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Die Bauern müssen auf die Kritiker zugehen!

Lesezeit: 3 Minuten

Das gelingt nur, wenn man die Probleme schonungslos benennt und schnell löst, meint Johannes Röring. Dafür hat der WLV die Initiative „Offensive Nachhaltigkeit“ gestartet.


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Die WLV-Initiative „Offensive Nachhaltigkeit“ hat eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Was sagen die Landwirte?


Röring: Die Reaktionen sind gemischt. Sie reichen von kritischen Nachfragen über Verblüffung bis hin zur Zustimmung.


Kritisiert wird v.a. der Satz „... weil wir durch unsere Art und Weise der landwirtschaftlichen Erzeugung dazu beitragen, dass Boden, Wasser, Luft und Tiere ... geschädigt werden.“ Warum ist der notwendig?


Röring: Diesen Satz haben wir nach intensiver Diskussion einstimmig beschlossen, weil er die Realität zutreffend beschreibt. Niemand, der in der Natur und mit der Natur arbeitet, kann Schäden komplett verhindern. Entscheidend ist, ob wir jederzeit ausreichende Anstrengungen unternehmen, die negative Folgen unseres Wirtschaftens zu reduzieren.


Einige meinen, der Bauernverband mache sich damit selbst klein.


Röring: Das sehe ich anders. Wer eigene Schwächen erkennt, sie offen benennt und dann konsequent daran arbeitet, diese abzustellen, der handelt verantwortungsvoll und mutig.


Sind die Ziele noch verhandelbar?


Röring: Weder die Inhalte noch die genannten Fristen sind unverrückbar. Ich erwarte nicht, dass wir groß über unsere strategischen Ziele diskutieren. Ich hoffe aber auf eine intensive Debatte über die Leitprojekte und deren Umsetzung bis 2030.


Warum haben Sie Ihr Konzept zunächst hinter verschlossenen Türen beraten und die Presse vor der Basis informiert?


Röring: Für Projekte dieser Dimension brauchen Sie eine „Vordenkergruppe“, deren Vorschläge dann der gesamten Mitgliedschaft für eine ergebnisoffene Diskussion vorgelegt werden. Über die „Offensive Nachhaltigkeit“ wird seit etwa einem Jahr diskutiert. Die Zwischenergebnisse wurden in den letzten Monaten mehr als 400 Ortsverbandsvorsitzenden präsentiert. Von einer Veranstaltung „hinter verschlossenen Türen“ kann also keine Rede sein.


Einige Medien sehen in Ihrer Initiative einen Affront gegen den Deutschen Bauernverband (DBV). Ist das Ihr Ziel?


Röring: Nein. Es ist völlig normal, dass Medien Aussagen zuspitzen und interpretieren. Damit müssen wir leben. Dass einzelne Landesbauernverbände eigene Impulse geben, ist nichts Neues.


Einige Ihrer Ziele sind nicht neu und werden bereits seit Langem von Tierschützern, dem Handel oder Teilen der Politik gefordert. Warum kommt Ihre Initiative erst jetzt?


Röring: Die Initiative kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. In den anstehenden Wahlkampfzeiten wird die Diskussion oft wenig seriös geführt. Da ist es wichtig, gegenzuhalten. Realitätsferne Forderungen sind auch in Zukunft für uns nicht akzeptabel.


Eine nachhaltigere Produktion kostet Geld. Wie wollen Sie die Verbraucher überzeugen?


Röring: Natürlich muss der Verbraucher wissen, dass höhere Standards auch zu höheren Kosten führen werden. Am Ende muss er bereit sein, dafür an der Ladenkasse auch zu zahlen. Politik, Medien und Verbraucherverbände müssen dafür gemeinsam werben und Überzeugungsarbeit leisten.


Wie reagiert der Handel?


Röring: Er hält sich noch bedeckt. Grundsätzlich sollte eine höhere Akzeptanz für die heimische Landwirtschaft im Interesse des Handels sein.


Könnte Ihre Initiative eine Blaupause für andere Regionen und Verbände sein?


Röring: Wir schauen vor allem auf uns selbst. Bis 2030 wollen wir viele Verbesserungen möglich machen, auch wenn manche der Projekte, die wir uns vorgenommen haben, eine echte Herausforderung darstellen.-ro-


Johannes Röring ist Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) und zugleich Schweinehalter und Biogaserzeuger.

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