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Fest im Sattel

Lesezeit: 3 Minuten

Otto Becker hat als Profi-Reiter alles erreicht. Seit 2009 ist der Winzersohn Bundestrainer der Springreiter. Selbst aufs Pferd steigt er nur noch selten.


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Selber zum Reiten komme ich inzwischen leider viel zu selten. Vielleicht müsste ich mal meinen Tagesablauf umstellen und mich erst nachmittags an den Schreibtisch setzen!“ Seitdem Otto Becker Bundestrainer der deutschen Springreiter ist, verbringt er tatsächlich viel Zeit in seinem Büro und mit Managementaufgaben.


Seit Anfang 2009 ist Becker Bundestrainer. Zuvor hatte sich der 55-Jährige einen Namen als erfolgreicher Spring- reiter gemacht: In seiner fast 20 Jahre dauernden Karriere als Springreiter gewann er bei zahllosen nationalen Turnieren, Europa- und Weltmeisterschaften sowie bei drei Olympiaden Einzel- und Mannschaftserfolge. Größte persönliche Erfolge waren 2003 der Gewinn des Weltcup-Finales in Leipzig und die Goldmedaille in Sydney.


Umso überraschender kam dann für viele Reitsportfans Ende 2008 Beckers Wechsel ins Traineramt. In dem Jahr hatte er sechs „Große Preise“ gewonnen. „Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist“, erklärt der gelernte Winzer aus Großostheim (Unterfranken) das Ende seiner aktiven Karriere. Bis heute trauere er dieser Zeit nicht nach: „Ich hatte alles erreicht und sportlich keine Rechnungen mehr offen.“


Der Start als Bundestrainer war dabei alles andere als einfach. Becker trat die Nachfolge von Kurt Gravemeier an, als der Reitsport nach Doping­skandalen und die Diskussionen über den Umgang mit den Pferden in der Krise steckte. „Die ersten zwei Jahre waren geprägt vom Neuanfang und extrem stressig“, erinnert Becker sich. Inzwischen ist das Fahrwasser aber etwas ruhiger geworden. Becker profitiert dabei auch von seiner eigenen Erfahrung als aktiver Reiter: „Ich habe ja nicht nur die ganzen Erfolge erlebt, sondern auch alle Tiefen mit­gemacht“, erklärt er. Die in Athen gewonnene und kurz darauf ohne eigene Schuld doch wieder aberkannte Goldmedail­le der Mannschaft sei so ein Beispiel.


Von diesen Erfahrungen profitiere er heute. Wobei die Springreiter mehr seien als „normale“ Sportler. Jeder von ihnen sei auch Pferdehalter, Stallbesitzer oder selbstständiger Unternehmer. „Da treffen unterschiedlichste Persönlichkeiten aufeinander“, erklärt er.


Becker selbst ist vor rund zehn Jahren „sesshaft“ geworden. Im münsterländischen Albersloh kaufte er zusammen mit seiner Ehefrau ein Anwesen und baute eine moderne Reitanlage samt Boxen, Halle, Führanlage und Außenplatz. Bis zu 30 Pferde betreuen Becker und seine Angestellten in dem Trainingszentrum. Gleichzeitig ist die abgelegene Hofstelle Rückzugsort für Beckers Familie. Für seine drei Töchter (7, 9 und 12 Jahre) sei der eigene Reiterhof natürlich ein kleines Paradies. „Sie sollen aber selbst entscheiden, ob und wie sie den Reitsport betreiben“, betont der Vater Otto Becker.


Der Trainer und Pferdebesitzer Becker sieht das Schrumpfen der bäuerlichen Pferdehaltung mit Sorge. Früher seien die Landwirte das Rückgrat der Zucht gewesen. So sei es nicht verwunderlich, wenn das Angebot an Spitzen-Springpferden nun schrumpfe. Das bringe aber auch Chancen für die Halter: „Die Preise werden mangels Angebot steigen, da bin ich mir ziemlich sicher.“ Christian Brüggemann

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