-gehaltrelativVerdau-lichkeitrelativLager bei Ernte %
Mittel frühe VRS absolut37,2%188,3 dt/ha6,80 MJ NEL/kg TS128,3     GJ NEL/ha37,6%73,3%0,8%
SY Feeditop*S21037,31036,981061121030,7E
LG 30222S21036,51026,961051081030,8E
LG 30223¹S22036,4996,921011031030,2ESM
Schobbi CSS20039,3976,82981041010,2ESM
ZoeyS21036,51006,871011021011,0ESM
LG 30238*S22036,11056,7410495990,2EBM
Mallory*S22035,91066,86107951003,4EBM
SY Werena¹S21037,51016,7099101980,4EBM
SY TalismanS22035,61016,851021041012,5
LG 30248S22035,81036,87104951015,1
StaceyS22035,8986,881001011022,5
Tokala¹S21037,61006,779997991,7
SY AmbossS22036,41026,7110094981,8
Mittel mittelfrühe VRS, absolut37,4%207,6 dt/ha6,94 MJ NEL/kg TS144,2     GJ NEL/ha38,0%72,5%0,4%
Agro PolisS24038,71016,80991031000,3E
Torres¹S25037,8977,171001051040,6ESM
P 8025S24038,3956,99961091030,1ESM
LG 30251S25038,4957,02971011040,0ESM
JessyS23039,4976,78951001010,1ESM
FarmicusS23039,21006,8098101981,3E
FarmfireS23037,7996,97991001010,7ESM
SY WelasS23038,51006,77981011001,9E
FarmplusS24038,91006,849999990,6EBM
Frederico KWSS24039,1976,80951021010,6
ES Metronom¹S24037,61026,8710196990,5EBM
SunstarS24038,1986,92971001021,5
Grosso¹S25036,61026,779999970,2
Volumixx*S24038,0996,7095981000,1
SY KardonaS25037,5976,80951011000,8
NiklasS23037,6956,91941021020,8
P 8372S24038,11006,709697971,0
Geoxx*S24037,7956,8694991010,7
SurterraS25035,8976,9397981000,2
P 8201S24039,2956,7492100992,2
Simpatico KWSS25036,51036,619891983,3
DKC 3409*S24038,7976,649394971,2





1) = Verrechnungssorte (VRS); * = EU-Sorte

E = Empfehlung 2017 beide Nutzungsrichtungen, ESM =Silomais, EBM   = Biomassemais

 

Übersicht 2: Ergebnisse der LSV Silo- und Biomassemais 2015-2016 Baden-Württemberg

mittelspäte und späte Reifegruppe


SorteS-ZahlTS- Gehalt %TM-ErtragrelativEnergie-dichteMJ/kg TSEnergie-ertragrelativStärke-gehaltrelativVerdau-lichkeitrelativLager bei Ernte %
Mittel mittelspäte VRS, absolut39,5%191,3 dt/ha6,75 MJ NEL/kg TS129,1     GJ NEL/ha37,9%70,7%2,0%
SY MonolitS27038,71056,701051031003,2E
KantorusS26039,61016,801021011031,7E
Sunmark/ DS0331S27037,8997,011031081041,7ESM
P 8704S27039,61026,611001021001,0E
SY AltitudeS26038,5986,941001031051,8ESM
P 8821S26039,21026,701001021002,4E
P 9012S29037,21026,721011041013,0
Pomeri CS*S26038,51026,781031011002,6EBM
KilomerisS26039,01036,6610296991,1EBM
Perinio KWS¹S26039,51006,861021001001,2
DanubioS27038,11046,81104971025,2
P 9027¹S26041,1976,63961041001,7
Corioli CS*S28037,21046,72104981003,0
ES WatsonS26038,51016,89103971022,1
SY CamponaS27037,61026,91104931044,1
Walterinio KWS¹S27038,01036,76103971003,1
PauleenS28037,41086,4510392962,0EBM
ES PepponeS28036,11036,83104941012,2
PR38Y34*S27038,9996,629796990,9
AtletasS28037,71046,509990985,0
ES YetiS28035,41006,82101901002,1
Mittel späte Sorten absolut38,4%197,0 dt/ha6,77 MJ NEL/kg TS133,3     GJ NEL/ha36,0%72,7%0,3%
Shannon*~S30040,5986,881001091020,2ESM
Kabatis*~S30041,51006,941031011010,6E
LG 30.444*~S30038,41026,731011021000,2E
Herkuli CS*S31039,91006,801001001001,0E
P 0725*~S32035,41036,6810193990,1EBM
DKC 5142*~S32036,2976,7396991000,2
P 0573*~S30036,71006,629794980,1





1) = Verrechnungssorte (VRS); * = EU-Sorte

E = Empfehlung 2017 beide Nutzungsrichtungen, ESM =Silomais, EBM   = Biomassemais

 

 

Bei der Sortenwahl für den Maisanbau zur Fütterung von Wiederkäuern müssen die Qualitätseigenschaften der Sorten berücksichtigt werden (Übersicht 3). Vor allem der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit, die die Energiedichte maßgeblich beeinflussen, sollten bei der Sortenwahl mit entscheiden. Die richtige Einschätzung der Abreife ist insbesondere an den klimatisch ungünstigen Standorten von großer Bedeutung. Silomais mit mangelnder Abreife wird den Anforderungen als „Energielieferant“ in der Grundfutterration nicht gerecht. Sorten mit ausschließlich hoher Masseleistung, die für den Biomasseanbau vorteilhaft sein können, bringen nicht in jedem Fall den erhofften Erfolg im Stall.

 

 

Übersicht 3: Anforderungen an die Silomaisqualität bei Verwertung durch Wiederkäuer


Frühes Sortiment
FrühPflanzen-längeSilo-reife-zahlKörner-reife-zahlStängel-fäule in %³Tausend-korn- masse 2016 in g³Bruch-korn-anteil2016 in %³DON- Gehalt 2016in mg/kg²Relativ-ertragBW 2016³ in %Rel. TS-GehaltBW 2016³ in %Ertrags-wertzahl EWZ*BW 2015- 2016³Relativ-ertrag Großraum Süd/Südwest 2012- 2016**Rel. TS-Gehalt Großraum Süd/Südwest 2012- 2016**
ES Crossmannl-slS250K2205,0312,66,00,00104,098,7102,0103,999,0
FarmpluslS240K22010,0276,79,20,93100,6100,7103,2100,899,3
LG 30222m-lS210K2205,4289,43,30,00101,199,2102,0100,799,4
Santimolca. S240K2107,5305,57,40,48101,2100,9102,4101,6101,1
Sunshinosm-lS210K2109,2293,46,10,2296,5101,4100,998,9100,9
  ø  -  -  -  9,4  291,1  6,0  0,51135,1 dt/ha75,3%TS  -130,8 dt/ha72,8%TS
1 Pflanzenlänge: k=kurz; m=mittel; l=lang, sl=sehr lang;2 Standort für die DON-Untersuchung: Kupferzell3 Standorte 2016 Kupferzell, Ladenburg, Tailfingen, Boxberg (alle Baden-Württemberg)* EWZ = Summe aus Ertrag/Reife/Lager;** Standorte 2016: Baden-Württemberg 4, Bayern 6*** Anzahl verrechneter Versuche zwischen 5 und 10 (geringere statistische Absicherung)





 

Körnermais – Baden – Württemberg:

 

Von Thomas Würfel LTZ Augustenberg

 

Für den Mais war das Jahr 2016 von April bis Juni mit der im Vergleich zum langjährigen Schnitt ca. 1,5 fachen Niederschlagsmenge zu nass und der um 1

Grad niedrigeren Durchschnittstemperatur zu kalt. Durch die hohen Winternie- derschläge war auch die Aussaat durch nasse Böden vielerorts nicht optimal und erfolgte vergleichsweise spät. Keine guten Startbedingungen, die Schlim- mes erahnen ließen, zumal bis Mitte August mit einer sehr späten Ernte bzw. hohen Erntefeuchten gerechnet werden musste.Die ab Mitte August einset- zende Hitzephase mit sehr trockenen Bedingungen beschleunigten die Abreife "raketenartig".

