Europas größte innerstädtische Aquaponik-Farm steht in Berlin. Auf 1 800 m2 wollen Nicolas Leschke (37) und Christian Echternacht (44) mit ihren Mitarbeitern künftig etwa 25 t Fisch und 30 t Gemüse im Jahr produzieren.
Beim Aquaponik wird das nährstoffreiche Wasser aus der Aquakultur genutzt, um damit Gemüse im Gewächshaus zu düngen. Darüber hinaus geht die CO2-haltige Abluft der Aquakultur ins Gewächshaus, um dort das Pflanzenwachstum zu beschleunigen. Im Gegenzug kommt die mit Sauerstoff angereicherte Luft aus dem Gewächshaus in die Aquakultur. Zudem werden 70 % des Wasserbedarfs der Anlage über Regenwasser gedeckt.
Die Kombination von Fischzucht und Gemüsebau hat gleich mehrere Vorteile:
- Kombi-Anlagen brauchen 90 % weniger Wasser als Einzelsysteme.
- Die Produktion ist durch das Zusammenspiel sehr ertragreich.
- Und bei Aquaponik in der Stadt sind die Produkte bei kurzen Wegen extrem frisch.
Das Konzept stößt bei den Berlinern auf großes Interesse. Bei der Eröffnung der Anlage kamen Anfang März rund 1 000 Besucher. Ab Mai können die 300 Abonnenten die ersten Kräuter und Salate beziehen. Die „Rosé Barsche“ sind ab Oktober im Angebot.
Inzwischen bauen die Jungunternehmer eine Anlage in der Schweiz (www.ecf-farmsystems.com).
top agrar meint: Aquaponik könnte vielleicht auch für „Landwirte vom Land“ interessant sein.