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Exoten auf dem Futtertisch

Lesezeit: 3 Minuten

Eignen sich Silagen aus Hirse, Soja-Ganzpflanzen oder der Durchwachsenen Silphie für die Rinderfütterung? Versuche an der LfL Bayern in Grub geben Aufschluss.


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Während bei den Konzentratfuttermitteln für Rinder eine breite Palette besteht, ist das Angebot an Grundfuttermitteln überschaubar. In Zeiten von Futterknappheit werden deshalb immer wieder exotische Futtermittel diskutiert und verfüttert. Drei davon haben wir an der LfL in Grub auf ihre Eignung in der Rinderfütterung untersucht.


Während bei den Konzentratfuttermitteln für Rinder eine breite Palette besteht, ist das Angebot an Grundfuttermitteln überschaubar. In Zeiten von Futterknappheit werden deshalb immer wieder exotische Futtermittel diskutiert und verfüttert. Drei davon haben wir an der LfL in Grub auf ihre Eignung in der Rinderfütterung untersucht.


1. Hirse


Der Anbau von Sorghumhirse zu Futterzwecken wird insbesondere in Regionen, in denen der Befall mit dem Westlichen Maiswurzelbohrer zu einer Reduzierung des Maisanbaus zwingt, diskutiert. Nach bisherigen Erkenntnissen wird Hirse kaum davon befallen.


Bei den untersuchten Hirsen des „Futter- oder Körnertyps“ sind der Kolben- oder Rispenanteil an der Gesamtpflanze und damit der Stärkegehalt unbedeutend, Stängel und Blätter stehen im Vordergrund. Ähnlich wie beim Mais wurden Sorten vom „brown-midrib“-Typ (bmr-Typ) gezüchtet, die sich durch einen geringeren Ligningehalt auszeichnen und bessere Verdaulichkeiten und Energiegehalte versprechen.


Im Versuch ernteten wir die Futterhirsen Ende Oktober bei ca. 3m Wuchshöhe. Die TM-Gehalte lagen trotz der späten Ernte über zwei Jahre hinweg nur bei 20 bis 24%. Mit 94 zu 129dtTM pro ha lagen die Erträge auf niedrigem Niveau. Zu beachten ist die Lageranfälligkeit der Pflanzen.


Körnerhirsen erreichten im Versuch in Abhängigkeit von Sorte und Jahr zur Ernte Anfang bis Mitte Oktober Wuchshöhen von 150 bis 170 cm. Die Erträge lagen zwischen 75 und 139 dt TM pro ha, wobei ein deutlicher Witterungseinfluss beobachtet wurde. Auch bei den Körnerhirsen zeigte sich die Problematik der späten Abreife, d.h., der ausreichenden Ausreife der Körner.


Gute Silierbarkeit:

Bei der Silierbarkeit schneidet die Hirse gut ab. Auffallend sind die hohen Rohfaser- und aNDFomGehalte bei den Futterhirsen (Übersicht 1). Die bmr-Mutante weist etwas reduzierte aNDFom-Gehalte auf.


Bei den Körnerhirsen reichen die Rohfasergehalte von 17% bis zu knapp 24% der TM. Die Rohproteingehalte lagen zwischen knapp 9% bis zu 12% der TM. Bestimmte Sorten leisten damit einen positiven Beitrag zur Stickstoffversorgung von Wiederkäuern. Der Stärkegehalt der Körnerhirsen entspricht annähernd den Gehalten in guter Maissilage.


Die am Hammel ermittelten Verdaulichkeiten der Organischen Substanz erreichte bei den Futterhirsen 55 bis 70%, die Verdaulichkeit der Rohfaser lag zwischen 55 und 70%. Die bmr-Sorte erreichte Werte durchschnittlicher Maissilagen. Die Gasbildung und ELOS, die als Maßstab für die Verdaulichkeit dienen, bestätigen die große Varianz im Futterwert zwischen den Sorten und Anbaujahren. Aus den Rohnährstoffgehalten und der Verdaulichkeit ergaben sich für die Futterhirsen Energiegehalte von 8 bis knapp 10MJ ME/kg TM.


Auch wenn der Futterwert von Maissilage nicht erreicht wird, bieten die bmr-Mutanten gute Ansatzpunkte. Der Energiegehalt der Vergleichsvariante war für die Fütterung von Milchvieh unzureichend. Etwas günstiger sind die Verdaulichkeiten und Energiegehalte der Körnerhirsen.


Achtung Blausäure!

Hirse neigt zur Anreicherung von Blausäure in Blättern und Halmen, wobei die Konzentration während der Silierung abnimmt.


Im Extremfall haben wir Gehalte von 181mg/kg TM gemessen. Das stellt die Fütterungstauglichkeit infrage. Im Einzelfall ist eine Untersuchung ratsam.

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