Gemessen an der späten Saat und der schnellen Abreife waren die Erträge zu- friedenstellend, ein Beleg für die hohe Anpassungsfähigkeit der Maiskultur an widrige Witterungsbedingungen (Übersicht 4). Das Versuchsmittel lag im frühen Sortiment bei 135,1 dt/ha (2015: 114,7 dt/ha; 2014: 139,6 dt/ha), im mittelfrühen Sorti- ment bei 130,7 dt/ha (2015: 116,2 dt/ha; 2014: 140,5 dt/ha) und im mittelspäten Sortiment bei 125,2 dt/ha (2015: 119,1 dt/ha; 2014: 139,8 dt/ha). Aufgrund der trockenheißen Abreife waren die Trockensubstanzgehalte bei der Ernte dann doch noch im "normalen" Bereich. Im frühen Sortiment bei 75,3% (2015: 76,8 %; 2014: 70,7%), im mittelfrühen Sortiment bei 74,4% (2015: 75,9%; 2014: 73,0%) und im mittelspäten Sortiment bei 75,6% (2015: 74,7%; 2014 71,9%).

 

Im Versuchsjahr 2016 trat an keinem Standort Lager auf, sodass eine Beurtei- lung der Standfestigkeit in diesem Jahr nicht möglich ist. Gleiches gilt für die Blattkrankheiten (Helminthosporium).

Der sortenbezogene Befall mit Stängelfäule wurde in den Versuchen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2016 bonitiert. Bei der Sortenwahl sollte jedoch zusätzlich die BSA-Einstufung berücksichtigt werden, der mehrjährige und bundesweite Daten zugrundeliegen.

Der Bruchkornanteil gibt einen Hinweis auf die Druschfähigkeit einer Sorte und ist im Landesortenversuch eine Momentaufnahme. Durch entsprechende Mähdruscheinstellungen kann der Landwirt das Ergebnis sorten- und situati- onsbezogen optimieren.

Die Mykotoxinbelastung im Korn lag deutlich unter 1,75 mg/kg, dem europa- weit festgelegten Höchstgehalt für unverarbeiteten Mais. In Kupferzell (frühes Sortiment) und in Kraichtal (mittelfrühes und mittelspätes Sortiment) waren hö- here Werte mit einer gewissen Sortendifferenzierung festzustellen, statistisch abgesichert sind die Werte nicht, sie sind lediglich ein weiteres Kriterium von vielen bei der Sortenwahl.


Die Relativerträge und die Trockensubstanzgehalte sind auf den Versuchs- durchschnitt bezogen. Die bad.-württ. Versuchesind Grundlage für die Berechnung der Ertragswertzahl, die die beiden letzten Jahre umfasst. Die Ertragswertzahl relativiert den Ertrag einer Sorte nach einer festgelegten Formel um den Trockensubstanzgehalt bei der Ernte und dem Lager. Die Ertragswertzahl einer Sorte liegt höher als der Relativertrag, wenn Erntefeuchte und/oder Lager geringer als das Versuchsmittel sind und umgekehrt. Sie bildet eine wichtige Grundlage bei der Entscheidung, ob eine Sorte geprüft bzw. eine geprüfte Sorte empfohlen wird.

 

Fundierte Sortenbeurteilungen erfordern eine große Datenbasis. Deshalb wurden 2016 durch die LfLFreising erstmalig die bayerischen, baden-württembergischen und rheinland-pfälzer Standorte bezüglich Ertrag und Trockensubstanzgehalt zusammen verrechnet. Die Ergebnisse sind in der Spalte "Großraum Süd/Südwest 2012 - 2016" dargestellt. DieAnzahl ausgewerteter Versuche liegti.d.R. bei über 100, bei neueren Sorte jedoch deutlich darunter. Sorten mit 5 bis 10 ausgewerteter Versuche sind mit einem gewissen statistischen Fehler behaftet und werden deshalb gekennzeichnet.

 


Übersicht 4: Empfohlene Körnermaissorten für Baden-Württemberg 2017


Mittelfrühes Sortiment
Pflanzen-längeSilo-reife-zahlKörner-reife-zahlStängel-fäule in %³Tausend-korn-masse 2016 in g³Bruch-kornanteil2016 in %³DON- Gehalt 2016in mg/kg²Relativ-ertragBW und RP 2016³ in %Rel. TS-GehaltBW und RP 2016³ in %Ertrags-wertzahl EWZ*BW und RP 2015- 2016³Relativ-ertrag GroßraumSüd/ Südwest 2012- 2016**Rel. TS-Gehalt GroßraumSüd/ Südwest 2012- 2016**
DKC 3623lca. S270K26010,0295,64,40,90102,698,1105,8103,797,6
ES Asteroidl-slca. S250K2502,5287,35,60,73104,399,3107,2102,999,1
ES Cockpitl-slca. S240K2402,9289,75,20,75100,2101,6107,499,4101,1
KWS 2322l-K2301,3276,23,30,4197,7101,5107,697,4102,2
Luigi CSm-lK240K2400,8282,62,90,31101,999,696,099,7100,2
P 8589l-slca. S260K25012,5268,94,40,3299,3101,1105,1101,7100,0
SY TalismanlS220K23012,9278,63,71,30101,5100,9107,4101,5102,1
 ø  -  -  -  5,9  4,1  0,93130,7 dt/ha74,4 %TS  -135,0 dt/ha72,2 %TS
1 Pflanzenlänge: k=kurz; m=mittel; l=lang, sl=sehr lang;2 Standort für die DON-Untersuchung: Kraichtal3 Standorte 2016: Kupferzell, Ladenburg, Kraichtal, Tailfingen (alle BW), Minfeld (RP)* EWZ = Summe aus Ertrag/Reife/Lager** Standorte 2016: Rheinland-Pfalz 1; Baden-Württemberg 4; Bayern 8*** Anzahl verrechneter Versuche zwischen 5 und 10 (geringere statistische Absicherung)

