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„Die EU-Agrarwirtschaft muss sich keine Sorgen machen!“

Lesezeit: 3 Minuten

Der neue US-Präsident Donald Trump wird weitaus weniger in Märkte eingreifen, als viele das gegenwärtig befürchten, glaubt Agco-Chef Martin Richenhagen.


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In Deutschland wird der Wahlsieg von Donald Trump kritisch bewertet. Wie beurteilen Sie das Ergebnis?


Richenhagen: Ich habe Clinton und Trump immer gleichauf gesehen. So zeigten es übrigens auch die Umfragen, wenn sie auch Trump nicht unbedingt als Sieger gesehen haben. Daher ist die Aufregung in Amerika weniger groß als in Deutschland.


Wie kommt Donald Trump bei den Farmern in den USA an?


Richenhagen: Überwiegend gut. Viele Menschen in den ländlichen Regionen wollen einen Politikwechsel. Entsprechend groß ist dort die Aufbruchstimmung.


Wie kann Trump die US-Wirtschaft ankurbeln?


Richenhagen: Er muss vier Dinge anpacken: Die Steuern senken, in die Infrastruktur investieren, die Gesundheitsreform von Obama korrigieren und vor allem die Märkte deregulieren.


Würde das nicht den US-Haushalt sprengen?


Richenhagen: Nicht zwingend. Trump will gleichzeitig den Regierungsapparat verkleinern, das Engagement außerhalb des Landes will er herunterfahren, zum Beispiel die Beiträge zur NATO und Steuerschlupflöcher stopfen.


Trump will nach eigenem Bekunden die amerikanische Wirtschaft stärker vom Weltmarkt abschotten. Was bedeutet das für den deutschen Export von Agrargütern?


Richenhagen: Die Zölle auf bestimmte Produkte könnten steigen. Davon könnten vor allem die mittelständischen Landtechnikhersteller betroffen sein, die nicht selbst in den USA produzieren.


Wird es darüber hinaus weitere Handelsbeschränkungen geben?


Richenhagen: Die EU muss sich da m.E. wenig Sorgen machen. Trump wird vor allem Billigimporte aus Indien, China und Mexiko bekämpfen.


Was wird aus dem Freihandelsabkommen TTIP?


Richenhagen: TTIP ist noch nicht tot. Trump hat angekündigt, dass er das Handelsabkommen nachverhandeln will. Von einem Ende hat er nicht gesprochen. Aus meiner Sicht müssen sich zunächst einmal die Europäer erklären, ob sie TTIP überhaupt wollen? In Deutschland gibt es dafür offensichtlich keine Mehrheit.


Trump will illegale Einwanderer ausweisen. Auf die sind viele Farmer als günstige Arbeitskräfte angewiesen. Wird das die US-Landwirtschaft schwächen?


Richenhagen: Vermutlich steigen die Produktionskosten. Das muss und kann der Verbraucher tragen.


Die Wettbewerbsfähigkeit der Amerikaner auf dem Weltmarkt leidet darunter nicht?


Richenhagen: Nein. Betroffen wären vor allem die arbeitsintensiven Sparten wie beispielsweise der Gemüseanbau, der seine Produkte kaum nach Europa exportiert. Die Produktionskosten für Exportgüter wie Soja oder Mais dürften hingegen weniger stark steigen.


Wenn Trump Sie anruft und fragt, was er in der US-Landwirtschaft ändern muss. Was würden Sie ihm raten?


Richenhagen: Möglichst nicht viel. Er sollte die Beimischung von Ethanol in Benzin nicht abschaffen. Diese trägt zum Klimaschutz bei. Er sollte auch den Umweltschutz nicht weiter verschärfen. Die Luft aus dem Auspuff eines Schleppers ist mittlerweile sauberer als die Umgebungsluft.


Würden sie auch das amerikanische Versicherungssystem zur Flankierung von Preisschwankungen beibehalten?


Richenhagen: Ja. Das System hat sich bewährt. Es ist bezahlbar und bringt mehr Sicherheit für die Betriebe.


Wäre das auch etwas für die EU?


Richenhagen: Man sollte es zumindest diskutieren. Es dürfte aber politisch kaum durchsetzbar sein, dass Brüssel alle Agrar-Subventionen streicht und den Landwirten stattdessen empfiehlt, Versicherungen gegen Preiskrisen abzuschließen.


Bleiben die USA für Europa auch unter Trump ein verlässlicher Partner?


Richenhagen: Das hoffe ich.-sp-, -ro-

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