Immer wieder nutzen Windkraftgegner das Argument, die Rotoren würden bei der Jagd nach unten schauende Greifvögel in großer Zahl töten. Dass es anders geht, zeigen mehrere Windparks in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Seit dem Jahr 2003 z.B. ziehen Turmfalken in Gütersloh ihre Jungen in einem Nistkasten auf, der am Turm einer Windenergieanlage in 60 m Höhe angebracht ist – bislang ohne Probleme. Im Jahr 2017 nutzte sogar ein Pärchen der sehr seltenen Wanderfalken den Brutkasten und zog drei Jungvögel auf. Die Tiere ließen sich von den Rotorbewegungen nicht beeindrucken, beobachtete der Verein „Naturschutz-Team Gütersloh“.
Die Freude über den Artenschutzerfolg wird jedoch getrübt: Die Umweltbehörde des Landkreises verlangte, dass die Anlage während des Flüggewerdens der Jungfalken abgeschaltet wird. Das lehnte der Betreiber der Anlage wegen seiner jahrelangen Erfahrung mit den Turmfalken an den Windkraftanlagen ab. Ein Rechtsgutachten soll jetzt eine Klärung bringen.