Mittelspätes Sortiment
Pflanzen-längeSilo-reife-zahlKörner-reife-zahlStängel-fäule in %³Tausend-korn-masse 2016 in g³Bruch-korn-anteil2016 in %³DON-Gehalt 2016in mg/kg²Relativ-ertragBW und RP 2016³ in %Rel. TS-GehaltBW und RP 2016³ in %Ertrags-wertzahl EWZ*BW und RP 2015- 2016³Relativ-ertrag GroßraumSüd/ Südwest 2012- 2016**Rel. TS-Gehalt GroßraumSüd/ Südwest 2012- 2016**
Ferarixxl-slca. S280K28011,1319,32,40,26104,498,2108,9102,698,1
Futurixxl-slca. S280K29014,4306,31,50,20102,397,6107,0103,397,9
Keltikusl-K2608,3320,13,30,28101,0102,1-101,2102,1
P 8928l-slca. S270K26010,6274,63,20,16100,3103,0111,799,3102,2
  ø  -  -  -  11,8  302,9  2,8  0,54125,2 dt/ha75,6 %TS  -137,8 dt/ha70,8 %TS
1 Pflanzenlänge: k=kurz; m=mittel; l=lang, sl=sehr lang;2 Standort für die DON-Untersuchung: Kraichtal3 Standorte 2016: Ladenburg, Orschweier, Kraichtal (alle BW), Minfeld (RP)* EWZ = Summe aus Ertrag/Reife/Lager** Standorte 2016: Rheinland-Pfalz 1; Baden-Württemberg 3; Bayern 4*** Anzahl verrechneter Versuche zwischen 5 und 10 (geringere statistische Absicherung)

Übersicht 6: Ergebnisse der Bayerischen Landessortenversuche
Silomais 2016
SortenZüchter/Sorten-inhaberPrüf-jahrSilomaisErtrag rel.GJ-NEL/haMJ-NEL/kg TMStärkegehaltin %ResistenzgegenBlatt-flecken
Reife-zahl
201520162015201620152016
frühe Sorten /bis S 220)
Agro FidesAgromais1S2201037,0836,0 ( + )
Calango KWSKWS1S220956,9935,8 ( + )
Cranberri CSCaussade1S220997,0735,1*
DavosDeutsche Saat-veredelung1S2101027,0436,40
KWS StabilKWS1S2001026,8634,60
LaurinioRAGT>3S22093996,796,9032,734,70
LG 30223LG>3S22098956,897,1533,535,20
LG 30248LG2S2201081026,947,0332,433,00
MallorySaatenunion2S2201071026,936,8931,331,3 ( - )
P 7500Pioneer>3S21098977,027,0134,634,80
RidleyDeutsche Saat-veredelung1S2101047,0234,6*
StaceyAdvanta2S2201031006,946,9135,033,4 ( - )
Sumatra DS 1398 ASaatenunion1S220986,8834,90
SusettaSaatenunion1S2201067,1334,2*
SY AmbossSyngenta3S220108996,867,0032,735,30
SY TalismanSyngenta2S2201011006,817,0234,035,40
SY WerenaSyngenta3S210101966,746,8234,434,40
TokalaAdvanta>3S2101027,0534,50
ZoeyAdvanta3S2101071006,986,9535,334,9 ( - )
Anzahl Versuchsorte545454
Mittelwerte absolut frühe Sorten118,0139,16,876,9933,134,7
mittelfrühe Sorten (S 230 - S 250)
Agro JanusAgromais1S2301027,0536,70
Agro PolisAgromais2S240971016,597,0332,438,10
AmarocAgromais1S2301026,9936,60
Benedictio KWSKWS1S2301037,1436,5 ( + )
CharleenAdvanta1S2401046,9535,90
ES CrossmanEuralis1S2501017,1336,80
ES MetronomEuralis3S2401011046,607,1329,534,50
FarmfireFarmsaat2S2301061016,817,1932,737,4 ( - )
FarmflexFarmsaat>3S250105986,827,2730,536,6 ( - )
FarmgigantFarmsaat2S250102986,627,1131,636,7 ( - )
FarmicusFarmsaat3S230971006,596,9932,036,80
FigaroKWS1S2401047,0936,6 +
Frederico KWSKWS2S24096976,586,9932,137,1 ( - )
GeoxxRAGT>3S240103976,707,1331,336,50
GrossoKWS>3S2501041026,657,0931,537,00
KalideasKWS1S2501007,1135,90
LG 30251LG>3S2501021006,767,2131,436,50
LG 30254LG2S250104996,696,9630,534,4 ( + )
LG 30258LG1S2401017,1236,6 +
P 8201Pioneer2S240961016,657,1032,937,90
P 8372Pioneer2S24096996,406,8829,734,8 ( - )
PerleyAdvanta1S250996,9834,50
PetroschkaDeutsche Saat-veredelung1S2401006,9635,20
ProsperDeutsche Saat-veredelung1S240997,0735,7 ( + )
Simpatico KWSKWS1S2501036,9135,50
SunstarSaatenunion2S240101996,747,0632,135,70
SurterraSaatenunion2S250104986,727,2031,437,80
SY KardonaSyngenta3S250103996,596,9932,736,90
SY WelasSyngenta2S2301051016,597,0132,038,20
TorresKWS>3S250105957,007,2733,337,4 ( - )
VolumixxRAGT2S240102956,456,8030,133,90
Anzahl Versuchsorte121212121212
Mittelwerte absolut mittelfrühe Sorten115,1157,86,657,0631,436,4
mittelspäte Sorten (ab S 260)
Agro VitalloAgromais2S270987,1935,1 ( - )
Ampatico KWSKWS3S2701001036,687,1832,437,2 ( - )
AtletasKWS3S2801027,0137,10
Batisti CSCaussade2S26099976,737,1033,336,5 ( + )
Biriati CSCaussade>3S280986,9832,5 ( - )
DKC 3764Monsanto1S270987,0437,1 ( + )
ES CharterEuralis>3S2701031016,837,3031,134,1 ( + )
ES PepponePlanterra3S2801041046,647,1028,332,2 ( - )
ES WatsonEuralis1S2601077,3234,80
ES YetiEuralis3S2701057,2431,2 ( + )
HulkAga Saat3S2601017,2636,1 ( + )
IndexxRAGT3S2601017,1134,70
KantorusAgromais2S260104966,687,1931,438,30
LG 30306LG>3S280986,9035,6 ( + )
LG 3216LG>3S2601007,0433,4 ( - )
MAS 26 TMaisadour2S2801021016,597,0229,933,50
P 8704Pioneer1S2701017,0540,6 +
P 9012Pioneer1S2901007,0637,8*
P 9027Pioneer>3S26096966,606,9935,739,1 ( + )
PauleenAdvanta3S2801016,8233,70
Perinio KWSKWS2S260937,0836,1 ( - )
RGT KarlaxxRAGT1S280977,0034,90
SativoDeutsche Saat-veredlung2937,0236,4 ( + )
Supiter DS 1439 BSaatenunion1S260977,1236,00
SY CamponaSyngenta3S2701051036,847,2532,634,80
SY FanaticSyngenta3S260977,4236,8 ( - )
SY MonolitPlanterra1S2701037,0637,40
Walterinio KWSKWS2S2701031066,697,2231,836,8 -
Anzahl Versuchsorte585858
Mittelwerte absolut mittelspäte Sorten131,2163,96,697,1132,035,7
Die Bezugsbasis für die Berechnung der Relativzahlen ist der Sortimentsmittelwert. Die Sorten sind geordnet nach dem Alphabet.* zu geringe Datenbasis, keine Einstufung

Silomais – Bayern

Von Dr. Joachim Eder, Stefanie Gellan, Albert Ziegltrum, LfL Bayern.

