Seit Wochen sorgen die Brände in Brasilien für eine hitzige Debatte – vor allem im Ausland. Die agrarfax-Korrespondentin Sandy Schöler aus Londrina im Süden des Landes schildert ihre persönlichen Eindrücke aus Brasilien:
88000. So viele Brandherde hat die Überwachungsbehörde INPE (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais) seit Anfang des Jahres registriert. Das sind Zahlen, die auch in Brasilien für Unruhe sogen. Allerdings gab es in den Jahren zuvor auch Feuer – und zwar oft sogar mehr. Im Jahr 2005 erreichte die Statistik mit 140000 Brandherden ihren Höhepunkt.
In vielen Fällen liegt der Verdacht nahe, dass die Feuer von Farmern absichtlich gelegt wurden. Was in der Diskussion aber oft vergessen wird: Das Brandroden von Urwald ist auch in Brasilien strafbar. Zudem haben sich der brasilianische Verband der Pflanzenölindustrie (ABIOVE) und der nationale Verband der Getreideexporteure (ANEC), die zusammen mehr als 90% des brasilianischen Sojahandels kontrollieren, vor Jahren darauf geeinigt: Es dürfen keine Sojabohnen von gerodeten Flächen im Amazonasgebiet verkauft werden. Wer dagegen verstößt, wird bestraft. Aus dem Auge verlieren sollte man auch nicht:
Die Feuer entzünden sich oft von selbst.
Bei den meisten Flächen handelt es sich um zuvor landw. genutzte Grundstücke – nicht um Regenwald.
Im Raum steht der Verdacht, dass Brandstifter zu Werk gegangen sind.
Dennoch fordern nun vereinzelt Stimmen, das Mercosur-Abkommen auf Eis zu legen. Auch wenn die Kritik berechtigt ist, der Schritt ginge zu weit. Für die Agrarbranche wäre es ein herber Rückschlag – sowohl in Brasilien als auch in der EU.Sandy Schöler, Brasilien
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Seit Wochen sorgen die Brände in Brasilien für eine hitzige Debatte – vor allem im Ausland. Die agrarfax-Korrespondentin Sandy Schöler aus Londrina im Süden des Landes schildert ihre persönlichen Eindrücke aus Brasilien:
88000. So viele Brandherde hat die Überwachungsbehörde INPE (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais) seit Anfang des Jahres registriert. Das sind Zahlen, die auch in Brasilien für Unruhe sogen. Allerdings gab es in den Jahren zuvor auch Feuer – und zwar oft sogar mehr. Im Jahr 2005 erreichte die Statistik mit 140000 Brandherden ihren Höhepunkt.
In vielen Fällen liegt der Verdacht nahe, dass die Feuer von Farmern absichtlich gelegt wurden. Was in der Diskussion aber oft vergessen wird: Das Brandroden von Urwald ist auch in Brasilien strafbar. Zudem haben sich der brasilianische Verband der Pflanzenölindustrie (ABIOVE) und der nationale Verband der Getreideexporteure (ANEC), die zusammen mehr als 90% des brasilianischen Sojahandels kontrollieren, vor Jahren darauf geeinigt: Es dürfen keine Sojabohnen von gerodeten Flächen im Amazonasgebiet verkauft werden. Wer dagegen verstößt, wird bestraft. Aus dem Auge verlieren sollte man auch nicht:
Die Feuer entzünden sich oft von selbst.
Bei den meisten Flächen handelt es sich um zuvor landw. genutzte Grundstücke – nicht um Regenwald.
Im Raum steht der Verdacht, dass Brandstifter zu Werk gegangen sind.
Dennoch fordern nun vereinzelt Stimmen, das Mercosur-Abkommen auf Eis zu legen. Auch wenn die Kritik berechtigt ist, der Schritt ginge zu weit. Für die Agrarbranche wäre es ein herber Rückschlag – sowohl in Brasilien als auch in der EU.Sandy Schöler, Brasilien