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Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Bauern zwischen Baum und Borke

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Tierhalter war 2017 ein ordentliches Jahr. Die Milchpreise haben sich kräftig erholt, der Rindfleischmarkt ist robust und die Schweinepreise hatten im ersten Halbjahr einen echten Höhenrausch.


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Bei den Ackerbauern ist das Bild trüber. Die Getreide-, Raps- und Kartoffelpreise machen keinen Spaß. Hinzu kommt, dass im Spätsommer und Herbst vor allem im Norden so viel Regen fiel, dass einige Äcker jetzt wie Truppenübungsplätze aussehen. Teilweise konnte nicht mal geerntet, geschweige denn neu bestellt werden.


Für 2018 sind die Marktaussichten durchwachsen. Bei Getreide, Raps und Zucker gibt es wenig Spielraum für höhere Preise. Dafür sind die weltweiten Vorräte schlicht zu üppig. Bei der Milch haben einige Molkereien bereits angekündigt, ab Januar die Auszahlungspreise zu senken. Viel wird in den kommenden Monaten davon abhängen, ob es gelingt, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen.


Auch die Schweinefleischexporte waren zuletzt rückläufig. Noch mehr besorgt Züchter und Mäster allerdings die Afrikanische Schweinepest. Bund und Länder seien nicht gut auf einen Ausbruch vorbereitet, kritisiert ein hochrangiger Beamter eines Bundeslandes. Die Ministerien arbeiten zwar mit Hochdruck an Notfallplänen. Das ist ein zäher Prozess. Bleibt zu hoffen, dass uns die Schweinepest nicht vorher erwischt.


2018 wird auch agrarpolitisch ein wichtiges Jahr. Agrarkommissar Phil Hogan hat Ende November seine ersten Ideen für die Zeit nach 2020 vorgelegt (s. Seite 36). Direktzahlungen wird es weiter geben. Sie sollen aber einfacher, gerechter und grüner werden. Mit Greening und Cross Compliance soll dagegen Schluss sein. Dafür müssen Bund und Länder Ziele definieren, die sie erreichen wollen. Mit welchen Förderinstrumenten sie diese umsetzen, ist Brüssel angeblich egal. Das klingt gar nicht so schlecht, ist aber noch sehr vage. Und: Es ist längst nicht klar, wie viel Geld bereit steht. Erst im Mai 2018 will die EU konkrete Zahlen vorlegen.


Offen ist auch, was die eventuelle GroKo mit der Landwirtschaft vor hat. Klar ist: Ein „weiter wurschteln“ wie bisher geht gar nicht. Die deutsche Agrarwirtschaft braucht einen klaren Kompass. Das gilt insbesondere für den Pflanzenschutz und für die Tierhaltung. Ein Gewürge wie bei Glyphosat darf sich nicht wiederholen und die Tierhalter brauchen schnell eine Nutztierhaltungsstrategie. Ohne Planungssicherheit können sie keine neuen Ställe bauen.


In dieser Gemengelage sind starke landwirtschaftliche Interessenvertretungen zwingend notwendig. Die angelaufene und von Teilen des Berufsstands initiierte selbstkritische Diskussion über die Stärken und Schwächen der deutschen Landwirtschaft und den künftigen Kurs wird das Gewicht der Bauern in der Öffentlichkeit stärken. Daran sollten sich alle beteiligen: DBV, DLG, ISN und Ökoverbände etc. Wenn alle Verbände das gleiche Ziel haben, die deutschen Landwirte zu stärken, ist eifersüchtiges Rangeln um die mediale Vorherrschaft fehl am Platze. In unsicheren Zeiten wie diesen erst recht.

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