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„Artenschutz geht alle an!“

Lesezeit: 3 Minuten

Auch die bayerischen Bauern wollen ihren Beitrag für den Artenschutz leisten. Dabei ist wichtig, dass landwirtschaftliches Fachwissen berücksichtigt und Eigentum respektiert wird, fordert Walter Heidl.


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Den bayerischen Landwirten ist das Thema Artenvielfalt wichtig: „Rund 50000 Betriebe nehmen mit insgesamt 1,3 Mio. ha an den Agrarumweltprogrammen teil. Außerdem hat sich das Volumen im Vertragsnaturschutz in den letzten zehn Jahren verdoppelt.“ So beschreibt der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, die Erfolge der bayerischen Agrarumweltprogramme, über die Politik und Verband „noch deutlich mehr und offensiver“ hätten sprechen müssen, wie er zugibt. Die Initiatoren zielten mit dem Volksbegehren v.a. auf die bayerische Staatsregierung. Die moderne Landwirtschaft diene bei diesem Angriff als willkommenes Feindbild. „Eine Debatte, in der nur zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Landwirtschaft oder Artenschutz unterschieden wird, lässt sich nicht mit dem Umfang der Agrarumweltmaßnahmen gewinnen“, glaubt Heidl. Vor allem dann nicht, wenn die Initiatoren mit der Biene „als sympathisches Maskottchen“ und mit den Landwirten „als vermeintlich klare Schuldige“ arbeiteten.


„Es drohen Verbote“


„Das Volksbegehren ist ein definiertes Gesetzgebungsverfahren. Der Gesetzentwurf der Initiatoren hätte viele Einschränkungen und Verbote für die Landwirtschaft zur Folge“, zeigt der BBV-Chef die Defizite des Volksbegehrens auf. Beispielhaft stehe dafür das bayernweit einheitliche, nicht umsetzbare Walzverbot ab dem 15. März. „Wie soll das gehen, wenn dann noch Schnee liegt“, fragt sich Heidl.


Die Probleme gehen aber noch weiter: Kommen die Regelungen aus dem Gesetzentwurf, dürfte aus förderrechtlichen Gründen zum Beispiel bei den Gewässerrandstreifen oder bei späteren Schnittzeitpunkten im Grünland kein Geld mehr oder nur noch eine geringerer Ausgleich gezahlt werden, erläutert der BBV-Präsident die Folgen.


Kein Kontakt mit dem BBV


Leider habe es von Seiten der Initiatoren im Vorfeld keinen Versuch gegeben, den Bauernverband einzubinden. Jetzt müssten die notwendigen Diskussionen am Runden Tisch geführt werden, der am 20. Februar zum ersten Mal getagt hat. „Der Bauernverband ist offen für die Diskussion, weil wir auch eigene Anliegen in den Prozess einbringen wollen, z.B. Maßnahmen gegen den rasanten Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und damit von Lebensraum für Pflanzen und Tiere“, signalisiert Heidl Gesprächsbereitschaft.


Zum Zusammenspiel von Naturschutz und Landwirtschaft habe sich der BBV auch in der Vergangenheit regelmäßig mit den unterschiedlichsten Organisationen, Parteien und Interessengruppen ausgetauscht und biete auch jetzt Dialog und Zusammenarbeit an. „Die Alternative wäre eine Diskussion, die ohne die Landwirtschaft geführt wird. Das ist keine Option für mich“, betont Heidl.


Für die Zukunft sieht der DBV-Vizepräsident die Herausforderung, dass „die Anzahl der Themen und Akteure in der politischen und gesellschaftlichen Debatte rund um die Landwirtschaft tagtäglich zunimmt“. Auch deshalb müsse die Branche in der Öffentlichkeitsarbeit „neue Schlagkraft“ entwickeln und die Kräfte bündeln. Deshalb habe der BBV 2016 gemeinsam mit anderen Organisationen im Umfeld der Landwirtschaft den Verein „Unsere bayerischen Bauern“ auf den Weg gebracht.


Freiwillig und kooperativ


Von der Landesregierung und dem Runden Tisch erwartet Heidl jetzt, dass „das Wissen und die Erfahrungen der Landwirtschaft zum Tragen kommen, dass das Eigentum der Landwirte mit dem Grundsatz ‚Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht‘ beachtet wird und die Leistungen der Landwirte für den Natur- und Artenschutz honoriert werden.“ Und vor allem dürfe die Diskussion nicht beim Thema Landwirtschaft stehen bleiben. Artenschutz sei ein gesamtgesellschaftliches Thema, ist der BBV-Präsident überzeugt.


Zur Person


Der Landwirt Walter Heidl (59) ist seit 2012 Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und seit 2015 auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes.

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