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„Bodenschutz war für den Subunternehmer ein Fremdwort!“

Lesezeit: 2 Minuten

Probebohrungen vernässten 0,5 ha bestes Ackerland.


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Dass Landwirt Wilhelm Bohnsack der Erdkabel-Verlegung in seinen Flächen mehr als besorgt entgegen blickt, hat seinen Grund. Denn bereits die Baugrunduntersuchungen für ein Erdkabelstück der 380 kV-Trasse von Wahle nach Mecklar haben auf seinem Ackerbaubetrieb im niedersächsischen Erzhausen großen Schaden angerichtet.


Schon im Herbst 2016 wurde bei einer 20 m tiefen Probebohrung offenbar eine wasserführende Schicht durchstoßen, was zu einer kompletten Vernässung von 0,5 ha Ackerland führte, berichtet Ackerbauer Bohnsack. Besonders bitter: Dass sich in dem hängigen Gelände Wasserblasen bilden können, hatte ein Gutachter bereits vorhergesagt. „Trotzdem ließ tennet ohne vorherige Information einen Subunternehmer, für den Bodenschutz ein Fremdwort war, auf meine Flächen“, beklagt der Landwirt. Zwar entschuldigte sich tennet-Geschäftsführer Lex Hartmann persönlich und veranlasste eine Entschädigung. Um so schockierter war die Familie, als im Juli 2018 wieder unangekündigte Bohrungen auf ihren Flächen stattfanden. Nur mit Mühe ließ sich ein Abbruch der Arbeiten durchsetzen. Das vom Subunternehmer angebotene Bargeld für die sofortige Duldung lehnte die Familie ab. „Den illegal gewonnenen Bohrkern nahmen die Arbeiter aber trotzdem mit“, erinnert sich Ehefrau Petra Bohnsack, die Ortsbürgermeisterin in Erzhausen ist.


Trotz der Erlebnisse setzt sich die Familie weiter für die Erdverkabelung ein. Auch künftig wollen sie gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Bürger pro Erdkabel Harzvorland e.V.“ (BI) für aus ihrer Sicht geeignetere Trassenverläufe kämpfen.


Wilhelm Bohnsack rät aus seiner Erfahrung heraus allen Betroffenen, sich intensiv mit dem Bauvorhaben zu beschäftigen. Für ihn haben sich folgende Punkte als sinnvoll herausgestellt:


  • Auf der Erdkabelbaustelle sind immer wieder neue Planer, Subunternehmer und Mitarbeiter von tennet unterwegs. Deshalb keine mündlichen Zusagen machen oder entgegennehmen, sondern alles schriftlich festhalten.
  • Rechtsschutzversicherung abschließen, die gerichtliche Streitigkeiten rund um die Erdkabeltrasse abdeckt.
  • Ein Bautagebuch mit Fotos hilft bei späteren Streitigkeiten.
  • Gemeinsam mit anderen Betroffenen ist es leichter, Gehör zu finden.

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