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Leserbrief zu: „Der Wolf muss schnell ins Jagdrecht!“ in Südplus 3/2018, S. 3.

Die Wolfsangst geht um!

Lesezeit: 2 Minuten

Im Jahr 2016 hat ein Wolf im Stadtgebiet von Ravensburg zwei meiner Kälber gerissen. Der Wolf ist auch ein ausgewachsenes Rind angegangen. Dieser hätte der lebenden Kuh am liebsten Fleischbrocken aus dem Hintern gerissen. Er hat zudem eindeutige Spuren hinterlassen, sodass ich den Riss ein dreiviertel Jahr später eindeutig zuordnen konnte. Mir ist dabei ein Schaden von 2000 € entstanden. Als Entschädigung hätte ich 100 € erhalten, da-für aber Arbeitszeit im Wert von mehreren 100 € aufbringen müssen.


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Aufgrund der Vorfälle zeigten unsere Tiere bereits die typische Wolfsangst, die mein Jäger damals auch beim Wild beobachtet hat.


Andernorts findet bereits ein „Wettrüsten“ statt. Die von den Wolfsbefürwortern anfangs empfohlene Zaunhöhe von 90 cm hält den Wolf schon längst nicht mehr ab, auch 120 cm überspringt ein hungriges Tier mühelos. Man hat schon Sprünge über 2 m beobachtet. Die notwendigen Einzäunungen gleichen mehr und mehr Gefängnisanlagen.


Wir Landwirte müssen entscheiden, ob wir unsere Tiere nicht doch besser wieder in die Ställe hereinholen. Doch der Verbraucher und auch wir wollen doch eigentlich die tierfreundliche Weidehaltung. Aber wer heute seine Tiere in Wolfsgebieten auf die Weide lässt, muss mehr als idealistisch sein.


Hütehunde funktionieren bei uns nicht. Sie setzen voraus, dass der Schäfer Tag und Nacht bei seinen Schafen sein muss und einen Angriff sicher abwehren kann. Einen Herdenschutzhund kann man meist nur abseits von Spaziergängern und Fahrradfahrern einsetzen. Das wäre sonst zu gefährlich. Ein Herdenschutzhund greift selbstständig einen Wolf an und kann diesen sogar töten. Aber gegen ein ganzes Rudel ist auch er machtlos. Für uns Landwirte wäre es hilfreich, wenn der Wolf mit wirksamen Mitteln vergrämt würde. In anderen Ländern darf das auch schon einmal ein Schuss sein, bei uns ist das verboten.


Wir Landwirte brauchen dringend Unterstützung, denn die Verluste durch Wolfsrisse nehmen bundesweit täglich zu. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Entschädigung. Kein Tierhalter will es akzeptieren, wenn Kälber und Schafe einen leidvollen Tod durch den Wolf finden.Andreas Schmid


88213 Ravensburg

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