Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Die Beifütterung bringt’s

Lesezeit: 4 Minuten

Wie reagieren Aufzuchtferkel auf die Beifütterung von faserreichen Futtermitteln? Die LfL hat dazu im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Schwarzenau mehrere Versuche durchgeführt. Dr. Wolfgang Preißinger fasst die Ergebnisse zusammen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Bereitstellung von organischem Beschäftigungsmaterial wie Heu, Stroh oder Cobs, die auch faser-reiche Futtermittel sind, hat positive Effekte auf das Verhalten von Schweinen. Das haben etliche Versuche an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gezeigt. So vermindert die Beifütterung solcher Futtermittel zum Beispiel das Schwanzbeißen.


Wird Futter verdrängt?

Unklar war hingegen, ob die Zulage dieser Faserträger Konzentratfutter verdrängt und die Leistung der Tiere beeinträchtigt. Um diese Fragen zu klären, hat die LfL in den letzten drei Jahren folgende Versuche mit Aufzuchtferkeln durchgeführt:


  • separate Vorlage von Luzerneheu, Grascobs und Maissilage in zusätzlichen Trögen und Zuteilung des Ferkel-aufzuchtfutters über Abrufstationen;
  • separate Vorlage von Luzerneheu und Grascobs in zusätzlichem Trog und Zuteilung des Ferkelaufzuchtfutters über Flüssigfütterung am Kurztrog;
  • separate Vorlage von Maissilage in eigenem Trog und Zulage des Ferkelaufzuchtfutters über Flüssigfütterung am Kurztrog;
  • separate Vorlage von Strohpellets und Zuteilung des Ferkelaufzuchtfutters über Flüssigfütterung am Kurztrog;
  • separate Vorlage von Luzernecobs über zusätzlichen Trog und Zuteilung des Ferkelaufzuchtfutters flüssig am Kurztrog;
  • separate Vorlage von Luzernecobs über zusätzlichen Trog, Zuteilung eines Ferkelaufzuchtfutters mit geschroteten Luzernecobs flüssig am Kurztrog.


Die Ergebnisse der Versuche stimmten in den meisten Punkten überein und brachten folgende Erkenntnisse:


Die separate Vorlage von Luzerneheu und -cobs, von Grascobs und von Strohpellets führte in keinem der Versuche zu einer Verdrängung des Ferkelaufzuchtfutters. Im Gegenteil: Die Beifütterung der Luzerneprodukte und der Strohpellets bewirkte sogar, dass die Tiere etwas mehr Ferkelaufzuchtfutter aufnahmen.


Die Beifütterung von Maissilage ergab kein klares Bild: Bei der Vorlage des Aufzuchtfutters mit der Flüssigfütterung am Kurztrog blieb die Aufnahme des Konzentrates trotz der Maissilage-Beifütterung konstant. Bei Zuteilung des Aufzuchtfutters mit der Abruffütterung nahmen die Ferkel etwas weniger Konzentratfutter auf als in der Kontrollgruppe (siehe Übersicht 1).


Stabile Zunahmen:

Nur in diesem Fall (Beifütterung von Maissilage und Zuteilung des Konzentrates mit der Abruffütterung) waren die Tageszunahmen signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe, und zwar um ca. 30 g pro Tag. Ansonsten fielen die Tageszunahmen mit der Beifütterung nicht ab.


Das heißt: Die Beifütterung von Faserträgern verdrängt in der Regel kein Ferkelaufzuchtfutter und führt zu keinen Leistungseinbußen. Allerdings verschlechterte sich die Futterverwertung etwas. Denn die Gesamtfutteraufnahme aus Ferkelaufzuchtfutter und Faserträger war höher als der Futterverbrauch in den Kontrollgruppen.


Die Ferkel fraßen in den ersten beiden Versuchswochen zwischen 5 und 10 g pro Tag des jeweiligen Beifutters. Bis zur sechsten Woche stieg die Futteraufnahme deutlich an: bei Maissilage und Grascobs auf 40 bis 45 g pro Tag, bei den Strohpellets auf 55 g pro Tag und bei Luzernecobs auf 65 g pro Tag.


Luzerne steigert Leistung.

Trotz der höheren Futteraufnahme stiegen die Leistungen nicht an. Ausnahme waren die Luzerneprodukte. Hier verbesserten sich die Tageszunahmen bei der separaten Vorlage von Luzerneheu und Konzentratzuteilung über die Abruffütterung um 46 g. Die Beifütterung von Luzernecobs bei Zuteilung des Ferkel-aufzuchtfutters mit der Flüssigfütterung erhöhte die Tageszunahmen um 33 g gegenüber der Kontrollgruppe.


Interessant: Die gleiche Leistungssteigerung und eine höhere Futteraufnahmen ergaben sich auch gegenüber der Variante, bei der dem Aufzuchtfutter geschrotete Luzernecobs beigemengt wurden (siehe Übersichten 2 und 3).


Ein ähnliches Phänomen zeigte sich beim Tierverhalten. Während das Einmischen von Luzernecobs ins Ferkelfutter keine Auswirkungen auf das Schwanzbeißgeschehen zeigte, verminderte die Luzernebeifütterung den Anteil von Teilschwanzverlusten von 60% auf 16 bis 33%. Das bedeutet: Luzerneprodukte wirken sich sehr postiv auf die Leistung und das Verhalten der Ferkel aus, aber nur dann, wenn sie separat vorgelegt werden.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.