Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Reportage

Der optimistische Unternehmer

Lesezeit: 3 Minuten

Irland ist für Regen und ertragreiches Grünland bekannt. Wie geht man damit um?


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wir treffen Kevin Meade in seiner Werkstatt. Er guckt wieder mal nach dem Wetter. Es müsste längst losgehen mit der Grasernte. Durch Regen und tiefe Temperaturen im Mai sind sie ein bis zwei Wochen später. Und der 38-jährige Unternehmer weiß, wenn es losgeht, wollen alle Kunden gleichzeitig. Die Erntefenster in Irland sind eng, und die Konkurrenz zwischen den Lohnunternehmern groß: „Wenn Du nicht sofort kommst, ruft der Farmer den nächsten an,“ beschreibt Kevin Meade den beinharten Wettbewerb.


Normalerweise ist der erste Schnitt Anfang Mai, der letzte meist Ende Juli. Teils mähen die Landwirte auch deutlich später im Jahr. Es liegt immer am Wetter, sagt Kevin Meade. 2018 war übrigens auch für die Iren extrem trocken. Sodass bei einigen sogar ein Schnitt ausfiel. Zwischen 17 und 25 t Frischmasse bringt ein Schnitt. Dann ist das Gras meist um die 45 cm hoch. Je nach Witterung brauchen die Iren bei gutem Wetter ein bis zwei Tage für Silage zwischen 32 und 42% TS.


Der Lohner hat sein Unternehmen vor 18 Jahren selbst aufgebaut. Heute arbeiten hier sieben feste Mitarbeiter und einige Aushilfen. Seine 90 Kunden verteilen sich im Radius von etwa 15 km. Weil er Silageernte und Gülleausbringung als Schwerpunkt hat, sind 80% Milchproduzenten und 20% Fleischrinderhalter. Die Milchviehhalter in Kevin Meades Kundenstamm halten im Schnitt 150 Kühe, zwei von ihnen 700.


Je nach Witterung sind hier in der Nähe von Dublin zwei bis drei Schnitte üblich – wobei die Farmer traditionell darauf Wert legen, das Gras möglichst tief zu mähen. Von den rund 3000 ha der gesamten Erntefläche häckselt Kevin Meade etwa 2400 ha, der Rest wandert in die sonst hier üblichen Wickelballen.


Er mäht grundsätzlich mit Aufbereiter. Dazu hat er einen BigM und zwei Front-Heck-Kombis. Bietet er die komplette Erntekette vom Halm bis ins Fahrsilo an, berechnet er 100 €/Acre, also rund 250 €/ha. Etwa die Hälfte der Kunden überlassen Kevin Meade die komplette Ernte, die anderen setzen teils auch eigene Maschinen ein.


Für einen fertigen Wickelballen berechnet er zwischen 10 und 15 €. Der Agrar-Diesel ist übrigens grün gefärbt und kostet 75 Cent/l inklusive Steuern.


Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Gülle. Neben den Schleppschlauchtankern setzt der Unternehmer Verschlauchungsanlagen ein. Auf der Fläche bringt dann ein Traktor mit angebautem Schleppschlauchverteiler die Gülle aus. Das System ist in Irland verbreitet. Ein wichtiger Grund ist der ständige Regen: Viele Flächen sind für schwere Tankwagen einfach zu nass. Die Leistung seiner Verschlauchung gibt Kevin Meade mit bis 90 m³/h an.


Zum Abschied wollen wir wissen, wie Kevin Meade seine Zukunft einschätzt. Er ist optimistisch. Die Betriebe wachsen, haben weniger Zeit, um selbst Traktor zu fahren. Auch der Brexit mache ihm keine Angst: „Die Briten werden auch nach einem Brexit essen – das wird schon laufen.“

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.