2020 wird Landwirten in schlechter Erinnerung bleiben. Zuerst waren die Perspektiven gar nicht schlecht. Tierische Erzeugnisse, vor allem Schlachtschweine, erzielten sogar attraktive Erlöse, u.a. wegen der Exporte nach China. Doch dann änderte sich das Bild schlagartig.
Mitte März kam nicht nur das gesellschaftliche Leben wegen der Corona-bedingten Auflagen schlagartig zum Erliegen, zeitweilig brachen auch Warenströme weg oder wurden behindert. Die negativen Folgen waren auf allen landwirtschaftlichen Märkten zu spüren. Allerdings haben sich die Preise der meisten pflanzlichen Produkte schnell wieder gefangen. Dagegen hat der Fleischsektor nach wie vor mit massiven Problemen zu kämpfen:
Test- und Abstandsvorschriften verteuern die Schlachtung und Zerlegung. Das wird nicht etwa durch Aufschläge beim Weiterverkauf aufgefangen. Die Zeche zahlt zumeist der Einsender.
Die Schlachtzahlen sind zudem geringer als normal. Das trifft zwar vor allem Schweinehalter, es bereitet aber auch Rinder- und Geflügelhaltern Sorgen.
Mit dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen bei uns hat sich die Lage sogar noch verschärft. China importiert kein deutsches Schweinefleisch mehr. Die Notierungen für Schlachtschweine und für Ferkel sind fast ins Bodenlose abgestürzt.
Fakt ist: Es fällt selbst Optimisten schwer, etwas Gutes am Jahr 2020 zu finden. Allerdings zeigen immer mehr Verbraucher Verständnis dafür, dass Bauern bessere Preise für ihre Erzeugnisse fordern. Und Politiker tun so, als würden die Sorgen der Landwirte und ihrer Familien bei ihnen Gehör finden. Wenn dem Taten folgen, preislich und durch fairere Handelspraktiken, wäre 2020 nicht ganz verloren.
A. Beckhove, C. Brügge-mann, J. Mennerich
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2020 wird Landwirten in schlechter Erinnerung bleiben. Zuerst waren die Perspektiven gar nicht schlecht. Tierische Erzeugnisse, vor allem Schlachtschweine, erzielten sogar attraktive Erlöse, u.a. wegen der Exporte nach China. Doch dann änderte sich das Bild schlagartig.
Mitte März kam nicht nur das gesellschaftliche Leben wegen der Corona-bedingten Auflagen schlagartig zum Erliegen, zeitweilig brachen auch Warenströme weg oder wurden behindert. Die negativen Folgen waren auf allen landwirtschaftlichen Märkten zu spüren. Allerdings haben sich die Preise der meisten pflanzlichen Produkte schnell wieder gefangen. Dagegen hat der Fleischsektor nach wie vor mit massiven Problemen zu kämpfen:
Test- und Abstandsvorschriften verteuern die Schlachtung und Zerlegung. Das wird nicht etwa durch Aufschläge beim Weiterverkauf aufgefangen. Die Zeche zahlt zumeist der Einsender.
Die Schlachtzahlen sind zudem geringer als normal. Das trifft zwar vor allem Schweinehalter, es bereitet aber auch Rinder- und Geflügelhaltern Sorgen.
Mit dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen bei uns hat sich die Lage sogar noch verschärft. China importiert kein deutsches Schweinefleisch mehr. Die Notierungen für Schlachtschweine und für Ferkel sind fast ins Bodenlose abgestürzt.
Fakt ist: Es fällt selbst Optimisten schwer, etwas Gutes am Jahr 2020 zu finden. Allerdings zeigen immer mehr Verbraucher Verständnis dafür, dass Bauern bessere Preise für ihre Erzeugnisse fordern. Und Politiker tun so, als würden die Sorgen der Landwirte und ihrer Familien bei ihnen Gehör finden. Wenn dem Taten folgen, preislich und durch fairere Handelspraktiken, wäre 2020 nicht ganz verloren.