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Zum Berufs- und Fachschulcheck 2017: „So gut sind die landwirtschaftlichen Schulen“, top agrar 3/2018, Seite 20.

Berufsschule: Praxis ist nicht alles!

Lesezeit: 2 Minuten

Ich möchte Folgendes aus Sicht der Berufsschulen anmerken: Sie sagen, dass die Unterrichtsqualität von der Praxiserfahrung des Lehrers bzw. dem Praxisbezug des Unterrichts abhängt. Das widerlegen aber Ihre Zahlen:


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In Bayern sehen 48% einen Verbesserungsbedarf beim Praxisbezug. Damit schneidet Bayern unterdurchschnittlich ab, hat aber mit einer 1,6 bei der Lehrkräftebewertung den Spitzenwert. Bei der Weiterempfehlung liegt Bayern mit 82% vorne. Folgendes machen Bayerns Berufsschulen anders/besser:


  • In Bayern studieren die zukünftigen Pädagogen das Lehramt „Agrarwirtschaft“ mit pädagogischen und fachlichen Inhalten. Zusätzlich werden sie in einem Zweitfach ausgebildet.
  • Die Agrarlehrer sind nicht hochspezialisiert; sie können in allen Berufen der Landwirtschaft eingesetzt werden.
  • Für die Landwirtschaft gibt es neue, kompetenzorientierte Lehrpläne. Die Pläne in den anderen Bundesländern wurden seit über 20 Jahren keiner Revision unterzogen – das ist unhaltbar!


Die Berufsschule soll in erster Linie das theoretische Begründungswissen zur Berufspraxis liefern. Denn in der Summe sind die Auszubildenden zu 75% der Ausbildungszeit in der Praxis! Außerdem werden im Unterricht Kompetenzen im methodischen, sozialen und personalen Bereich angebahnt. Auch die Allgemeinbildung wird gefördert und der Erziehungsauftrag wahrgenommen. Der Erfolg des dualen Systems beruht aus dem Zusammenspiel von Theorie und Praxis.


Ich sehe Agrarlehrer als selbstbewusste Theoretiker und engagierte Pädagogen, die die betriebliche Wirklichkeit kennen und sich bei Ausbildertagungen, praktischen Prüfungen und Betriebserkundungen mit der Praxis vernetzen. Folgende Anforderungen muss ein guter Agrarlehrer erfüllen:


  • Persönlichkeit (er muss engagiert, kommunikativ, durchsetzungsstark und auch menschenzugewandt sein)


  • Gute Fachkompetenz (methodisch-didaktisch und im Fach)


  • Ausreichende Praxiserfahrung (mindestens 1 Jahr).


Vor zu hohen Forderungen an die Praxiserfahrung möchte ich warnen. Dann ist die Ausbildungszeit sehr lange (1,5 Jahre Referendariat plus 4–5 Jahre Studium). Gute Uni-Absolventen haben hingegen direkt nach dem Studium außerhalb der Berufsschule gute Berufsaussichten.


Günter Denninger, Vorsitzender des Bundesrings Agrarwirtschaftlicher Berufsschullehrer, Baden-Württemberg

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