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Deutscher Wein liegt im Trend

Lesezeit: 3 Minuten

Christian Stahl widmet sich ganz dem Weinbau. Mit ungewöhnlichen Sorten und der Verbindung von Weinverkostungen mit gutem Essen kommt er nicht nur in Deutschland gut an.


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Christian Stahl ist Winzer, Koch und Vermarkter in einem. Mit seiner Frau Simone machen sie in ihrem Restaurant in Auernhofen, Bayern, durch ausgefallene Menüs und Events ihre Marke bekannt. Dort serviert Stahl seinen Wein und selbst kreierte Sechs-Gänge-Menüs. „Meine Kunden kommen sogar aus Australien und den USA, um mein Weingut zu besuchen“, erzählt der Winzer stolz.


150 € bezahlen die Gäste für die Verkostung, die Übernachtung kommt noch dazu. „Damit erreiche ich genau die Zielgruppe, die auch mehr Geld für Wein ausgibt“, glaubt er.


Seine Weine verkauft er von 7,50 € bis 75 € pro Flasche. Damit liegt er mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt, der 2018 bei 3,39 € für einen Liter deutschen Wein im Einzelhandel lag. Sein Restaurant dient vor allem dem Marketing für seinen Wein. Nur etwa 10% der Flaschen vermarktet Stahl direkt im Restaurant oder über den Onlineshop. Etwa 80 % verkauft der Winzer über die Gastronomie und Weiterverkäufer, die restlichen 10% über den Export.


Marketing ist nicht alles


Im Anbau setzen Stahl und seine Frau vor allem auf Qualität. Vor 20 Jahren haben sie das Weingut von Stahls Eltern übernommen. Sie bauten damals auf 1,5 ha Wein an und schenkten diesen saisonal auf dem eigenen Hof aus.


Mittlerweile bewirtschaften Christian und Simone Stahl 30 ha Rebfläche. Die landwirtschaftliche Fläche seiner Eltern hat er komplett verpachtet. Er machte eine Ausbildung zum Winzer und studierte danach Kellerwirtschaft in Geisenheim. Wieder zu Hause setzte er voll auf den Weinbau.


Für mehr Qualität in seinem Wein wollte Stahl durch andere Sorten einen komplexeren Geschmack erzielen. Dabei half ihm neben seiner guten Ausbildung zum einen die Beratung. Denn nach der Imagekrise in den Achtzigerjahren setzte die Beratung in Franken vor allem darauf, die Qualität der Weine zu verbessern. Sensorikschulungen für Winzer, bessere Produktionstechnik und Bildungsreisen in andere Weinländer sind nur einige Maßnahmen.


Zum anderen setzt der Winzer Sorten ein, die lange nicht in Mode waren. „Alle haben zum Rotwein geraten und ich habe auf damals totgeglaubte deutsche Weißweinsorten wie Müller-Thurgau und internationale Sorten gesetzt“, sagt er. Der Winzer erzeugt geschmacklich gute Weine, die in der Gesellschaft ankommen. Außerdem geht Stahl aktiv auf die Gastronomen zu und veranstaltet mehrere Verkostungen in deren Restaurants oder bei sich auf dem Weingut. Er ist überzeugt davon, dass Wein und gutes Essen als Gesamtpaket zusammen gehören.


Globalisierung als Fluch und Segen


Als größte Herausforderung für die Branche sieht der Weinbauer den Einfluss des Weltmarktes. „In anderen Ländern haben die Landwirte deutlich niedrigere Produktionskosten, sei es durch geringere Auflagen oder niedrigere Arbeitslöhne. Um da mitzuhalten, dürfen wir nicht darauf setzen, zu geringsten Kosten zu produzieren, sondern wir müssen uns anders aufstellen“, ist er überzeugt. Deshalb setzt der Winzer strikt auf die Qualitätsschiene. Allerdings weiß er, dass die Direktvermarktung auch im Weinbau eine Nische ist. Diese Betriebe dienen aber als Leuchttürme für alle Weingüter. „Die deutsche Weinwirtschaft wirbt vor allem mit den Betrieben, die in der Direktvermarktung erfolgreich sind. Diese ziehen das Basissegment mit.“ sagt er.


Für die Zukunft will Stahl noch mehr auf den Export setzen. 10% seiner Weine verkauft er aktuell ins Ausland, darunter Österreich, Schweden und die USA. Um dort das Marketing anzukurbeln, fliegt er immer wieder persönlich dorthin. „Die Menschen dort wollen das Gesicht hinter dem Wein sehen“, spricht der Winzer aus Erfahrung. ▶

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