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Wieso die Homöopathie doch eine Alternative ist

Autorin: Karin Schoenen-Schragmann Die Homöopathie wurde vor über 200 Jahren vom Arzt Samuel Hahnemann konzipiert und hat bis heute, trotzt aller Kritik, nichts an ihrer heiltätigen Wirkung verloren.

Lesezeit: 5 Minuten

"Die Homöopathie wurde vor über 200 Jahren vom Arzt Samuel Hahnemann konzipiert und hat bis heute, trotzt aller Kritik, nichts an ihrer heiltätigen Wirkung verloren. Die Homöopathie zählt zu den Erfahrungsheilkunden und wird fast in allen Teilen der Welt eingesetzt und auf homöopathischen Schulen und Universitäten durch Professoren, Ärzte, Heilpraktiker und von sachkundigen Praktikern gelehrt. Homöopatika fallen unter das Arzneimittelgesetz – müssen daher vor der Zulassung durch Behörden/Zulassungsstellen geprüft werden - und man kann sie als Tropfen, Globuli, Salben oder Tabletten in der Apotheke erwerben.

Trotz aller Kritik ist das Vertrauen sowohl der Bevölkerung als auch vom Tierhaltern und Landwirtschaft in die Homöopathie gewachsen. Nach einer Allensbach Studie gaben 60 % der Bevölkerung an, schon mal Homöopathie eingesetzt zu haben, Tendenz steigend. Historisch erwähnenswert ist, dass es bereits vor dem zweiten Weltkrieg in vielen deutschen Städten und Gemeinden homöopathische Vereine gab, in denen sich interessierte Laien regelmäßig trafen und austauschten. Im zweiten Weltkrieg wurden diese Vereine aufgelöst und konnten nach den Kriegswirren so nicht weiter fortgeführt werden.

Entgegen des erwähnten Trends eines zunehmenden Einsatzes von Homöopathie, wird in der Wissenschaft in Deutschland weiter daran gearbeitet, die Homöopathie als reine Glaubenssache und Placebo darzustellen, meist von Professoren, Wissenschaftlern und Ärzten, die sich noch niemals in ihrem Leben auch nur eine Minute mit dem Thema Homöopathie beschäftigt haben. Fraglich ist also, woher die Erkenntnisse derjenigen kommen, die darüber so gerne und lautstark ihr Urteil sprechen.

Man kann es nicht häufig genug sagen: Die Homöopathie ist eine Individualtherapie, daher muss die Anwendung und der Einsatz der verwendeten Homöopathischen Mittel auf den einzelnen Menschen oder das einzelne Tier zugeschnitten sein. Eine Mastitis ist nicht dublizierbar auf alle Mastitiden einer Herde. Das ergibt sich schon aus den verschiedenen Symptomen mit denen eine Kuh auf eine Mastitis reagiert. Fieber, Flocken, Abgeschlagenheit, Appetitmangel, welches Viertel ist betroffen, Auslöser, und und und...diese und mehr Fragen stellt sich der Homöopath bevor er ein Mittel in Betracht zieht, bevor er es beim einzelnen Tier einsetzt. Wie also soll ohne Berücksichtigung dieser Symptomatik eine Studie erstellt werden? Die Sehnsucht nach einem Allheilmittel das für alle gleich einsetzbar werden wird, kann hier nicht befriedigt werden. Das macht das Erlernen der Homöopathie schwierig aber hier liegen auch Chancen die die Schulmedizin nicht hat und die sinnvoll ergänzt werden kann. 

Ein Dorn im Auge der Wissenschaft ist dabei das Potenzieren der homöopathischen Mittel. Es ist aber Hahnemanns verdienst, dass er es über jahrelange Studien geschafft hat die teilweise hohe Giftigkeit der eingesetzten Stoffe zu mildern und trotzdem einen regulativen Effekt zu erhalten. Das sich trotzdem noch eine Wirksamkeit erzielen lässt wundert nicht, wenn man bedenkt wie winzigste Mengen eines Spurenelementes im Körper trotzdem wichtigste Vorgänge beeinflussen.

