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Beim Service ohne Konkurrenz

Lesezeit: 4 Minuten

Lohnunternehmer Pedro Acebo hat kaum Konkurrenz, aber die Zahl seiner Kunden sinkt. Er entwickelt neue Geschäftsfelder.


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Die Einfahrt zu Pedro Acebo liegt in Hoznayo direkt am Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Wir sehen gleich mehrere Wanderer mit großen Rucksäcken. Sie müssen von hier noch rund 500 km entlang der Atlantikküste schaffen.


Von außen erkennt man nicht sofort, dass hier ein Lohnunternehmer zu Hause ist. An der Straße steht ein sehr schönes Wohnhaus mit einer dekorativen Palme davor. Die Maschinen parken quasi in der Tiefgarage, denn das Haus ist am Hang gebaut. Die Mittelgebirgslandschaft hier ist sehr grün, es gibt rund 800 mm Jahresniederschlag und der Atlantik ist nur 5 km entfernt. Die Flächen sind im Schnitt 1,5 bis 2 ha groß, der Boden ist schwer. Pedro Acebo (36) hat das Unternehmen von seinem gleichnamigen Vater übernommen. Der ältere Pedro ist 60 und voll aktiv, wir treffen ihn im öligen Overall zum Schluss unseres Besuchs.


Die Acebos haben rund 60 Kunden, die meisten sind Milcherzeuger mit durchschnittlich 80 Kühen (50 bis 200). Das Hauptprogramm von Pedro Acebo ist der Futterbau. Er bietet die Komplettversorgung von Saat bis zu Ernte an. Dazu kommt seit einigen Jahren die Strandreinigung per Siebmaschine für einen Touristenort ganz in der Nähe.


Mais und Gras:

Getreideanbau gibt es in der Region kaum. Die stark geneigten Flächen sind Dauergrünland, der Rest wird beackert. Auf 25 bis 30% der Fläche von Acebos Kunden wächst Mais. Das günstige Klima und ausreichend Regen ermöglichen hier sehr intensiven Futterbau. Nach der Maisernte im Oktober und Bodenbearbeitung sät der Unternehmer Gras, das bis zum Winter noch zwei Mal geschnitten wird. Auch im Frühjahr sind noch bis zu zwei Schnitte möglich, bevor wieder Mais folgt. Pedro Acebo bietet seinen Kunden den kompletten Zyklus im Schnitt für 1300 €/ha an, all inclusive. Fast 90% seiner Kunden nutzen die komplette Erntekette.


Der Unternehmer beschäftigt vier feste Angestellte. Er hat Schwierigkeiten, in der Region gute Mitarbeiter zu finden. Im Schnitt zahlt er ihnen 25000 bis 30000 €/Jahr. Das Unternehmen hat sechs Traktoren (Fendt, John Deere, MF) von 200 bis 300 PS. Die Traktoren machen 1000 bis 1200 Stunden im Jahr und bleiben bis zu einem Zählerstand von 15000 Stunden im Betrieb. Dazu kommen eine Dreifachmähkombi, ein BiG X 650 und zwei Rundballenpressen von Krone. Zusätzlich setzt er eine Anbauspritze (UF 1200) sowie zwei vierreihige Maisdrillen von Amazone ein. Den Transport übernehmen drei Fliegl-Abschieber. Es gibt zwei Gülletanker, beide mit den hier üblichen Weitwurfdüsen plus Kreiselpumpe, um Hangflächen von der Straße aus zu düngen.


Interessant ist, wie entspannt Pedro Acebo die Zukunft seines Unternehmens sieht. Sein Kundenstamm verteilt sich auf einen Umkreis von rund 30km – einen Wettbewerber haben die Acebos nicht. Die Kunden hat der Junior bereits von seinem Vater übernommen. Wechsel gibt es nur durch den Strukturwandel. Die Unternehmer rechnen damit, dass in den nächsten Jahren vielleicht weitere 20 der kleineren Betriebe aufgeben werden und die größeren wachsen.


Die Strategie ist, nicht mehr Betriebe dazuzugewinnen, sondern die Dienstleistungen für die bestehenden Kunden auszubauen. Einen Impuls erwartet er von den strengeren Auflagen im Bereich Gülle.


Bisher bringen die Betriebe die Gülle meist mit eigenen Fahrzeugen aus und die Technik mit den Weitwurfkanonen ist gängig. In den kommenden Jahren geht es zur bodennahen Ausbringung und damit zum Lohneinsatz, ist Pedro Acebo überzeugt.


Für unser Foto holt er extra seinen Häcksler aus der Feldscheune und stellt ihn vor die Palme an der Einfahrt. Die Maschine ist sein ganzer Stolz. Und sie ist die einzige in der Region.

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