Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aus dem Heft

Die Nerven liegen blank

Lesezeit: 3 Minuten

Vor allem für Veredlungsbetriebe steht viel auf dem Spiel. Weil der EU-Kommission die neuen Düngeregeln nicht weit genug gehen, um die Ziele der EU-Nitratrichtlinie zu erreichen, zwingt sie Deutschland mit enormen Strafzahlungen, die Düngeverordnung (DÜV) nachzubessern. Brüssel kritisiert vor allem zwei Punkte:


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

  • der Nährstoffvergleich biete Schlupflöcher und3


  • den Ländern sei es unmöglich, in den Nitrat belasteten, sogenannten roten Gebieten, weitere Maßnahmen zu ergreifen.4


Für Sprengstoff sorgt nun der von der Bundesregierung der EU-Kommission vorgelegte Entwurf. Demnach soll in den roten Gebieten, in denen der zulässige Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter überschritten wird, der errechnete Düngebedarf pauschal um 20% gekürzt werden. Die Wut darüber und der sich aufbauende Druck sind gewaltig. Viele Tierhalter stehen bereits jetzt wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Neben höheren Emmissions- und Tierschutzauflagen kommen jetzt noch zusätzliche Kosten für die Abgabe von Gülle hinzu.


Der Deutsche Bauernverband pocht darauf, dass die mit viel Schweiß ausgehandelte jüngste Novelle der Düngeverordnung noch gar nicht in Gänze wirken könne. Zudem ließen Änderungen im Jahresrhythmus die Verlässlichkeit der Politik dahinschmelzen (siehe Seite 69).


Ganz andere Töne kommen von der Wasserwirtschaft und vom Bundesumweltministerium. Allen Beteiligten sei klar gewesen, dass der Düngekompromiss von 2017 unsicher war, äußerte sich BMU-Staatssekretär Jochen Flasbarth kürzlich. Noch schärfer reagieren die Wasserwerker: „Gegen die Nitratbelastungen helfe das halbherzige, löchrige Regelwerk aus 2017 nicht.“


Doch wie geht‘s jetzt weiter? Fest steht, dass Deutschland nicht ohne weitere Verschärfungen der Düngeregeln davonkommen wird. Das hat die EU-Kommission unmissverständlich geäußert. Wichtig ist nun Folgendes:


  • Die Auflagen dürfen nicht für komplette rote Grundwasserkörper gelten, sondern sollten sich auf die betroffenen Messstellen beschränken. Es kann nicht sein, dass 20% rote Messstellen einen ganzen Körper auf rot schalten.
  • Wegen der anhaltenden Kritik gehört das Messstellennetz auf den Prüfstand. Überall in Europa muss mit gleicher Elle gemessen werden.
  • Für Betriebe in nicht roten Gebieten muss es Erleichterungen geben, damit mehr Gülle in die Ackerbauregionen fließt.
  • Das geplante Gülleprogramm sollte Lagerraum, die transportwürdige Aufbereitung von Gülle und Gärresten sowie eine emissionsarme Ausbringtechnik fördern.


Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss dafür beim Finanzminister nun ordentlich Mittel locker machen. Die versprochenen sechs Mio. € reichen nicht. Es wartet viel Arbeit auf Sie, Frau Klöckner!

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.