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Alle Augen auf die Ampel

Lesezeit: 3 Minuten

In Berlin gehen die Verhandlungen für eine Koalition aus Grünen, FDP und SPD in die heiße Phase. Und in kaum einem Bereich sind der Handlungsbedarf und die Gegensätze der Parteien so groß wie in der Landwirtschaft: Schützen wir Klima und Insekten mit Verzicht und Verboten? Oder vertrauen wir auf Innovationen und den Markt? Das sind Grundsatzfragen, zu denen die Antworten der Parteien, insbesondere die Entwürfe der neuen Kanzler-Macher, FDP und Grüne, unterschiedlicher kaum sein könnten. Man kennt sich, aber man schätzt die Positionen des anderen nicht besonders – allen voran, wenn es bei Zukunftstechnologien wie CRISPR/Cas oder dem Umbau der Tierhaltung darum geht, Farbe zu bekennen.


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Und doch muss das, was dabei herauskommen kann, noch lange nicht schlecht sein. Wenn das Dreierbündnis seine Stärken bündelt, kann manches gelingen. Die FDP steht für Modernisierung, die Grünen für Ehrgeiz beim Klimaschutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung, die SPD könnte sich zum Anwalt der bäuerlichen Landwirtschaft mausern und vor allem die Menschen auf dem Land in den Blick nehmen. Warum nicht die Potenziale der Landwirtschaft als CO2-Senke (Stichwort „Carbon Farming“ und „Regenerative Landwirtschaft“) endlich beherzt nutzen und in ein Erlösmodell für die Betriebe verwandeln? Warum nicht Brücken schlagen zwischen den bewährten Instrumenten des konventionellen Landbaus, digitalen Technologien und ganzheitlichen Ansätzen der Biobetriebe? Und weshalb nicht dem Wunsch vieler Verbraucher nach regionalen Produkten und höheren Standards mit entsprechenden Angeboten Rechnung tragen?


Viele Praktiker, Agrarstartups und Partner aus den vor- und nachgelagerten Bereichen sind hier wieder einmal einen guten Schritt weiter als so mancher Entscheider in Berlin. Und das muss insbesondere der CDU/CSU nach nun 16 Jahren Verantwortung für das Bundeslandwirtschaftsministerium zu denken geben.


Zur Wahrheit gehört, dass nach der inhaltlichen Leere der Ära Schmidt und dem Auf Sicht Fahren von Julia Klöckner, nicht mehr Minister, sondern allen voran die Marketingstrategen von Aldi und Lidl die Spielregeln in der Lebensmittelkette bestimmen und die Impulse setzen. Die Tierhalter stecken in der schwersten Krise seit Jahren, verbrennen jeden Tag Werte, zehren von der Substanz. Den Ackerbauern sitzen trotz ordentlicher Preise die Betriebsmittelkosten im Nacken. Sowohl im Stall als auch auf der Scholle fehlen die nötigen Anreize und Rahmenbedingungen, um die Megathemen Tierwohl, Klima- und Umweltschutz endlich in Einkommenschancen zu verwandeln.


Gute Ansätze, um den Knoten zu durchschlagen, liegen auf dem Tisch. Mit dem Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft und dem Konzept der Borchert-Kommission schreien zwei ambitionierte Pläne danach, endlich die überfälligen Leitplanken für den Wandel zu schaffen. Das ist ein wichtiger Lichtblick und bleibt ein Verdienst der in diesen Tagen viel gescholtenen Union und der am Ende doch glücklosen Julia Klöckner. Egal ob ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin dem roten, gelben, grünen oder doch noch blau/weißen bzw. schwarzen Farbspektrum angehören wird. Er oder sie sollten auf der Vorarbeit aufbauen. Und sie sollten lieber heute als morgen mit der Umsetzung beginnen.

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