Nach dem schwierigen Jahr 2015 konnte man im Allgemeinen mit den Silomaiserträgen des Jahres 2016 wieder ganz zufrieden sein. Ein Spitzenjahr ist es nicht geworden, dazu war es im Frühsommer zu kalt und zu nass. Insbesondere auf Böden mit schlechter Struktur oder in Hanglagen haben die anhaltenden Niederschläge ihre Spuren hinterlassen. Auf solchen Flächen waren die Erträge mancherorts recht schwach oder wechselhaft. Wo es Staunässe gab, kam das Wachstum im Frühjahr nur zögerlich in Gang. Der Sommer hat dann doch vieles wieder gut gemacht, der Wachstumsrückstand wurde in der Regel wieder aufgeholt und am Ende war man auch mit den Erträgen und der Abreife eigentlich fast überall zufrieden. Leider waren auch bei den Sortenversuchen einige Versuchsorte nicht wertbar, da durch das viele Wasser im Frühsommer auf den Versuchsflächen große Schäden entstanden.

Qualität ist wichtig für die Sortenwahl

In diesem Jahr wurden die Landessortenversuche Silomais erstmalig für alle Nutzungsrichtungen in einem gemeinsamen Versuch angelegt. Einen separaten Versuch für Silomais zur Biogasnutzung gibt es nicht mehr. Dadurch ergibt es nun die Möglichkeit, alle Sorten zusammen zu beurteilen und hinsichtlich ihrer besonderen Eignung für die verschiedene Nutzungsrichtungen im Bereich Fütterung und Biogasnutzung zu bewerten:

Für den Bereich Biogas werden besonders die Sorten empfohlen, die hohe Massenerträge produzieren, Trockenmasseproduktion pro ha sollte das entscheidende Kriterium für die Sortenwahl sein. Im Bereich Fütterung sollten vor allem die Sorten im Vordergrund stehen, die hohe Erträge an Energie pro Flächeneinheit, ausgedrückt als MJ-(oder GJ) Nettoenergie-Laktation oder Umsetzbarer Energie (MJ-NEL oder UE/ha) liefern. Alle Sorten in den Landessortenversuchen werden hinsichtlich Ihrer Energiegehalte und Qualität untersucht. Daraus ergibt sich ein guter Überblick, welche die wirklich qualitativ hochwertigen sind. Bei Sorten mit niedrigen Energiegehalten kommt eigentlich nur eine Nutzung für den Bereich Biogas in Frage.

Für die einzelnen Schwerpunkte im Bereich Fütterung gibt es für das „Feintuning“ bei der Rationsgestaltung aber noch weitere Einflussmöglichkeiten durch die Sortenwahl. Je nachdem, ob man in der Ration für Milchvieh vor allem auf Silomais setzt, oder ob der Mais zur Ergänzung einer Ration aus Grassilage zum Einsatz kommt, sollte man bei der Sortenwahl anders vorgehen. Bei maisbetonter Fütterung empfiehlt es sich, Sorten zu wählen, bei denen die Energie nicht nur aus der Stärke im Kolben, sondern auch zu großen Teilen aus einer gut verdaulichen Restpflanze kommt. Hohe Verdaulichkeit von Blättern und Stängel bringt Energie in die Ration und trotzdem kommt die Struktur nicht zu kurz. Anders ist es bei Rationen mit höherem Grasanteil. Hier muss nicht die Struktur sondern vor allem die hohe und rasch verfügbare Energie im Vordergrund stehen. Kolbenbetonte Sorten mit hohen Stärkegehalten bringen hier die besten Voraussetzungen.

Übersicht 5 zeigt am Beispiel der mittelfrühen Sorten (S230 bis S250), wie es sich mit der Qualität verhält. Aus jeder Versuchsparzelle der Landessortenversuche wird eine Probe gezogen und eine Qualitätsanalyse durchgeführt, so dass hier ein aussagekräftiger Mittelwert aus vielen Proben gebildet werden kann.

Auf der senkrechten Achse ist der Stärkegehalt dargestellt, auf der waagrechten der Energiegehalt. Die qualitativ hochwertigen Sorten für die Fütterung finden sich somit auf der rechten Seite der Grafik, die Biogassorten auf der linken. Die höchsten Werte bei der Energie lieferten dieses Jahr die Sorten Torres (S 250) und Farmflex (S250). Diese beiden Sorten sind auch im Spitzenbereich, was den Stärkegehalt angeht, somit die idealen Maissorten für die Energieergänzung in grasbetonten Rationen oder für die Rindermast.

Für die Milchviehration mit viel Mais sollte die Energie mehr aus der Restpflanze kommen. Die Grafik zeigt, dass hier vor allem eine Sorte in diesem Reifebereich die ideale Kombination hat: ES Metronom (S240) liefert trotz niedrigerem Stärkegehalt viel Energie über die gute Verdaulichkeit von Blättern und Stängel. Solche Sorten helfen auch bei größerem Anteil von Mais in der Ration zu hohe Stärkeanteile zu vermeiden.



Die Qualitätsdaten für die Sorten der frühen (bis S220) und späten (ab S260) Reifegruppen finden sich im Internetangebot der LfL unter www.LfL.bayern.de.

Ergebnisse der Sortenversuche und Sortenempfehlungen

In Übersicht 6 sind die Ergebnisse der einzelnen Sorten dargestellt und die empfohlenen Sorten für die Regionen aufgelistet.


