Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Feste Preise für Brotweizen und Triticale?

Lesezeit: 13 Minuten

I ch sehe zwar keinen Grund für Pes-simismus, aber ich glaube, dass sich die Ern-tepreise für Gerste und Roggen näher am Interventionspreis bewegen werden als vor zwölf Monaten, antwortet ein norddeut-scher Experte auf die Frage nach den Markttendenzen zur Getreideernte 2001. In der Tat wollen sich Handel und Ge-nossenschaften in diesem Jahr bei der Preisfindung für Gerste und Roggen eng an der Intervention orientieren. Die er-neute Senkung der Stützungspreise um 7,5 % (vgl. Kasten auf Seite 27) würde zu-mindest in frachtfernen Überschussregio-nen voll auf die Erzeugerpreise durch-schlagen, heißt es. Aber auch in Zuschuss-gebieten seien schwächere Notierungen zu Erntebeginn zu erwarten als 2000. Für Brotweizen hingegen sind fast durchgehend Vorjahrespreise im Ge-spräch, vereinzelt auch mehr. Die Intervention ist kein Thema. Preis-schwankungen nach oben, aber auch nach unten, sind möglich. Landwirte, die Weizen einlagern wollen, müssen die Marktentwicklung deshalb genau im Auge behalten, um den richtigen Verkaufszeitpunkt zu treffen. Im Wirtschaftsjahr 2000/01 lagen Erzeuger richtig, wenn sie Weizen und Gerste spätestens im Dezember vermarkteten. Die Weizenpreise zo-gen von der Ernte bis Dezember um durchschnittlich 50 Pf pro dt und Mo-nat an, die Gerstennotierungen um 45 Pf pro dt und Monat (vgl. Über-sicht 1). Nach Abzug der monatlichen La-gerund Finanzierungskosten von 35 bis 40 Pf pro dt blieb unterm Strich ein kleiner Gewinn. Die Lagerung über den Jahres-wechsel hinaus hat sich hingegen nicht ge-lohnt. Die weltweite Nachfrage übersteigt die Produktion Die Welt-Versorgungsbilanz für Ge-treide spricht auf den ersten Blick für feste Getreidepreise in 2001/02: Die Weizenvorräte dürften bis 2002 um 16 % abnehmen. Die Erzeugung geht zu-rück, der weltweite Verbrauch hingegen nimmt zu. Das US-Landwirtschaftsminis-terium (USDA) rechnet denn auch mit ei-nem spürbaren Preisanstieg (vgl. Über-sicht 2 auf Seite 26). Bei Grobgetreide (Mais, Gerste, etc.) wird für das kommende Wirtschaftsjahr ein Abbau der Lagerbestände um 4,6 % prognostiziert. Gute Absatzchancen für Futtergetrei-de erwarten USDA-Experten vor allem in Asien und Nordafrika. Hauptimporteure von Weizen bleiben Brasilien (7,5 Mio. t), der Iran (7 Mio. t), Ägypten (6 Mio. t) und Japan (5,8 Mio. t). Über die Weizenim-porte Russlands und anderer ehemaliger Staaten der Sowjetunion kann man zur-zeit nur spekulieren. Vor der Ernte ver-lauten aus dieser Region meistens Mel-dungen über eine große Erntemenge, doch dann ändert sich das Bild fast regel-mäßig. Wegen der unzureichenden Tech-nik und Logistik kommt es zu erheblichen Einbußen. Vor allem Russland musste in den letzten Jahren oft erheblich mehr Ge-treide importieren als angekündigt. Die weltweit stetige Nachfrage nach Getreide ist jedoch eine Sache, die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Mitbewerbern aus Übersee eine andere. Für die EU hängt Vieles davon ab, wie sich die Währungs-sparität zwischen dem US-Dollar und dem Euro entwickelt. Bleibt der Euro weiterhin schwach, kommt das unseren Ausfuhr-chancen zugute. Diese schwinden jedoch, wenn sich der Euro erholt. Brüssel könnte das zwar auch durch entsprechende Erstattungen ausgleichen. Doch das wird zumindest kurzfristig in Handelkreisen bezweifelt. Lizenzen für Gerste wurden zuletzt nur auf Basis Null-erstattungen erteilt. Der Großteil der Drittlandsexporte wurde aus Interven-tionsbeständen vorgenom-men. Bei Weizen wartet die Kommission offenbar da-rauf, dass die Weltmarkt-preise anziehen. Anfang Ju-ni hatten Exporteure für Lieferungen aus der neuen Ernte heraus Erstattungen von knapp 5 Euro gefordert. Zur Begründung wurde auf