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Ein gutes Imageist was wert

Lesezeit: 3 Minuten

Die Branche hat es begriffen: Die Gesellschaft dankt den Bauern ihre harte Arbeit nicht mehr einfach so. Wer Verbraucher und Wähler auf seine Seiten holen will, der muss offen kommunizieren, was er tut.


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Doch was der Bayerische Bauernverband nun gemeinsam mit über 20 weiteren Organisationen plant, geht noch einen Schritt weiter. Zusammen riefen sie den Verein „Unsere Bayerischen Bauern“ ins Leben, der seit letztem Jahr groß angelegte Imagekampagnen für die Landwirtschaft durchführt. Nun wollen die Organisationen die Bauern an der Finanzierung beteiligen. Erste Viehhändler erheben bereits eine freiwillige Abgabe von den Landwirten (siehe Seite 14).


Schafft sich Bayern da einen Nachfolger für die Centrale Marketing-Gesellschaft (CMA)? Die Idee einer groß angelegten Imagekampagne ist nur zu begrüßen. Wenn man mit seiner Botschaft zu allen Verbrauchern durchdringen will, ist professionelles Marketing gefragt. Die nötigen Mittel bekommt man nur zusammen, wenn möglichst viele Bauern mitmachen.


Doch der Verein steckt in den Kinderschuhen. Das Vertrauen der Bauern muss er erst noch gewinnen. Zu frisch sind die Erfahrungen vieler Landwirte mit dem Bayerischen Milchförderungsfonds (MFF), der es mit der Transparenz lange nicht so genau nahm. Folgende Hausaufgaben sollte der Verein bald erledigen:


  • Er muss einen jährlichen Geschäftsbericht über Einnahmen und Ausgaben herausgeben. Geschäftsführerin Eva-Maria Haas argumentiert, dass dafür bislang keine Zeit war. Das klingt plausibel. Doch nun sollte der e.V. schnell nachlegen.
  • Auch Unternehmen des nachgelagerten Bereichs profitieren von der Imagewerbung und dürfen die Kosten nicht allein auf die Bauern abwälzen. Das Jahresbudget soll von 1,7 Mio. € auf über 3 Mio. € wachsen. Wie viel künftig von Gründungsmitgliedern und Sponsoren kommen wird, ist noch unklar. So heißt es z.B. von der BayWa AG gegenüber Südplus nur: „Wir gehen den Weg der Finanzierung mit.“
  • Die Kosten für die Bauern dürfen nicht unkontrolliert steigen. Die geplante Abgabe von z.B. 3 ct pro Ferkel oder 80 ct pro Großvieh ist gut zu stemmen. Sie darf sich aber nicht schleichend erhöhen. Eine Verschwendung der Mittel wie einst bei der CMA würde das Projekt gefährden.


Beherzigt der Verein all das, wird er helfen, den Stand der Bauern in der Gesellschaft zu verbessern. Alleine kann er das aber nicht. Die beste Imagekampagne ersetzt nicht die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Initiativen wie die niederbayerischen „HeimatLandwirte“ oder den badischen „Bure-Radweg“ (siehe Seite 10) müssen die Bauern auch weiterhin selbst schultern. Mit einer starken Imagekampagne im Rücken fällt das aber leichter.

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