Die Abwehrkräfte der Bäume sind erschöpft. Davon profitieren Schädlinge wie Pilze und Insekten, die sich massenhaft vermehren und zu Killern werden.

• Fichte: Borkenkäfer zerstören die Bastschicht und können schnell zum Absterben der Fichte führen. Häufigste Rindenbrüter sind der Buchdrucker und der Kupferstecher. Die Käfer verbreiten die Sporen der Bläuepilze, Ursache der Verfärbung von Käferholz. Bruttaugliches Sturmholz, Dürre, hohe Temperaturen und der trockene Winter haben die bereits 2018 dramatische Massenvermehrung noch einmal verstärkt. Wegen der riesigen betroffenen Flächen lässt sich der Befall schwer eindämmen. Die Fichte wird in den meisten Regionen Deutschlands kaum überleben.
• Kiefer: Eigentlich kommt die Kiefer gut mit Trockenheit klar. Doch das bereits seit einigen Jahren bspw. in Franken beobachtete Kiefernsterben hat sich 2019 massiv ausgeweitet. Ursache ist ein Zusammenspiel von extremer Trockenheit, Hitzestress, intensiver Sonneneinstrahlung, dem Pilz des Diploida-​Trieb‑ sterbens sowie der Besatz mit Misteln. Der Blaue Kiefernprachtkäfer frisst die Bastschicht von geschwächten Kiefern.
• Buche: Die Buche ist die häufigste Laubbaumart und Hoffnungsträger in klimastabilen, naturnahen Dauerwäldern. Jetzt sterben ganze Bestände – vor allem auch Altbäume – ab. Als Ursache gilt die Buchenkomplexkrankheit. Die Trockenheit führt zum Verlust von Feinwurzeln, die Buche ist geschwächt. Es kommt häufig zu einem starken Befall durch die Buchenwollschildlaus, der Infektion der Rinde durch Pilze und zum Fraß des Kleinen Buchenborkenkäfers, sowie des Buchenprachtkäfers. Die Bohrlöcher sind Eintrittspforten für Weißfäule-Pilze, die sehr schnell das Buchenholz zersetzen. Von der Weißfäule befallenes Holz ist kaum nutzbar.
• Eiche: Eine Gruppe von Schmetterlingen, darunter der Eichenwickler und der Frostspanner, bildet die Eichen-​Fraß-Gesellschaft. Normalerweise hält sich der Schaden in der Eiche in Grenzen, weil sie im Juni nach dem Raupenfraß den Johannistrieb bilden kann. Doch bei sehr warmer, trockener Witterung kommt es zur Massenvermehrung und Schäden durch Kahlfraß, v.a. durch den Schwammspinner. Sekundärschädlinge, wie der Eichenprachtkäfer, befallen geschwächte Bäume. Der Eichenprozessionsspinner ist eingewandert und nimmt seit 1995 immer stärker zu. Die Massenvermehrung ist kritisch, weil die Raupen den schützenden Johannistrieb kahlfressen. Treten Fraßschäden mehrfach auf, sterben die Eichen ab.
• Esche: Die Esche ist durch das Eschentriebsterben bedroht. Der Verursacher ist das Weiße Stengelbecherchen, ein Pilz. Bei Befall zeigen sich erst Blattflecken, dann vertrocknen ganze Triebe. Zusätzlich greifen Sekundärschädlinge an. Die Esche gilt vielerorts als verloren.
• Ahorn: Die Ruß-Rinden-Krankheit befällt fast alle Ahornarten. Auslöser ist ein Schwächeparasit, der Pilz Cryptomstroma. Er kann lange im Baum ruhen und sich dann bei günstigen Bedingungen – also vor allem Trockenheit – entwickeln. Der Baum stirbt langsam ab.
• Douglasie: Als „Fichtenalternative“ gehandelt, leidet auch die Douglasie zunehmend unter Schädlingen. Dazu zählen Douglasien-Gallmücken, Douglasien-Wollläuse und die Rußige Douglasienschütte. Die Schädlinge sorgen v.a.für Nadelverfärbungen, Zuwachsverluste und Kümmerwuchs. Mitunter ist massiver Nadelverlust die Folge des Befalls.