Übersicht 7: Ergebnisse der Bayerischen LandessortenversucheKörnermais 2016
SortenZüchter / Sorten-inhaberPrüf-jahrKörner-maisReife-zahlErtrag rel.dt/haWasser-gehaltin Korn %Drusch-fähigkeitunbesch.Körner in %Markt-leistung rel. in €/ha  *ResistenzgegenBlattflecken
2015201620152016201520162016
frühe Sorten
AmagranoAgromais>3K2101019924,127,593,594,199 0
ColiseeKWS>3K22010210225,027,493,292,3102 ( - )
DavosDeutsche Saat-veredelung1K22010229,189,8100 0
ES CrossmanEuralis2K22010110723,429,091,791,3106 0
ES OpalineEuralis1K2109727,592,197 ( + )
FeniziaEurocorn1K21010026,889,6100 -
KWS StabilKWS1K21010425,295,1106 0
LG 30222LG>3K22010010023,828,494,295,7100 0
LiprimusDeutsche Saat-veredelung2K210929523,026,494,594,396 0
P 8025Pioneer3K22010510225,129,290,990,8100 ( + )
PlentyMaisadour2K2101019824,528,393,094,598 0
RGT FaxxanaRAGT1K2209229,294,491 0
StaceyAdvanta2K21010610125,028,790,691,4100 ( - )
SunshinosSaatenunion>3K21010510323,426,192,490,3104 0
Anzahl Versuchsorte5555225
Mittelwerte absolut frühe Sorten(bis Reifezahl 220)93,1143,423,827,892,692,61913
mittelfrühe Sorten
AmamonteAgromais>3K240989527,229,389,890,996 -
Calango KWSKWS1K2309929,293,599 ( + )
DKC 3350Monsanto1K25010430,790,1103 ( + )
ES AsteroidEuralis2K25010810326,230,588,089,11020
FarmerinoFarmsaat1K2409830,093,798 ( + )
FarmezzoFarmsaat1K24010129,395,7102 ( + )
FidoxxiRAGT1K2509830,994,397 ( + )
FigaroKWS1K25010529,593,3105 +
GrossoKWS>3K2501029927,431,487,089,7970
Juri CSCaussade2K2501109927,929,790,095,699 ( + )
KWS 2322KWS3K230999922,827,594,194,61010
LG 30258LG1K24010430,491,9104 +
LiberatorDeutsche Saat-veredelung2K24010010025,829,291,294,1101 ( - )
Luigi CSCaussade>3K24010810026,729,294,496,71000
Malawi CSCaussade1K2409729,396,6980
MaxxensRAGT2K240999525,729,291,292,7950
NoricoSaatbau Linz2K2409910025,629,393,194,5100 ( - )
P 8329Pioneer1K24010229,491,4102 ( + )
P 8589Pioneer>3K2501039825,029,690,692,598 +
P 9027Pioneer>3K2501029925,930,990,994,198 ( + )
PerleyBaywa1K25010130,090,81010
Supiter DS 1439 BSaatenunion1K25010030,789,9990
SY TalismanSyngenta2K2309910323,828,592,493,71040
VitallyEurocorn2K230989924,327,988,589,7100 -
Anzahl Versuchsorte8888228
Mittelwerte absolut mittelfrühe Sorten(Reifezahl 230-250)107,8142,625,429,790,992,91868
mittelspäte Sorten
DKC 3939Monsanto1K26010132,990,1101 +
ES FlatoEuralis3K26010210126,232,190,594,7101 +
FerarixxRAGT3K28010410227,434,291,693,6100 +
FuturixxRAGT>3K29010610228,634,593,394,5100 +
Katari CSCaussade2K2609131,496,2920
KeltikusKWS2K26010610623,531,193,692,0107 -
KWS 9361KWS>3K280979827,432,395,095,098 ( - )
P 8642Pioneer1K26010030,594,0102 +
P 8704Pioneer1K26010329,5 ---106 +
P 8816Pioneer1K26010030,291,5102 +
P 8821Pioneer1K27010031,594,1100 ( + )
P 9234Pioneer1K27010433,192,8103 +
RGT ConexxionRAGT1K2709832,392,698 +
SusannSaatenunion>3K2801049729,234,093,294,2960
SuzySaatenunion>3K2601039627,231,994,296,997 ( - )
Anzahl Versuchsorte2323223
Mittelwerte absolut mittelspäte Sorten(Reifezahl ab 260)131,4145,0726,632,192,693,51860
Die Sorten sind geordnet nach der Reifegruppe, innerhalb der Reifegruppe nach dem Alphabet.Die Bezugsbasis für die Berechnung der Relativzahlen ist der Sortimentsmittelwert.



Frühe Sorten bis S220

Die frühen Sorten erreichten in den diesjährigen Landessortenversuchen einen mittleren Trockenmasseertrag von 199,3 dt/ha, deutlich mehr als die 171,5 dt/ha von 2015, etwa so viel wie in 2014, dem Jahr mit einem der bisher höchsten Maiserträge in Bayern. Auch hinsichtlich der Qualität war 2016 ein gutes Jahr. Das warme Sommerwetter war ideal für eine gute Kolbenentwicklung, so dass der Rückstand aus dem Frühjahr gut aufgeholt wurde und mit 34,7 % Stärke noch ein ganz passabler Wert erreicht wurde. Beim Energiegehalt ergab sich mit einem Durchschnitt von 7,0 MJ-NEL/kg TM, ein Wert ähnlich wie in den Vorjahren (2015: 6,9 MJ-NEL). Die guten Energiegehalte und viel Masse ergeben im Versuch dann einen mittleren Energieertrag/ha von 139,1 GJ-NEL. Ein Spitzenwert, 2015 waren es nur 118,1 GJ/ha gewesen und auch 2014 lediglich 132,2 GJ/ha.

Den höchsten Energieertrag in der frühen Reifegruppe brachten in diesem Jahr drei neue Sorten. An der Spitze lag Susetta (S220, Saatenunion) mit einem guten Ergebnis von rel. 106. Die Sorte liefert viel Masse, hat eine gute Restpflanzenverdaulichkeit und bringt deshalb, obwohl sie bei der Stärke nicht im Spitzenbereich liegt, viel Energie in die Ration. Sie eignet sich gut für eine Fütterung mit hohen Maisanteilen, ebenso wie für die Biogaserzeugung.

An zweiter Stelle beim Ertrag lag mit rel. 104 Ridley (S210, DSV), eine ebenfalls recht massenbetonte Sorte. Energie- und Stärkegehalt sind im mittleren Bereich. Sie eignet sich deshalb gut für einen Einsatz in der Biogasproduktion ebenso wie in der Fütterung.

Ebenfalls gut abgeschnitten hat die Sorte Agro Fides (S220, Agromais), eher vom qualitätsbetonten Typ mit viel Stärke und guter Verdaulichkeit, gut geeignet für die Energieergänzung grasbetonter Rationen. Auch eine gute Standfestigkeit und geringe Anfälligkeit gegenüber Blattflecken sprechen für diese Sorte.

Folgende Sorten aus dem frühen Reifebereich werden von den Fachzentren Pflanzenbau der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten besonders für den Anbau in Bayern empfohlen:

P7500 (S210, Pioneer) ist eine qualitätsbetonte Sorte, die beim Ertrag in diesem Jahr allerdings etwas schwächer blieb. Sie vereint hohe Stärkegehalte und Energie, ist somit gut geeignet als Energielieferant für grasbetonte Rationen und Rindermast.

Zoey (S210, Advanta) ist eine stäkereiche Sorte mit mittlerem Energiegehalt, grasbetonte Fütterung und Rindermast sollten die Nutzungsschwerpunkte sein. Sie überzeugt durch eine hervorragende Standfestigkeit. In Befallsgebieten mit Turcicum-Blattflecken zeigte sie eine erhöhte Anfälligkeit.

LG30248 (S220, LG) gehört unter den führeifen Sorten zu den ertragsstärksten im mehrjährigen Vergleich. Der Energiegehalt ist trotz niedrigem Gehalt an Stärke noch mittel. Der Einsatzschwerpunkt liegt somit im Bereich maisbetonte Milchviehrationen oder Biogas. Die Standfestigkeit zeigte manchmal etwas Schwächen.

Mallory (S220, Saaten Union) hat eine gute Standfestigkeit, bringt viel Masse, bleibt aber recht schwach hinsichtlich der Qualität. Hier kommt vor allem eine Nutzung als Biogasmais in Betracht.

SY Amboss (S220, Syngenta) ist gut standfest und bringt viel Masse bei relativ geringem Kolbenanteil. Der Energiegehalt bleibt unterdurchschnittlich. Die Sorte empfiehlt sich deshalb auch vor allem für eine Nutzung als Biogasmais.

Mittelfrühe Sorten S230 bis S250

Auch in der mittelfrühen Reifegruppe waren die Erträge in diesem Jahr hervorragend. 223,0 dt/ha im Durchschnitt über alle Orte liegt ganz in der Nähe des bisherigen Rekordertrags 229,0 dt/ha von 2011. Auch bei der Qualität ist alles ok, 7,06 MJ-NEL/kgTM bedeutet ein gutes Ergebnis und somit wurde der bisherige Rekordertrag von 2011 mit 157,8 MJ-NEL/ha in diesem Jahr exakt wieder erreicht.

