Können Landwirte Geld sparen, indem sie ihre Altgebäude weiternutzen?
Huber: Es kommt drauf an: Altgebäude sollten Sie nutzen oder abreißen. Wenn die Bausubstanz marode ist, lohnt es sich nicht, alte Gebäude umzunutzen. Aber vor allem Betriebe mit wenig Wachstumspotenzial sollten Altgebäude sinnvoll verwerten. Sprechen Sie hier mit Beratern und Architekten, die Erfahrungen damit haben.
Welche Bereiche lassen sich gut im Altgebäude einbauen?
Huber: Im Milchviehbereich sind es der Melkstand, Warte- und Separationsräume für die Kühe sowie die Milchkammer. Im neuen Stall sind gerade diese massiven Räume die teuersten Bereiche. Durch die Altgebäude könnnen Sie bis zu 50% der Kosten einsparen! Ebenfalls ein Pluspunkt: Wenn die Milchkammer an der gleichen Stelle bleibt, brauchen Sie keine neue Zufahrt für den Tankwagen. Da diese das ganze Jahr für LKWs befahrbar sein muss, kann das schnell in hohe fünfstellige Bereiche gehen.
Bleibt der Melkstand im alten Gebäude, muss ich die Kühe mindestens zweimal täglich dorthin treiben. Ist das nicht extrem aufwändig?
Huber: Mit Altgebäuden müssen die Landwirte natürlich immer Kompromisse eingehen. Wägen Sie ab, ob die Mehrarbeit die eingesparten Kosten später schluckt oder nicht. Mein Tipp: Kombinieren Sie die Laufwege mit einem Auslauf. Dieser bringt meist auch Vorteile, falls Sie Fördergelder beantragen wollen.
Landwirte versuchen auch oft, Jungvieh oder Abkalbebuchten in Altgebäuden unterzubringen. Was gilt es dabei zu beachten?
Huber: Altgebäude sind oft dunkel und schlecht zu lüften. Das geht in Ordnung, wenn Sie die Ställe gering belegen. Außerdem sollten die Decken hoch genug sein, sodass Sie maschinell füttern und ausmisten können.