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Bloggerin Borchert

Lesezeit: 3 Minuten

Auf dem Chefsessel bei Spiegel Online landete Landwirtstochter Katharina Borchert auf Umwegen. Ihre Medienkarriere nahm mit dem persönlichen Blog „Lyssas Lounge“ Fahrt auf.


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Wie würde Katharina Borchert sich selbst beschreiben? „Neugierig, optimistisch, experimentierfreudig. Oder doch abenteuerlustig? Ach Gott, sobald ich drüber nachdenke, fällt mir sowieso viel zu viel ein.“


Die Chefin des renommierten Nachrichtenportals „Spiegel Online“ wirkt nur auf den ersten Blick streng, mit ihrem akkuraten Zopf und der dunklen Brille. Wenn sie erzählt, blitzt der Schalk in ihren Augen.


Rückblickend beginnt ihre Karriere wohl mit Lyssa, obwohl nicht mal Borchert selbst das damals so gesehen hätte. Lyssa ist das Pseudonym, unter dem Katharina Borchert mit 29 ihren Blog „Lyssas Lounge“ startet, der schnell zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Online-Tagebücher wird. Er öffnet ihr die Tür zur Medienwelt. Vorher „mäandert“ ihr Lebenslauf, sie beendet ihr Jura-Studium vorzeitig, arbeitet bei der UNO, geht mit einer Internet-Firma pleite. Doch „Lyssa“ begeistert, plötzlich fragen die „Zeit“ und die „FAZ“ Artikel an, über ihr Lieblingsthema, das Internet. Sie hält Vorträge, berät Firmen.


Das Netz fasziniert sie seit der ersten Stunde. 1994 zeigt ihr ein befreundeter Physikstudent, wie man über 9 Zeitzonen mit Menschen in Amerika chatten kann. „Ich wusste, das ist revolutionär, das geht nicht wieder weg.“


Die WAZ-Mediengruppe holt sie 2006 in den Ruhrpott, damit sie das Online-Portal „Der Westen“ aufbaut. Katharina Borchert beweist, dass sie Leute führen, Projekte realisieren, Chefin sein kann. „Wäre die Stelle ausgeschrieben gewesen, hätte ich mich nicht beworben. Es wäre mir anmaßend vorgekommen.“ Doch sie ist immer dann am besten, wenn etwas sie begeistert, und sie kann eines besonders gut: Schwimmen, wenn man sie ins kalte Wasser wirft. 2010 wechselt sie zu Spiegel Online, wird Geschäftsführerin mit Büro im 13. Stock. Sie arbeitet oft bis Mitternacht. Ihre karge Freizeit („ein selbst gewähltes Schicksal!“) verbringt sie mit Hündin Carla, lesend auf der heimischen Couch oder zu Besuch bei Freunden und Familie. „Ich besuche meine Eltern mindestens einmal im Monat.“


Aufgewachsen ist Katharina Borchert als Tochter des früheren Landwirtschaftsministers Jochen Borchert in Wattenscheid, auf einem Pachtbetrieb mit Ackerbau, Legehennen und Bauernladen. „Wir hatten gigantisch tolle Freiheiten. Wir zogen morgens los und kamen wieder, wenn wir Hunger hatten. Das gibt einem Kind großes Selbstvertrauen.“


Den Laden hat sie geliebt, die Hühner, „die Biester, die mich immer angeflogen haben“, weniger. Eine gute Landwirtin wäre sie wohl nicht geworden. Sie steht nicht gerne früh auf, ist nicht sesshaft genug.


Durch den Hof und die Doppelrolle ihres Vaters sitzt Katharina Borchert mit ungelernten Hilfskräften, aber auch mit Ministern am Tisch. „Ich kann mit der Aushilfskellnerin genauso reden, wie mit dem Bundespräsidenten, habe keine Berührungsängste. Das hat mir im Leben am allermeisten gebracht.“ Auch das bäuerliche Arbeitsethos kommt ihr zugute. „Man lässt die Verantwortung nicht im Büro und weiß, dass es hektische und weniger hektische Phasen gibt.In der Ernte arbeitet man ja auch, bis kein Licht mehr da ist.“ Kathrin Hingst

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