Die ertragsstärksten Sorten dieser Reifegruppe waren 2016 mit je 163,9 MJ-NEL/ha Charleen (S240, Advanta), Figaro (S250, KWS) und ES Metronom (S240, Euralis). Beim Trockenmasseertrag hebt sich Charleen mit 235,3 dt/ha deutlich von den anderen ab. Die Sorte ist sehr massenbetont und bleibt im Energiegehalt deshalb auch unter dem Durchschnitt. Der Nutzungsschwerpunkt sollte bei der Biogaserzeugung liegen. Anders verhält es sich mit Figaro. Die Sorte liegt im Stärke und Energiegehalt im Mittelfeld der Sorten, kann also zusätzlich zum Biogas auch mehr für den Fütterungsbereich Verwendung finden. Gute Standfestigkeit und Resistenz gegenüber Turcicum-Blattflecken sind weitere Stärken der Sorte. ES Metronom überzeugte in diesem Jahr durch gute Erträge, bleibt trotz niedrigen Stärkegehalt beim Energiegehalt im Mittelfeld, somit gut geeignet für die Fütterung in maisbetonten Rationen und für die Biogasnutzung. Die Sorte wird in ganz Bayern zum Anbau empfohlen.

Weitere empfohlene Sorten sind:

Farmfire (S230, Farmsaat) überzeugt in erster Linie durch Qualität. Viel Stärke und hoher Energiegehalt machen die Sorte zur idealen Ergänzung grasbetonter Futterrationen.

SY Welas (S230, Syngenta) bringt viel Masse und einen hohen Kolbenanteil mit viel Stärke. Trotzdem bleibt der Energiegehalt unterdurchschnittlich. Biogasnutzung sollte deshalb der Schwerpunkt sein.

Geoxx (S240, RAGT) ist eine bewährte Sorte mit knapp mittleren Erträgen bei mittlerem bis gutem Energiegehalt.

Sunstar (S240, Saatenunion) bleibt beim Ertrag etwas unter dem Durchschnitt. Empfehlenswert ist die Sorte wegen ihrem mittleren bis guten Energiegehalt und der guten Standfestigkeit.

Grosso (S250, KWS) ist eine universell einsetzbare Sorte mit gut mittleren Ertrags- und Qualitätseigenschaften. Sie eignet sich sowohl für den Fütterungs- als auch für den Biogasbereich.

LG 30251 (S250, LG) ist eine energiereiche Sorte mit mittlerem Ertrag. Eine hochverdauliche Restpflanze und mittlere Stärkegehalte bieten gute Voraussetzungen für einen Einsatz in Milchviehrationen mit hohem Maisanteil.

Simpatico (S250, KWS) Sehr viel Masse und relativ niedrige Gehalte an Stärke und Futterenergie machen die Sorte zu einer guten Wahl für die Biogaserzeugung.

SY Kardona (S250, Syngenta) bringt überdurchschnittliche Erträge bei mittlerer Qualität. Bei der Standfestigkeit zeigt die Sorte manchmal etwas Schwächen. Sie liefert auch viel Masse und wird deshalb ebenso besonders für den Biogasbereich empfohlen.

Mittelspäte Sorten ab S260

In dieser späteren Reifegruppe finden sich viele Sorten, die sich speziell für die Biogaserzeugung eignen. Großrahmige Sorten mit hohen Trockenmasseerträgen stehen hier im Vordergrund. Eine gute Kolbenausreife und hohe Stärkegehalte spielen für diese Verwertungsrichtung keine so große Rolle wie in der Rinderfütterung. Deshalb kommen oft auch spätreifere Sorten zum Einsatz, die höhere Massenerträge erwarten lassen.

Der Ertrag der Landessortenversuche lag in dieser Reifegruppe heuer bei 230 dt/ha. Das ist deutlich mehr als in den Vorjahren. 2015 sind es nur 196 dt/ha gewesen. Im Mittel wurden die Versuche bei einem TS Gehalt von 36,6 % geerntet, eine gute Ausreife war also an allen Versuchsorten gegeben.

Den höchsten Ertrag an Trockenmasse lieferte mit 243 dt/ha die Sorte Pauleen (S280, Advanta). Für die Fütterung eignet sie sich wenig, sie sollte ausschließlich als Biogasmais angebaut werden. Gleiches gilt für die Sorte an zweiter Stelle mit 241 dt/ha, ES Peppone (S280, Euralis).

Beim Energieertrag hat bei den mittelspäten Sorten ES Watson (S260 Euralis) die Nase vorn. Sehr hoch in der Energie bei mittlerem Stärkegehalt sollte der Schwerpunkt zur Verwertung dieser Sorte bei maisbetonten Rationen und beim Biogas liegen. Auf dem zweiten Platz, wenn es um den Ertrag an Energie geht, liegt Walterinio (S270, KWS). Die Sorte ist universell einsetzbar für Fütterung und Biogas. In der Standfestigkeit und bei der Resistenz gegenüber Turcicum-Blattflecken zeigte sie sich manchmal etwas schwach.

Weiterhin werden empfohlen:

Index (S260, RAGT) eine Sorte mit universeller Eignung für Fütterung und Biogas. Gleiches gilt für Ampatico KWS (S270), SY Campona (S270 Syngenta) und Hulk (S260 Aga-Saat). In der Abreife ist letztere aber deutlich später, als man aufgrund der Reifezahl S260 annehmen würde.

ES Charter (S270, Euralis) eine Sorte, die sich aufgrund ihrer hohen Restpflanzenverdaulichkeit gut für die Fütterung in Rationen mit hohem Maisanteil eignet. Ebenso wie ES Yeti (S270, Euralis). Diese Sorte sollte aber wegen ihrer späten Abreife schwerpunktmäßig in der Biogasproduktion Verwendung finden.

Ausschließlich für den Biogasbereich werden noch empfohlen MAS 26T (S270 Maisadour), Atletas (S280, KWS) und Biriati CS (S280 Caussade)

Weitere Ergebnisse unter www.lfl.bayern.de




 


Körnermais – Bayern

 

Von Dr. Joachim Eder, Stefanie Gellan, Albert Ziegltrum, LfL Bayern.

 

Nach dem vielerorts ziemlich bescheidenen Erträgen des Vorjahres konnten die Körnermaisanbauern für 2016 wieder auf ein recht ertragreiches Jahr zurückblicken. Mit 142,6 dt/ha im Mittel über alle Versuchsorte (mittelfrühe Sorten, 8 Orte) war der Ertrag in den Landessortenversuchen in diesem Jahr wieder auf Rekordniveau, genau so viel war es 2014 gewesen. Den bisherigen Rekord hält das Jahr 2008 mit 143,9 dt/ha. Die Kornerträge in den Landessortenversuchen liegen stets auf etwas höherem Niveau als Praxiserträge. Aber auch die amtliche Schätzung (vorläufig, LlfL Agrarökonomie) geht mit durchschnittlich 102,9 dt/ha über ganz Bayern von recht guten Erträgen aus. 2015 waren es gerade mal 82,4 dt/ha gewesen.

Obwohl das Jahr 2016 besonders in Südbayern mit kühlem Wetter und viel zu vielen Niederschlägen im Juni nicht besonders günstig für den Mais war, sind diese Ergebnisse doch ein Zeichen dafür wie gut er den schlechten Start dann doch durch das schöne Sommerwetter im August und September wieder wett machen konnte. Die die hohen Temperaturen und  ausreichende Wasserversorgung haben die Einkörnung positiv beeinflusst und hohe Korngewichte zur Folge gehabt.