feste EU-Notierungen und schwache Weltmarktpreise verwiesen. Doch die Erstat-tungen wurden abgelehnt. Es gibt keinen Grund für die Zurückhaltung der Kommission. Auch 2001/02 dürfen 25,2 Mio. t Getreide mit Erstattungen exportiert werden. Diese Grenze wur-den 2000/01 problemlos ein-gehalten. Bis Mai 2001 er-teilte Brüssel Lizenzen für 22,7 Mio. t Getreide ein-schließlich Mehl, Malz, Nahrungsmittelhilfen und Gratis-Lieferungen. Das heißt, 2,5 Mio. t könnten noch bezuschusst werden. Doch Brüssel mauert. Ein Grund dafür, so heißt es aus gut informierten Krei-sen, sei der Versuch, den Agrarhaushalt zu entlasten. Ein weiterer sei jedoch, dass die Kommission mit anzie-henden Weizenpreisen in der Union rechne und den Anstieg nicht zusätzlich durch umfangrei-che Exporte forcieren wolle. EU-Weizenernte gut neun Millionen Tonnen kleiner Preisspielraum nach oben könnte sich in der Union in der Tat schon dadurch er-geben, dass die Anbaufläche für Weizen um 7 % eingeschränkt worden ist. Außer-dem rechnen Experten in Frankreich und Großbritannien mit Ertragseinbußen. Nach den letzten Prognosen sollen EU-weit insgesamt knapp 200 Mio. t Getreide geerntet werden. Das wären 9 Mio. t we-niger als im letzten Jahr. Das Handels-haus Töpfer International rechnet zurzeit mit einer Ernte von: 86,8 Mio. t Weichweizen (- 9 Mio. t), 49,8 Mio. t Gerste (- 0,9 Mio. t), 38 Mio. t Mais (+ 1,3 Mio. t), 22,8 Mio. t Sommergerste (+ 1 Mio. t), 5,8 Mio. t Roggen (+ 0,2 Mio. t), 5,2 Mio. t Triticale (+ 0,3 Mio. t). Zumindest bei Weizen dürfte das EU-Angebot somit spürbar hinter dem der letzten Saison zurückbleiben. Hinzu kom-men niedrigere Interventionsvorräte. An-fang Mai lagerten in Frankreich nur noch 800 000 t Getreide, hauptsächlich Weizen, in der Intervention (Vj. über vier Mio. t). In Deutschland war die Weizeninterven-tion ohnehin kein Thema. Gerste bei fairen Preisen aus der Ernte verkaufen Eines ist klar: In Zuschussregionen, insbesondere in den nordwestdeutschen Veredelungshochburgen Südoldenburg und Westfalen, werden sich die Startprei-se für Gerste auch in diesem Jahr deutlich vom Interventionspreis abheben. Hollän-dische Mischfutterhersteller sollen zu-letzt deutsche Futtergerste ex Ernte für 22 bis 22,25 DM/dt franko geordert ha-ben. An diesen Preisen kommt auch die heimische Industrie kaum vorbei. Denn in der Hoffnung auf frühe und vor allem preisgünstige Lieferungen gehen viele Futtermittelwerke mit denkbar niedrigen Lagerbeständen in die nächste Saison. Die Erzeugerpreise dürften sich in diesen Gebieten und an frachtgünstigen Standorten in der Ernte zwischen 19,50 und 20,75 DM/dt frei Handelslager ein-pendeln (ohne MwSt.). Im Streckenge-schäft sollten bis 22 DM/dt zu erzielen sein. Es sei denn, die Witterung in der Ernte ist so feucht, dass viel Gerste in die Trocknung muss. Das könnte die Notie-rungen zeitweilig drücken. Bei trockenem Erntewetter hingegen wären eher festere Notierungen wahr-scheinlich. Dies gilt auch für Überschuss-regionen und frachtferne Standorte, be-sonders im Süden und in der Mitte Deutschlands. Derzeit nennen Handel und Genossenschaften dort Preise zwi-schen 16 und 17,50 DM/dt, BLE-Lager-halter im Osten bieten 50 Pf/dt mehr. Landwirte sollten sich durch niedrigen Erntekurse ohnehin nicht verunsichern lassen. Je näher der Marktpreis am Inter-ventionsniveau liegt, desto wahrschein-licher sind lukrative Lagerrenditen bis zum Interventionsstart im November. Kurz: Falls Ihr Abnehmer zur Ernte den Interventionspreis oder weniger bietet, sollten Sie Ihre Gerste einlagern. Auch im Norden und Nordosten spricht einiges dafür, Gerste nur dann aus der Ernte heraus zu verkaufen, wenn Handel und Genossenschaften faire Prei-se bieten. Diese sollten sich zumindest an frachtgünstigen Standorten zu den nord-deutschen Seehäfen