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Bunte Tapes gegen verspannte Muskeln

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Klebestreifen sollen sich Schwellungen an Gelenken oder Euterödeme heilen lassen. Wie das geht, schauten sich Praktiker bei einem Kurs des Zuchtverbandes Wertingen an.


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Homöopathie, Akupunktur und Kräutertherapie – gerade in Süddeutschland muss man Betriebsleiter, die noch keine Erfahrung mit einer dieser alternativen Heilmethoden im Rinderstall haben, fast schon suchen. Viele wenden sogar mehrere bei ihren Tieren an.


Die Wirkungsweise:

Mit dem flexiblen Taping kommt nun eine weitere Therapie für Rinder hinzu, die aus der Humanmedizin und von Pferden bekannt ist: Dabei werden je nach vorliegendem Gesundheitsproblem bunte Klebestreifen auf bestimmte Körperstellen geklebt. Das Ziel dabei ist, den Stoffwechsel und das lymphathische System des Tieres anzuregen, Schmerzen zu reduzieren und die Muskel- und Gelenkfunktion zu unterstützen.


Die Tapes sollen die oberflächliche Haut anheben und so mehr Platz für eine Mikrozirkulation im Gewebe schaffen. Gleichzeitig sollen sie den Druck an der betreffenden Körperstelle reduzieren oder Strukturen stabilisieren. „Letztlich dienen die Tapes auch dazu, die Selbstheilungskräfte des Tieres zu stärken“, sagt Meike Schnöring. Die Tierheilpraktikerin und Pferdephysiotherapeutin aus dem Sauerland hat die Methode speziell an das Rind angepasst.


Die Anwendungsbereiche:

Die Expertin zählt folgende Anwendungsbereiche dafür auf: Mastitis, Gelenkschwellungen, Muskelverspannungen und Verletzungen sowie Klauenprobleme und Schmerzen im hinteren Rückenbereich des Tieres (Illiosakralgelenk ISG).


Sie betont: „Das flexible Rindertaping ist kein Allheilmittel, aber eine sinnvolle Ergänzung sowohl zur Schulmedizin als auch zu anderen alternativmedizinischen Methoden.“ Wissenschaftliche Belege zur Wirkung fehlen bisher.


Meike Schnöring schult interessierte Praktiker in der richtigen Klebetechnik, wie vor Kurzem auf Einladung des Zuchtverbandes Wertingen. Denn wer damit eine Wirkung erreichen will, muss die Streifen je nach Problem und Körpermaß des Tieres richtig zuschneiden und in der optimalen Spannung auf die jeweilige Körperregion kleben.


„Wenn sich die Tiere anschließend bewegen, kommt unter dem Streifen eine Mikromassage in Gang“, so die Tierheilpraktikerin. Dass die Tapes bereits mit 10% Vorspannung geliefert werden, gelte es beim Maßnehmen zu beachten. Insgesamt lassen sie sich bis maximal 150% dehnen.


Auch die Farbe des Streifens sei nicht unwichtig, so Schnöring. So würden etwa rote Streifen aktivierend und wärmend wirken, blaue und grüne eher kühlend.


Keine Nebenwirkungen:

Die Methode hat keine Nebenwirkungen. In der Regel bleiben die Streifen kleben, bis sie von alleine runterfallen. Eine Haftdauer von einer Woche wäre für eine ausreichende Wirkung wünschenswert.


Wie konkret vorgehen?

Grundsätzlich lassen sich für Rinder laut Meike Schnöring Tapes aus dem Humanbereich einsetzen. Allerdings gebe es große Qualitätsunterschiede. Damit der Acrylkleber auf der Unterseite der Streifen gut auf dem Tierkörper haftet, sollte man ihn beim Aufkleben durch Reibung aktivieren. Ein zusätzlicher Kleber sei allenfalls bei großen Taping-Anlagen nötig.


Wichtig sei allerdings, dass das Fell vorher sauber und trocken gerieben werde. Zur Eindämmung der Fett- und Talgproduktion des Felles sollte man mit einem Tuch, das vorher in eine Spiritus-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:1 getaucht wurde, darüberreiben.


Für den Einstieg in die Methode eignen sich nach Meike Schnöring die drei Anlagetechniken: Muskel-, Space- und Lymphtechnik. Wie sie aussehen und was sie jeweils bewirken sollen, zeigen wir Ihnen anhand der Fotos.


Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com

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