 

2016 wieder Befall mit Kolbenfusarium

 

Das feuchte Wetter im Frühsommer und auch die regelmäßigen Niederschläge während der Abreife haben dafür gesorgt, dass in diesem Jahr auch wieder Pilzgifte (Mykotoxine) in vermehrtem Maße aufgetreten sind (Übersicht 8). Eines der wichtigsten ist das sog. DON (Deoxinivalenol). Es wird von Fusarien gebildet, der gleiche Erreger, der auch bei anderen Getreidearten, insbesondere Weizen Probleme machen kann. Im letzten Jahr hatte es wegen des warmen und trockenen Sommers überhaupt keine Probleme gegeben. In 2016 wurden zwar keine so dramatischen Werte erreicht wie 2014, an einigen Orten und bei anfälligeren Sorten gab es jedoch auch in diesem Jahr ein erhöhtes Niveau.

Besonders empfindlich gegenüber diesen Pilzgiften zeigen sich Schweine, während in Rationen für Rinder wesentlich höhere Werte toleriert werden können. In Schweinemastrationen sollten deshalb insgesamt Gehalte von 1 mg/kg nicht überschritten werden. Mehr Informationen dazu im LfL Internet unter „Sortenergebnisse Körnermais“ auf den Internetseiten der LfL (www.LfL.bayern.de) .

Die LfL untersucht an jeweils drei Orten der Sortenversuche das ganze Sortenspektrum, um die Sorten, welche eine erhöhte Anfälligkeit zeigen, zu identifizieren. Die Ergebnisse aus 2016 sind in der Tabelle dargestellt.

Bei den frühen Sorten (bis K220) wurden die Orte Frankendorf (Lks. Erding),  Neuhof (Lks. Donauwörth) und Günzburg untersucht. Zwischen den Orten gibt es sehr große Unterschiede in den Gehalten, weil der Befall sehr stark von der örtlichen Witterung beeinflusst wird. Am höchsten war das Niveau in Neuhof. Bei den Sorten sind es nur zwei, welche im Mittel einen Wert von über ein mg/kg aufweisen: Fenizia und RGT Faxxana.

Bei den mittelfrühen Sorten wurde der Standort Reith (Landkreis Passau) mit untersucht. Sorten mit erhöhten Werten (Mittel über 1 mg/kg) waren Amamonte, Vitally, SY Talisman, ES Asteroid und Liberator. Bei den späten Sorten (ab K260) gab es an den Orten Reith, Inzing (Landkreis Passau) und Sengkofen (Landkreis Regensburg) keine auffälligen Werte.

 

Sortenergebnisse und Empfehlungssorten

 

In der Tabelle Übersicht 7 sind die Versuchsergebnisse der einzelnen Sorten dargestellt. Zusätzlich zum Ertrag ( dt/ha) zeigt die Tabelle noch den Wassergehalt ( % ), den Anteil unbeschädigter Körner ( % ), den Ertrag unter Berücksichtigung der Trocknungskosten ( Marktleistung ) sowie die Resistenz der einzelnen Sorten gegenüber der Turcicum-Blattfleckenkrankheit.


Übersicht 8: DON Gehalte von frühen, mittelfrühen und mittelspäten Sortenan jeweils drei prädestinierten bayerischen Standorten 2016
Frühe Sorten bis K 220
DON-Gehalte 2016, Mittelwerte aus 3 Wiederholungen mg/kg
VersuchsortFrankendorfNeuhofGünzburgMittelwert
SorteDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kg
Amagrano0,4631,6310,6210,905
Colisee0,8740,9360,4560,755
Davos0,5510,7930,7330,693
ES Crossman0,7210,8810,2450,616
ES Opaline0,2540,7200,6990,558
Fenizia0,9861,3890,9051,093
KWS Stabil0,3490,5340,3730,419
LG 302220,0760,1700,2290,158
Liprimus0,0870,1810,1130,127
P 80250,7921,2090,4550,819
Plenty0,5480,3810,3970,442
RGT Faxxana0,8041,2171,1221,048
Stacey0,2970,1090,8350,414
Sunshinos0,4281,3650,3680,720
Ortsmittel0,5160,8230,5390,626
Mittelfrühe Sorten K 230 bis K 250
DON-Gehalte 2016, Mittelwerte aus 3 Wiederholungen mg/kg
VersuchsortReithNeuhofGünzburgMittelwert
SorteDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kg
Amamonte0,6122,5051,4341,517
Calango KWS0,1260,5040,8360,489
DKC 33500,1730,3300,9090,471
DS 1439 B0,1700,9940,3300,498
ES Asteroid0,4952,5560,6601,237
Farmerino0,2010,5500,3010,351
Farmezzo0,3440,5250,3740,414
Fidoxxi0,4120,8850,3160,538
Figaro0,0710,3181,1300,506
Grosso0,4271,3150,6060,782
Juri CS0,1870,6910,8400,572
KWS 23220,3801,0210,2690,557
LG 302580,8681,3860,1430,799
Liberator0,1121,2552,1571,175
Luigi CS0,1290,2390,2790,216
Malawi CS0,7310,9400,7200,797
Maxxens0,2530,9800,8310,688
Norico0,5030,6010,5520,552
P 83290,3671,1881,2060,920
P 85890,1700,3820,2490,267
P 90270,1310,3270,3810,280
Perley0,2270,2870,3860,300
SY Talisman1,6121,4620,4391,171
Vitally1,1291,1911,5631,294



 

Frühe Sorten ( bis K 220 )

Die frühen Sorten erreichten einen sehr guten Durchschnittsertrag über alle Versuchsorte von 143,4 dt/ha. Genauso viel wie im ertragsreichen Jahr 2014. Spitzenreiter war der Standort Frankendorf mit einem durchschnittlichen Kornertrag von 159,2 dt/ha. Auch der Versuchsstandort Neuhof lag mit 146,1 dt/ha über dem bayernweiten Durchschnitt.

Bei den Sorten liegt ES Crossman ( K220, Euralis ) mit einem Kornertrag von relativ 107 in diesem Jahr an der Spitze. Eine Sorte mit guter Standfestigkeit. Ihre Resistenz gegen Blattflecken liegt im mittleren Bereich. Die Stängelfäuleresistenz ist als mittel bis gut einzustufen. Bis auf die Oberpfalz erhält sie von den Fachzentren Pflanzenbau der Ämter für Ernährung Landwirtschaft und Forsten eine Anbauempfehlung.

KWS Stabil ( K210, KWS ) liegt mit einem Ertrag von rel. 104 an zweiter Stelle. Eine Sorte, die durch ihre gute Standfestigkeit und Druschfähigkeit überzeugt. Ihre Resistenz gegen Stängelfäule und Blattflecken liegt im Mittel. Sie wird für den Anbau in allen Regierungsbezirken Bayerns, außer Unterfranken empfohlen.

Mit einem Relativertrag von 103 belegt Sunshinos ( K210, Saatenunion ) in diesem Jahr den dritten Platz. Eine Sorte, die durch ihre Standfestigkeit besticht. Über die Jahre gehörte sie zu den Sorten mit den geringsten DON-Werten. Heuer liegt sie leicht über dem Mittelwert. Ihre Stängelfäuleresistenz ist als mittelgut und die Blattfleckenresistenz als gut einzustufen. Leichte Schwächen zeigt sie bei  der Druschfähigkeit. Sunshinos ist für den bayernweiten Körnermaisanbau empfohlen.

