Auch die Durchwachsene Silphie wird auf Grund ihres hohen Ertragspotenzials vermehrt als mögliches Biogassubstrat gehandelt und über einen möglicherweise hohen Futterwert dieser Pflanze diskutiert.
Geringe TM-Gehalte:
Im Versuch erreichte sie trotz eines sehr späten Erntetermins Anfang Oktober nur sehr geringe TM-Gehalte von 23% (Übers. 4). Die hohen Rohfaser-, aNDFom- und ADFom-Gehalte zeigen die fortgeschrittene Lignifizierung an. Der XP-Gehalt ist mit knapp 8% der TM mit demjenigen von Maissilage vergleichbar. Der ELOS-Wert liegt bei knapp 50% der TM, die Gasbildung bei 33 ml/200mg TM. Zum Vergleich: Gute Maissilagen sollten ELOS-Werte von mindestens 670g/kg TM haben, die Gasbildung sollte bei Grassilagen höher als 48ml/200mg TM liegen.Einer früheren Ernte und damit vermutlich günstigeren Inhaltsstoffen steht ein noch niedrigerer TM-Gehalt gegenüber, der zumindest hohe Gärsaftmengen und TM-Verluste erwarten lässt. Die Verdaulichkeit der Organischen Substanz lag bei der überprüften Silphie-Silage bei rund 49% der TM, die Verdaulichkeit der Rohfaser bei 29%. Für Gerstenstroh wird in aktuellen Futterwerttabellen eine Verdaulichkeit der Organischen Substanz und der Rohfaser von 50 und 48% angegeben.
Aus den Futterinhaltsstoffen und den Verdaulichkeiten ergibt sich für die geprüfte Durchwachsene Silphie ein Energiegehalt von 6,6 MJ ME/kg TM, also ein Futterwert, der mit dem von Stroh vergleichbar ist.
Früher ernten?
Ob die Silphie nach früherer Ernte verfütterungswürdig ist, bleibt zu prüfen. Versuche weisen darauf hin, dass sie den Futterwert von Mais nicht erreicht und durch die Behaarung der Pflanze bei Rindern mit Akzeptanzproblemen zu rechnen ist.Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com