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Dürre stresst die Märkte

Lesezeit: 4 Minuten

Getreide und Raps: Vor allem im Norden und Osten führte die Dürre zu erheblichen Ertragsausfällen. Der DBV rechnet nur noch mit 36 Mio. t Getreide (21% weniger als im Vorjahr) und 3,3 Mio. t Raps (-30%). Die meisten Beobachter erwarten denn auch weiter anziehende Erzeugerpreise.


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Allerdings müssen sich Landwirte gedulden. Erfasser geben die gestiegenen Großhandelskurse eher zögernd weiter. Man müsse erst in der Ernte geliefertes Getreide durchhandeln, heißt es. Zudem sei die Ernte nicht überall so katastrophal ausgefallen, sodass überregionaler Ausgleich möglich sei. Trotzdem erwarten auch Händler mittelfristig festere Preise.


Darauf hoffen auch Rapserzeuger. Momentan enttäuschen die Erlöse noch etwas, da die Ölmühlen um ihre Schlaglöhne fürchten und vorerst auch noch durch Kontraktware versorgt sind. Das Angebot ist allerdings auch in anderen Ländern knapp. Die Frage ist deshalb nicht ob, sondern wann die Rapskurse spürbar anziehen.


Kartoffeln: Die Hitze bremst Nachfrage und Angebot. Frühkartoffeln konnten sich preislich auf relativ hohem Niveau behaupten. Auch die Haupternte dürfte überschaubar bleiben und feste Preise bringen. Nur späte Sorten könnten jetzt noch vom Regen profitieren, sagen Experten. Und die Bewässerung, die viele Betriebe glücklicherweise haben, könne den Regen bei so extremer Witterung nicht voll ersetzen. Damit ist auch klar, dass übergroße Knollen knapp bleiben, und der Handel bei den Größenvorgaben Zugeständnisse machen muss. Zusätzliche Nachfrage bringt die Verarbeitungsindustrie, die bereits auf Doppelnutzungssorten schielt. Im Süden ist die Ernte insgesamt besser. Dafür liegen die Preise für Speisekartoffeln hier auch zwei Euro pro dt niedriger.


Zuckerrüben: Bei Temperaturen oberhalb der 30 Grad leidet die Rübe. Allerdings könnte Regen im August noch einiges ausgleichen. Vermutlich werden die Fabriken auch etwas später als üblich mit der Kampagne beginnen, um das Ertragspotenzial besser auszuschöpfen. Dennoch sei in den wichtigen Anbaugebieten Nord- und Westdeutschlands mit 20% weniger Ertrag zu rechnen. Das gelte auch für die Niederlande, Belgien und Frankreich, so ein Experte. EU-weit könnte dadurch der Zuckeranfall um 10% auf 18 Mio. t sinken. Gut für den Zuckerpreis in der EU: Der sollte dann endlich wieder über 400 €/t steigen.


Mischfutter: Die Dürre verteuert Getreide und damit Mischfutter. Die Forderungen liegen meist 5 bis 10% über Vorjahresniveau. Allerdings nutzen einige Mischer die Dürre-Diskussion für überzogene Aufschläge. Fakt ist nämlich auch, dass einiges an Getreide noch günstiger in das Lager der Mischer wanderte. Bei Preisverhandlungen sollte zudem der Verweis auf das relativ günstige Sojaschrot nicht fehlen. Ohnehin haben Tierhalter derzeit eine gute Verhandlungsposition. Mischer haben mit Überkapazitäten zu kämpfen. Und Experten gehen von weiter sinkenden Tierbeständen aus.


Milch: Auf vielen Milchviehbetrieben ist die Futtersituation angespannt. Trotzdem: „Einen starken Abbau der Viehbestände wegen Futtermangel halte ich für unwahrscheinlich“, sagt Milchmarktexpertin Monika Wohlfarth. Trotzdem dürfte sich die Milchanlieferung aber dem Vorjahresniveau nähern und könnte auch darunter sinken, zumal das vierte Quartal 2017 von ungewöhnlich hohen Milchmengen geprägt war. Sicher ist auch: Die Futterqualität aus der Ernte 2018 wird schlechter sein als die des Vorjahres.


Schlachtkühe: Etliche Milchviehbetriebe sortieren derzeit Altkühe aus, um Grundfutter zu sparen. Die Schlachtzahlen liegen bundesweit ein Fünftel höher als üblich. Die O3-Kuh hat bereits 30 bis 40 Cent/kg SG verloren. Auch im Süden zieht das den Markt nach unten – allerdings moderat. Ohne ergiebigen Regen dürften die Schlachtzahlen hoch und die Preise unter Druck bleiben. Zudem nutzen Schlachter die Lage, um sich mit Ware einzudecken. Wenn möglich sollten Sie Ihre Tiere nicht überhastet verkaufen. Rindfleisch bleibt gefragt. Die Preise ziehen an, sobald das Angebot kleiner wird. -ab-, -me-

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