Eine ebenfalls bayernweite Anbauempfehlung erhält die Sorte Colisee ( K220, KWS ), eine Sorte mit stabilen Erträgen über die Jahre und mit guter Standfestigkeit.  Die Druschfähigkeit und Resistenz gegen Stängelfäule sind als mittel einzustufen. In der Beurteilung der Blattfleckenresistenz schneidet sie leicht unterdurchschnittlich ab.

LG 30222 (K220, LG ) wird für den Körnermaisanbau in Mittelfranken, Oberpfalz, Niederbayern und das Gebiet Schwaben Oberbayern west empfohlen. Eine bewährte standfeste Sorte mit durchschnittlichem Kornertrag und Blattfleckenresistenz, die sich gut dreschen lässt.

Für den regionalen Anbau in der Oberpfalz und Unterfranken wird die Sorten Stacey ( K210, Advanta ) empfohlen.

 

Mittelfrühe Sorten ( K230 bis K250 )

Das Ertragsniveau der mittelfrühen Sorten lag in diesem Jahr bei 142,6 dt/ha. Somit auf dem Niveau der Jahre 2014 und 2015. Wie auch im frühen Sortiment liegt der Standort Frankendorf mit einem Kornertrag von 161,6 dt/ha vorne, gefolgt vom Standort Thann (Lks. Rosenheim) mit 151,1 dt/ha. Die Erträge der anderen Versuchsstandorte lagen leicht unter dem Durchschnitt.

Die ersten drei Plätze im mittelfrühen Sortiment belegen drei in diesem Jahr erstmals geprüfte Sorten.

Den höchsten Kornertrag mit rel. 105 erzielte Figaro ( K250, KWS ). Eine standfeste Sorte mit guter Resistenz gegen Stängelfäule und Blattflecken. Der Bruchkornanteil beim Dreschen liegt im mittleren Bereich.

Den zweithöchstenErtrag erzielte die Sorte LG 30258 ( K240, LG) mit rel. 104. Eine Sorte mit guten Einstufung en in den Merkmalen Standfestigkeit und Blattfleckenresistenz. In der Resistenz gegen Stängelfäule liegt sie im mittel bis guten Bereich.

DKC 3350 ( K250, Monsanto) belegt mit einem ebenfalls rel. Ertrag von 104 den dritten Platz in diesem Sortiment. Eine standfeste Sorte mit guter Stängelfäuleresistenz. Ihre Blattfleckenresistenz ist mittel bis gut. Bei der Druschfähigkeit liegt sie leicht im unteren Mittel.

Eine bayernweite Anbauempfehlung bis auf Unterfranken erhält die Sorte KWS 2322 (K230, KWS). Eine Sorte mit geringen bis mittleren Kornerträgen, aber einer guten Standfestigkeit und Stängelfäuleresistenz. In der Blattfleckenresistenz ist sie als mittel einzustufen. Die Sorte lässt sich gut dreschen.

 

Die Sorte Luigi CS (K240, Caussade) lässt sich ebenfalls gut dreschen und bringt wenig Bruchkorn hervor. Sie bringt eine gute Resistenz gegen Stängelfäule  und eine mittlere Blattfleckenresistenz mit. Leichte Schwächen zeigen sich in der Standfestigkeit. Sie gehört mehrjährig zu den Sorten mit den geringsten DON-Werten. Auch heuer liegt die Belastung im niedrigen Bereich. Luigi erhält bis auf Unterfranken eine bayernweite Anbauempfehlung.

Außer für das Anbaugebiet der Oberpfalz erhält auch die Sorte ES Asteroid (K250, Euralis) eine bayernweite Empfehlung. Eine Sorte mit guter Standfestigkeit und Stängelfäuleresistenz. Beim Dreschen könnte es zu erhöhtem Bruchkornanteil kommen. Am Standort Neuhof gehörte sie 2016 zu den Sorten mit erhöhten DON-Gehlten.

P 8589 ( K259, Pioneer) wird für den Anbau in Oberbayern süd und Niederbayern empfohlen.

 

Mittelspäte Sorten ( ab K260 )

Im Durchschnitt über die Versuchsstandorte erzielten die mittelspäten Sorten in diesem Jahr  einen Kornertrag von 145,1 dt/ha. Spitzenreiter ist hier der Standort Sengkofen mit 150,2 dt/ha. Der schwächste Standort mit 137,9 dt/ha war in diesem Sortiment Reith.

Das späte Sortiment führt wie auch im letzten Jahr die Sorte Keltikus ( K260, KWS) mit einem relativ Ertrag von 106 an. Die Standfestigkeit der Sorte  und ihre Druschfähigkeit liegen leicht unter dem Durchschnitt des mittelspäten Sortiments. In der Resistenz gegen Stängelfäule und Blattflecken zeigen sich leichte Schwächen.

Rang zwei, mit einem Ertrag von 104 belegt P 9234 ( K270, Pioneer).Die Sorte wurde in diesem Jahr erstmalig geprüft. Die Standfestigkeit und Blattfleckenresistenz sind gut. In der Druschfähigkeit liegt sie im mittleren Bereich.

Die ebenfalls erstmalig geprüfte Sorte P 8704 ( K260, Pioneer) erzielt mit einem rel. Ertrag von 103 den dritten Platz. Eine Sorte mit mittlerer Standfestigkeit und guter Resistenz gegen Blattflecken. Ihre Stängelfäuleresistenz ist als mittel bis gut einzustufen.

Eine regionale Anbauempfehlung für Niederbayern erhält die Sorte Futurixx (K290, RAGT). Für die Oberpfalz werden die Sorten ES Flato (K260, Euralis) und Ferarixx (K280, RAGT) empfohlen.


Übersicht 8: DON-Gehalte von frühen, mittelfrühen und mittelspäten Sorten an jeweils 3 prädestinierten bayerischen Standorten 2016
Frühe Sorten bis K220
Ortsmittel0,4090,9350,7050,683
Mittelspäte Sorten K 260 bis K 290
DON-Gehalte 2016, Mittelwerte aus 3 Wiederholungen mg/kg
VersuchsortReithInzingSengkofenMittelwert
SorteDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kgDON mg/kg
DKC 39390,1680,1530,0000,107
ES Flato0,7120,4110,0030,375
Ferarixx0,0000,1840,3420,175
Futurixx0,2440,8250,2130,428
Katari CS0,5100,5290,0990,379
Keltikus0,3030,5290,1910,341
KWS 93610,0660,1260,0060,066
P 86420,2750,0030,0060,095
P 87040,0410,0220,2450,103
P 88160,4950,3780,2310,368
P 88210,0810,2030,0260,104
P 92340,1400,1400,1530,144
RGT Conexxion0,1610,1770,2660,201
Susann0,0740,3310,1530,186
Suzy0,6770,3450,0280,350
Ortsmittel0,2630,2900,1310,228
Analysen durchgeführt durch AQU 1b, LfL FreisingPrüfmethode: Hausmethode Bestimmung von Deoxynivalenol mittels HPLC, Nachsäulenderivatisierungund Fluoreszenzdetektion (AA 20.01.02.01)




 


 

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