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topplus Reportage

Ein Hauch Afrika

Lesezeit: 3 Minuten

Ralph Schumacher verkauft Fleisch, Wurst und Hundefutter aus Straußenfleisch.


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Heute ist Ralph Schumacher Herr über 500 Strauße. Seit 25 Jahren betreibt seine Familie die Straußenzucht. 1997 hat seine Mutter, Maria Bell-Becher, den Gemarkenhof in Remagen (Rheinland-Pfalz) gekauft. Schrittweise entstand aus dem Obsthof eine Straußenfarm, zunächst als Hobbybetrieb, später im Vollerwerb. 1997 baute sie den Hofladen, im Folgejahr kam die Metzgerei dazu. Im Jahr 2000 stellte die damalige Betriebsleiterin den Obstanbau komplett ein und konzentrierte sich nur auf die Strauße. Ein Jahr später gründete Bell-Becher ein Restaurant, in dem sie u.a. Straußenfleisch anbietet. Dort essen unter der Woche Busgruppen, die vorher die Straußenfarm besichtigten. Für normale Besucher ist das Restaurant am Wochenende geöffnet.


50000 Menschen sind jedes Jahr auf dem Gemarkenhof zu Gast – im Sommer bis zu 15 Gruppen pro Tag. Die Touren bietet Schumacher von April bis Dezember an. „Die Küken sind das Highlight. Sie schlüpfen im Frühjahr und im Sommer“, erklärt der Betriebsleiter. Er hat sieben Arbeitskräfte fest angestellt und beschäftigt im Sommer noch zusätzliche Aushilfen. Für seine Besucher installierte Schumacher 2005 eine Bimmelbahn auf Schienen. Statt eines Fußmarsches kutschiert er seine Gäste mit der Bahn über das Gelände. Denn 90% der Besucher sind Rentner und er wollte den Komfort erhöhen.


MEHRERE VERMARKTUNGSWEGE


Im Hofladen und seit 2005 auch im Onlineshop bietet der Gemarkenhof zerlegtes Fleisch wie Steaks, Wurstwaren und seit zwei Jahren auch Hundefutter an. Letzteres sind Kausehnen und -knochen sowie gekochtes Dosenfleisch. „Dieses eignet sich für Hunde, die gegen andere Fleischsorten allergisch sind“, sagt Schumacher. Auf die Idee kam er, weil immer mehr Kunden explizit nach Hundefutter aus Straußenfleisch fragten. ▶


Die Federn verkauft Schumacher als Staubwedel, unbefruchtete Eier als Deko. Die Haut geht normalerweise nach Afrika. Dort ensteht daraus Leder. Jedoch ist in den letzten drei Jahren der Markt eingebrochen, sodass die Haut zurzeit im Hundefutter landet. Ein Strauß ist mit 12 Monaten schlachtreif und hat ein Schlachtgewicht von ca. 30 kg. Schumacher verkauft das Fleisch für etwa 30 €/kg. Die Hälfte des Fleisches benötigt er für sein Restaurant, 40% gehen im Hofladen über die Theke, 10% vermarktet er über den Onlineshop. Pro Strauß setzt er ca. 600 € um.


Es hat rund 15 Jahre gedauert, bis er und seine Mutter schwarze Zahlen mit dem Gemarkenhof schrieben. Schließlich hatte Bell-Becher den kompletten Betrieb gekauft. Daher mussten sie nicht nur die Investitionen in die Straußenhaltung abbezahlen, sondern die komplette Hofstelle mit 44 ha Eigenland.


KONKURRENZ AUS AFRIKA


Die Tiere hält Schumacher in Folientunneln. Das Material ist sehr lichtdurchlässig. Die Tore sind durchgängig offen, sodass sich die Luft dort nicht staut. Ganzjährig laufen die Vögel auf 18 ha Weideland. Schumacher rät Einsteigern in der Straußenhaltung, vorher die Vermarktung stehen zu haben. Es gibt keine etablierte Vermarktungsschiene, weil kaum ein Metzger die Vögel abnimmt. Zum einen zählen Strauße zum Farmwild. Dafür müssen Schlachter höhere Auflagen einhalten. Zum anderen ist die Konkurrenz zu afrikanischem Straußenfleisch hoch, da dieses oft günstiger ist als deutsches.


www.straussenfarm-gemarkenhof.de

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