Die Absicherung gegen Trockenheit ist nach wie vor ziemlich teuer. Dennoch steigt das Interesse der Landwirte. Und die Versicherer bauen ihre Produktpalette weiter aus.
Bei den Dürrepolicen gibt es zurzeit viel Bewegung: Die Vereinigte Hagel bietet eine zweite Dürrepolice, bei der es nun nicht auf Bodenfeuchte und Landkreisertrag ankommt, sondern auf die Niederschlagsmenge. Die Mecklenburgische bietet erstmals eine Dürreversicherung an und die Indexpolice der MMA bzw. Gvf-Versicherungsmakler bietet neben der Paketlösung für mehrere Risiken nun auch Einzelpolicen z.B. gegen Dürre an. Der Newcomer „Wetterheld“ ist bald auch bei namhaften Maklern im Angebot und bei der etablierten VGH können sich Landwirte in Zukunft (nach 2021) neben Hagel und Sturm auch gegen weitere Wettergefahren wie z.B. Dürre absichern. Details zeigt die Übersicht.
Nach wie vor sind die meisten Dürrepolicen an die Hagelversicherung gekoppelt, aber nicht alle. Die Absicherung umfasst i.d.R. Ackerkulturen, Grünland nicht immer. Auch sonst lohnt es sich, genau hinzuschauen, z.B.
Gibt es Möglichkeiten zur Gestaltung des Haftungszeitraumes? Welche?
Welcher Index passt? Ein Niederschlagsindex mit den Regenmengen oder der Zahl niederschlagsarmer Tage als Messlatte? Oder ein Ertragsindex, der entweder auf den pauschalen Landkreisertrag oder einen betriebsindividuell ermittelten Ertragswert abzielt?
Wie funktioniert die Entschädigung – pauschal mit z.B. 30 oder 50% der Versicherungssumme bei Erreichen des Grenzwertes oder als mit dem Schaden stetig steigende Entschädigung?
Reicht eine Auszahlung im Herbst bzw. im Frühjahr oder ist eine zeitnahe Auszahlung besonders wichtig?
Welche Antragsfristen gibt es? Ist ein Abschluss im späten Frühjahr möglich?
Die Prämien der Dürrepolicen sind trotz Senkung der Versicherungssteuer im Jahr 2020 noch sehr hoch. Sie liegen bei ca. 20 bis 80 €/ha und mehr. Und staatliche Zuschüsse sind nicht in Sicht. In der Politik herrscht Uneinigkeit darüber, wobei sich der Deutsche Bauernverband 2020 erstmals für eine Anschubfinanzierung ausgesprochen hat.
Fazit: Die Dürrepolicen entwickeln sich dynamisch, kommen aber für die meisten Landwirte schon aufgrund der hohen Prämien noch nicht infrage.
Anne Schulze Vohren
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Die Absicherung gegen Trockenheit ist nach wie vor ziemlich teuer. Dennoch steigt das Interesse der Landwirte. Und die Versicherer bauen ihre Produktpalette weiter aus.
Bei den Dürrepolicen gibt es zurzeit viel Bewegung: Die Vereinigte Hagel bietet eine zweite Dürrepolice, bei der es nun nicht auf Bodenfeuchte und Landkreisertrag ankommt, sondern auf die Niederschlagsmenge. Die Mecklenburgische bietet erstmals eine Dürreversicherung an und die Indexpolice der MMA bzw. Gvf-Versicherungsmakler bietet neben der Paketlösung für mehrere Risiken nun auch Einzelpolicen z.B. gegen Dürre an. Der Newcomer „Wetterheld“ ist bald auch bei namhaften Maklern im Angebot und bei der etablierten VGH können sich Landwirte in Zukunft (nach 2021) neben Hagel und Sturm auch gegen weitere Wettergefahren wie z.B. Dürre absichern. Details zeigt die Übersicht.
Nach wie vor sind die meisten Dürrepolicen an die Hagelversicherung gekoppelt, aber nicht alle. Die Absicherung umfasst i.d.R. Ackerkulturen, Grünland nicht immer. Auch sonst lohnt es sich, genau hinzuschauen, z.B.
Gibt es Möglichkeiten zur Gestaltung des Haftungszeitraumes? Welche?
Welcher Index passt? Ein Niederschlagsindex mit den Regenmengen oder der Zahl niederschlagsarmer Tage als Messlatte? Oder ein Ertragsindex, der entweder auf den pauschalen Landkreisertrag oder einen betriebsindividuell ermittelten Ertragswert abzielt?
Wie funktioniert die Entschädigung – pauschal mit z.B. 30 oder 50% der Versicherungssumme bei Erreichen des Grenzwertes oder als mit dem Schaden stetig steigende Entschädigung?
Reicht eine Auszahlung im Herbst bzw. im Frühjahr oder ist eine zeitnahe Auszahlung besonders wichtig?
Welche Antragsfristen gibt es? Ist ein Abschluss im späten Frühjahr möglich?
Die Prämien der Dürrepolicen sind trotz Senkung der Versicherungssteuer im Jahr 2020 noch sehr hoch. Sie liegen bei ca. 20 bis 80 €/ha und mehr. Und staatliche Zuschüsse sind nicht in Sicht. In der Politik herrscht Uneinigkeit darüber, wobei sich der Deutsche Bauernverband 2020 erstmals für eine Anschubfinanzierung ausgesprochen hat.
Fazit: Die Dürrepolicen entwickeln sich dynamisch, kommen aber für die meisten Landwirte schon aufgrund der hohen Prämien noch nicht infrage.