Die Genossenschaft Milchland hat mit 8000 kg/Kuh und Jahr ganz ordentliche Milchleistungen und trotzdem ein großes Problem. Das Melken der 400 Kühe ist nicht mehr sichergestellt. Mehrere Mitarbeiter haben gekündigt und zwei weitere Arbeitnehmer sind längerfristig arbeitsunfähig.
Die verbliebenen Mitarbeiter können die 400 Kühe und die 400 Stück Jungvieh nur im Rahmen vieler Überstunden versorgen. Entsprechend schlecht ist die Arbeitsmoral der Belegschaft. Kurzfristige Krankmeldungen sind an der Tagesordnung. Negativ zu Buche schlägt auch, dass die Löhne nur unregelmäßig gezahlt werden.
Ein erster Überblick des herbeigerufenen Krisenberaters zeigt schnell, wo die Ursachen für die Probleme liegen:
- Die Arbeitsbedingungen sind schlecht. Es gibt z.B. keinen vernünftigen Sozialraum.
- Versprechungen der Unternehmensleitung werden nicht eingehalten und es fehlt grundsätzlich an Wertschätzung für die geleistete Arbeit der Mitarbeiter. In einem solchen Umfeld macht niemand gerne Überstunden.
- Gleichzeitig ist die Arbeitsbelastung enorm. Die monatlichen Arbeitszeiten schwanken je nach Stellung zwischen 180 und 260 Stunden, bei manchmal nur zwei freien Arbeitstagen pro Monat. Viele Mitarbeiter haben zudem hohe Resturlaubsbestände.
Der Berater überprüft die Arbeitsabläufe und macht vier Optimierungsvorschläge:
Die Umstellung der Arbeitsroutinen beim Füttern und Melken sorgt dafür, dass sich die Arbeitszeit der Mitarbeiter wesentlich entspannt. Dies wirkt sich direkt positiv auf die Arbeitsmoral aus. Der Krankenstand sinkt deutlich.
Der Berater überzeugt die Mitglieder und die Leitung der Genossenschaft zudem davon, dass es sich lohnt, in die Jungviehhaltung zu investieren. Die eingesparte Arbeitszeit senkt unmittelbar die Lohnkosten.
Unterm Strich spart die Agrargenossenschaft Milchland nun 1,5 Arbeitskräfte. Das spart insgesamt ca. 55000 €/Jahr an Lohnkosten. Weitere Arbeitszeiteinsparungen sind durch neue Jungviehställe möglich.