Im Ausland könnten die Placebo Aussagen unserer Wissenschaftler durchaus als anmaßend empfunden werden, vor allem von großen Nationen, in denen der Einsatz von Homöopathie als Volkheilkunde anerkannt ist und wo die Homöopathie gleichwertig neben der Medizin eingesetzt wird, wie z.B. in Indien. In der Schweiz gibt es seit 2016 eine vollkommene Übernahme der Kosten aus homöopathischen Behandlungen über die Krankenkasse. Wie kann das sein, das viele Hochdotierte und Hochdekorierte in unserem Land behaupten, die Homöopathie wäre reine Scharlatanerie, während diese gleichzeitig in Indien täglich tausendfach anerkannt und eingesetzt wird und die Schweiz sich offen zeigt. Die Medizin in Indien kennt die Wirksamkeit der Homöopathie an und hat keinerlei Berührungsängste, die beiden großen wichtigen Methoden der alternativen und der Schulmedizin so miteinander zu verknüpfen, dass sie gemeinsam im Sinne des höchstmöglichen Nutzens für den Patienten eingesetzt werden.

Auch in der Landwirtschaft wird Homöopathie seit vielen Jahrzehnten beim Nutztier eingesetzt.  Das Wissen um die Anwendung der homöopathischen Mittel haben wir vor allem hervorragenden Tierärzten zu verdanken, die aufgeschlossen waren und begeistert von der Homöopathie ihre Erfahrungen schriftlich für die Nachwelt festgehalten haben. Sowohl Werke über klinische als auch die klassische Homöopathie sind noch heute das wichtigste Fundament der praktizierenden Nutztierhomöopathen - egal ob Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Wie hoch die Zahl der Landwirte ist, die Homöopathie einsetzen, ist nicht bekannt. Auch gibt es nur wenige und unsystematische Daten über den von ihnen erzielten Behandlungserfolg. Dass der Einsatz von Antibiotika durch eine zielgenaue Anwendung von Homöopathie reduziert werden kann  ist durch einige Studien belegt, die Zahl der Studien ist aber nach wie vor überschaubar.

 

Die Landwirtschaftliche Praxis benötigt dringend mehr Tierärzte mit homöopathischer Zusatzausbildung, denn es ist zum Teil der schwierigen gesetzlichen Lage zuzuschreiben, die den Einsatz in der Praxis erschwert.  Noch immer müssen homöopathische Mittel, die jeder frei in der Apotheke für sich oder sein Kind kaufen kann, für Lebensmittel liefernde Tiere vor der Anwendung vom Tierarzt mit Indikation umgewidmet werden.  Damit sind die an der Homöopathie interessierten Landwirtinnen und Landwirte ohne Begleitung homöopathischer Tierärzte auf sich selbst gestellt. Sie  erfahren nur wenig oder keine Unterstützung durch Umwidmung oder fachlicher Beratung durch ihren Hoftierarzt. Die Praktiker, die über Fortbildungen in die Homöopathie einsteigen, müssen sich gleich zu Beginn damit abfinden, dass sie gutes Tun wollen, es aber aufgrund der gesetztes Lage eigentlich ohne die Hilfe ihres Tierarztes nicht dürfen. Ein Dilemma.

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Tierärzteschaft mit Nutztierheilpraktiker muss endlich möglich sein. Beim homöopathisch ausgebildeten Nutztierheilpraktiker ist das homöopathische Wissen schon verfügbar, während sich ein praktischer Tierarzt dieses vielleicht erst mühsam über Jahre aneignen müsste.  Im Zuge der  rasant steigenden Antibiotikaresistenzen kann man sich eine weitere Verzögerung bezüglich der gegenseitigen Ergänzung von Erfahrungsheilkunde und Medizin eigentlich nicht leisten."

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