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topplus Aus dem Heft

Branche im Stresstest

Lesezeit: 3 Minuten

Facharbeiter bleiben in der Ferne, Ferienhöfe verwaist. Die Märkte fahren Achterbahn: Wer sich in diesen Tagen mit dem Alltag auf vielen Höfen (Reportagen ab Seite 28) oder den Herausforderungen in vorgelagerten Bereichen wie der Landtechnik (Seite 72) befasst, erlebt Betriebe im Ausnahmezustand. Und er ist begeistert von Menschen, die Verantwortung übernehmen, zupacken und kreative Lösungen entwickeln. Dass Landwirte Krise kennen, weiß jeder, der eine Portion Stallgeruch mitbringt. Dass sie auch Krise können, stellen Obst- und Gemüsebauern, Pferdebetriebe und andere Tierhalter mit jeder weiteren Woche der Corona-Einschränkungen eindrucksvoll unter Beweis.


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Die Landwirtschaft liefert. Und das ist gut so. Denn die Bewährungsproben werden auch mit einem möglichen Abklingen der Corona-Pandemie nicht einfach verschwinden. Während die Direktvermarktung boomt, stehen die Märkte für Fleisch, Milch und Indus- triekartoffeln gewaltig unter Druck (S. 100). Dazu droht gerade für die Rinderhalter neben dem Einbruch der Notierungen weiterhin das Risiko eines erneuten Dürresommers. Die nach einigem Zögern von Brüssel angeworfene Private Lagerhaltung kann ein paar Symptome lindern und Teilmärkte kurzfristig entlasten (Seite R6). Einem Szenario mit wegbrechenden Erlösen bei explodierenden (Futter-)Kosten könnte auch sie wenig entgegensetzen.


Statt des Dauerstreits um Lagerhaltung und Mengenregulierung müssen DBV, BDM, LsV und Co. endlich die Ursachen für die wiederkehrenden Krisen am Milchmarkt angehen. Die im Januar vorgestellte Sektorstrategie ist dafür die richtige Basis. Doch auch sie endet als Papiertiger, wenn es nicht gelingt, die beteiligten Gruppen endlich in der Sache zusammenzubringen. Die Coronakrise macht in diesen Tagen so vieles bisher Undenkbare möglich. Warum nicht auch die überfällige Annäherung zwischen den Verbänden in existenziellen Fragen des Milchsektors? Und warum nicht auch ein Mindestmaß an Solidarität zwischen den Molkereien, um die Rohstoffströme zwischen wegbrechender Gastronomie und florierendem Einzelhandel ohne Marktverwerfungen zu sortieren?


Solidarität in Krisenzeiten ist ein hohes Gut. Doch verfolgt man einige jüngste Ereignisse, so besteht auch innerhalb des Berufsstandes noch Luft nach oben. Verschwörungstheorien und der Dauerstreit um das Logo von Land schafft Verbindung (LSV) laufen noch unter der Rubrik „ärgerlich“. Doch spätestens, wenn wie im Falle von Sebastian Dickow verdiente Persönlichkeiten öffentlich angefeindet werden, sind nicht nur die unbestreitbaren Erfolge einer verdienten Bewegung gefährdet, sondern Grenzen des Anstands überschritten.


Wie alle Stresssituationen bringt auch die aktuelle Krise das Beste und das Schlechteste in Menschen zum Vorschein. Spalter und Neunmalkluge glänzen bereits in ruhigen Zeiten selten als gute Problemlöser, nun entlarven sie sich endgültig selbst. Zum Glück dominieren die anderen: Die Anpacker. Die Ideenreichen. Die Solidarischen. Darauf lässt sich aufbauen in einer Branche im Stresstest.

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