Insgesamt 2,8 Mrd. E hat die Privatisierung und Verpachtung von ehemals volkseigenen land- und forstwirtschaftlichen Flächen dem Bund seit 1992 in die Kasse gespült. Bislang hat die Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) 377 200 ha Agrarflächen verkauft und 626 500 ha Acker- und Grünland verpachtet. Bis Ende 2010 will die BVVG die Verkäufe der so genannten EALG-Flächen abschließen. Sie will dies mit Bürgschaften forcieren, die voraussichtlich ab Mitte diesen Jahres verfügbar sein werden. Die verbleibenden Flächen (200 000 bis 250 000 ha) könnten bis 2015 privatisiert werden, so Dr. Wolfgang Horstmann von der BVVG. Ob der Verkauf dieser Flächen über die neuen Bundesländer oder durch andere Einrichtungen des Bundes erfolgen wird, ist noch offen. In 2005 erzielte die BVVG einen Überschuss von 275 Mio. E. Für 2006 peilt sie 257 Mio. E an. Es sollen wei- tere 59 000 ha Agrarflächen (davon 33 000 ha EALG) verkauft werden. Die ostdeutschen Landwirtschaftsminister fordern, die Privatisierung der BVVG-Flächen um 25 bis 30 Jahre zu strecken. Sie befürchten andernfalls erhebliche agrarstrukturelle Verwerfungen und negative Auswirkungen auf den Bodenmarkt in den neuen Ländern.
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