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Den Pflanzenschutz nicht verteufeln

Lesezeit: 2 Minuten

Einst als Garant für Ernährungssicherheit gefeiert, heute der Buhmann der Nation – noch nie waren die Diskussionen um den Pflanzenschutz hitziger als zurzeit. Das zeigt auch der jüngste Streit über eine Studie, die sich um die Verflüchtigung von Wirkstoffen dreht (mehr ab Seite 50). Aus den Debatten wird eines deutlich: Wir müssen den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel reduzieren. Doch inwieweit kann das gelingen?


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Dazu ein Blick auf den Status quo: Insgesamt sinkt die Menge an verkauften Mitteln in Deutschland bereits – in diesem Jahr z.B. um 6,7% im Vergleich zum Vorjahr. Ein Treiber sind die Trockenperioden, in denen man weniger Fungizide benötigt. Doch der langfristige Abwärtstrend liegt vor allem an den verschärften Auflagen bei den Zulassungen. Zusätzlich hat sich das Bundeslandwirtschaftsministerium Reduktionsziele auf die Fahnen geschrieben und plant u.a. folgende Maßnahmen:


  • Förderung von Projekten, die biologische und nicht-chemische Alternativen entwickeln. Dafür sind bis 2023 mehr als 23 Mio. € vorgesehen.
  • Im Bundesprogramm Ökologischer Landbau sind 17 Mio. € eingestellt.
  • Finanzielle Mittel soll es zudem für digitale Techniken geben, die eine Senkung des Wirkstoffeinsatzes ermöglichen.


Auch vonseiten der EU ist Druck im Kessel. Innerhalb der „Farm to Fork“-Strategie will die EU-Kommission den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 50% bis zum Jahr 2030 senken.


Doch lassen sich diese Ziele ohne jegliche Auswirkungen auf die Kulturen erreichen? Eher nicht, wie sich zurzeit vor allem im Rübenanbau deutlich zeigt. Gerade einmal zwei Jahre nach dem Verbot der Neonicotinoide grassiert die durch Blattläuse übertragene viröse Rübenvergilbung. Und zwar so massiv, dass Länder wie Frankreich und Österreich mit Notfallpaketen der Zuckerbranche unter die Arme greifen müssen (siehe Seite 53).


Das unterstreicht, wie wichtig es ist, eine Balance zwischen maßvoller Reduktion und erforderlichen Pflanzenschutzmaßnahmen zu finden. Es kommt mehr denn je auf eine gezielte Strategie an: Wann immer möglich, sollte man den Einsatz mit besseren Ausbringtechniken, Bandspritzungen, mechanischen Verfahren, aber auch mit der Sortenwahl und Fruchtfolge auf das unbedingt notwendige Maß beschränken. Das ist erforderlich, um dringend benötigte Mittel, z.B. gegen Pilzkrankheiten oder Schädlinge, im Markt zu halten.


Damit die Balance gelingt, müssen sich jetzt alle Seiten bewegen – die Landwirtschaft und die Kritiker des Pflanzenschutzes. Nur dann werden wir das erreichen, was jeder will – eine nachhaltige Landwirtschaft, die qualitativ hochwertige Lebensmittel regional erzeugt.

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