Zu: „Ein Ausstiegsprogramm bringt gar nichts!“ top agrar 11/2021, Seite 118.
Aussichtslos
Lesezeit: 2 Minuten
Die deutsche Schweinehaltung ist am Boden. Rund 60% der Erzeuger (von den Ferkelerzeugern sind es noch wesentlich mehr) würden für einen finanziellen Anreiz sofort aufgeben. Ursächlich für diese Aufgabe sind nicht etwa die Marktlage oder finanzielle Schwierigkeiten, sondern ausschließlich die politische Beliebigkeit: Die Erzeuger werden mit immer neuen Auflagen nicht nur in die Unwirtschaftlichkeit getrieben, sondern auch in das gesellschaftliche Abseits. Es gibt keinen Vertrauensschutz mehr für Planungen und Investitionen.
Lebensmittel-Einzelhandel und Politik treiben die Schweinehaltung sukzessiv in den Ruin. Sie diktieren die Bedingungen und den Preis und das Kartellamt versagt und schweigt. Es ist bemerkenswert, dass die Bedingungen auf die größten Schweinehalter in der EU zugeschnitten sind, aber nicht auf die kleinen und mittelständischen Betriebe.
Die wirtschaftliche Situation hat sich in den vergangenen Jahren derart verschärft, dass auf Grundlage der fehlenden Planungssicherheit die Botschaft an die Schweinehalter nur sein kann: „Gebt, wenn ihr könnt, die Schweinehaltung auf. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen des LEH und der Politik ist es aussichtlos, noch mehr Eigenkapital zu verbrennen.“
Der Versuch des Bauernverbandes, dieses strukturelle Problem auszusitzen wird die Existenz der Schweinehaltung ruinieren. Vonseiten des Bauernverbandes sollte man laut und deutlich gegenüber dem LEH und der Politik aufzeigen, welche Entwicklung droht. Entweder korrigieren der LEH und die Politik ihr Handeln und zwar sofort, oder wir sollten aus der Branche aussteigen.
Scheinbar sind klimaschädliche Importe von billiger Massenware wünschenswerter, als eine regionale Erzeugung aus heimischen Betrieben verbunden mit heimischen Arbeitsplätzen.
Jörg Boves,
47906 Kempen, NRW
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Die deutsche Schweinehaltung ist am Boden. Rund 60% der Erzeuger (von den Ferkelerzeugern sind es noch wesentlich mehr) würden für einen finanziellen Anreiz sofort aufgeben. Ursächlich für diese Aufgabe sind nicht etwa die Marktlage oder finanzielle Schwierigkeiten, sondern ausschließlich die politische Beliebigkeit: Die Erzeuger werden mit immer neuen Auflagen nicht nur in die Unwirtschaftlichkeit getrieben, sondern auch in das gesellschaftliche Abseits. Es gibt keinen Vertrauensschutz mehr für Planungen und Investitionen.
Lebensmittel-Einzelhandel und Politik treiben die Schweinehaltung sukzessiv in den Ruin. Sie diktieren die Bedingungen und den Preis und das Kartellamt versagt und schweigt. Es ist bemerkenswert, dass die Bedingungen auf die größten Schweinehalter in der EU zugeschnitten sind, aber nicht auf die kleinen und mittelständischen Betriebe.
Die wirtschaftliche Situation hat sich in den vergangenen Jahren derart verschärft, dass auf Grundlage der fehlenden Planungssicherheit die Botschaft an die Schweinehalter nur sein kann: „Gebt, wenn ihr könnt, die Schweinehaltung auf. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen des LEH und der Politik ist es aussichtlos, noch mehr Eigenkapital zu verbrennen.“
Der Versuch des Bauernverbandes, dieses strukturelle Problem auszusitzen wird die Existenz der Schweinehaltung ruinieren. Vonseiten des Bauernverbandes sollte man laut und deutlich gegenüber dem LEH und der Politik aufzeigen, welche Entwicklung droht. Entweder korrigieren der LEH und die Politik ihr Handeln und zwar sofort, oder wir sollten aus der Branche aussteigen.
Scheinbar sind klimaschädliche Importe von billiger Massenware wünschenswerter, als eine regionale Erzeugung aus heimischen Betrieben verbunden mit heimischen Arbeitsplätzen.