Hamburg und Ro-stock zwischen 18 und 18,50 DM/dt frei Erfassungslager bewegen. Etliche Abnehmer werden aber versu-chen, unter diesen Kursen zu bleiben. Ih-re Begründung: Der Export werde nicht so rege sein wie im letzten Jahr. Doch die-ses Argument zieht nicht. Es wurden zwar in der Tat bislang weniger Vorverträge mit Käufern aus Drittländern abgeschlos-sen als vor zwölf Monaten. Das bedeutet aber nicht, dass unsere Ausfuhrchancen schlecht wären. Im Gegenteil: Die Konkurrenzfähigkeit des EU-Ge-treides profitiert nach wie vor vom schwa-chen Euro im Vergleich zum US-Dollar. Der Weltmarktpreis für Gerste ist zwar zurzeit etwa 10 $/dt niedriger als vor zwölf Monaten. Dies wird aber durch den 10 % niedrigeren Euro-Kurs ausgeglichen. Um-gerechnet kostet Gerste am Weltmarkt wie vor einem Jahr rund 11,40 Euro bzw. 22,30 DM/dt. Sollten die Gerstenpreise bei uns im Schnitt um 1 DM/dt unter denen von 2000 bleiben, hätten EU-Exporteure Wettbe-werbsvorteile gegenüber Mitbewerbern. Sie könnten ihnen ohne Erstattungen durchaus Paroli bieten. Die weltweite Nachfrage nach Futter-getreide dürfte ohnehin stetig bleiben. Traditionelle Abnehmerländer im Nahen und Mittleren Osten werden wegen der steigenden Deviseneinnahmen für Erdöl nicht auf die Importbremse treten. Das Gleiche gilt wegen der besseren Wirt-schaftsdaten und der stabilen Währungen für Asien, besonders Japan. Es gibt also durchaus Grund für Opti-mismus. Landwirte sollten sich aber trotz-dem nicht zu sehr auf durchgehend anzie-hende Gerstenpreise nach der Ernte ver-lassen. Sollte sich z. B. das Währungsblatt zugunsten des Euros wenden, würde das den Preisspielraum bei uns einschränken. Erzeuger, denen in der Ernte deutlich mehr als der Interventionspreis geboten wird, sollten deshalb den frühen Verkauf zumindest in Erwägung ziehen. Triticale sollten Landwirte nicht zu Gerstenpreisen verkaufen. Offenbar ver-suchen sich die Mischfutterfirmen in Deutschland und Holland rechtzeitig ein-zudecken, da sie anziehende Notierungen erwarten. Ich habe Triticale ex Ernte zu-letzt schon für 22,75 bis 23 DM/dt franko Holland verkauft, berichtet ein westdeut-scher Getreidehändler. Das seien nur 25 bis 50 Pf/dt weniger als für Futterweizen. Im letzten Jahr habe der Abstand bis zu 1 DM/dt betragen. In der Tat scheint die Ableitung der Tri-ticaleNotierungen vom Gerstepreis so wurde zur Ernte 2000 verfahren momen-tan kein Thema zu sein. Etliche Marktken-ner erwarten gute Absatzchancen und feste Preise für Triticale. Das Angebot dürfte dem des Vorjahres entsprechen. Und seit dem Tiermehlverbot haben viele Mischfutterhersteller den Getreideanteil, besonders Triticale und Weizen, in ihren Rezepturen erhöht. Ob bzw. wie fest die Notierungen für Triticale tendieren werden, hängt auch von der Weizenernte ab. Ein großes An-gebot an schwachen Weizenqualitäten könnte den Preisspielraum nach oben für Triticale einschränken. Doch das wird sich erst in der Ernte entscheiden. Braugerste: Preisverlauf wie im Vorjahr? Bei Braugerste gehen die Meinungen über die weitere Marktentwicklung der-zeit weit auseinander. Pessimisten mei-nen, die Preise würden sich bestenfalls knapp behaupten. Zur Begründung ver-weisen sie auf die zuletzt eher ruhige Nachfrage in der EU und auf den unbe-friedigenden Drittlandsexport von Malz. Optimisten hingegen rechnen mit stabilen bis festen Notierungen für Braugerste. Die neuesten Ernteprognosen spre-chen für ein leichtes Angebots-Plus. EU-weit sollen fast 23 Mio. t Sommergerste geerntet werden (Vj. knapp 22 Mio. t). Zuwächse seien vor allem in Dänemark und Deutschland zu erwarten, heißt es. Doch Schätzungen sind eine Sache, wie-viel geerntet wird, eine andere. Sollte die Erntemenge wirklich größer aus-fallen als 2000, dürfte der Preis-spielraum nach oben vorerst be-grenzt bleiben. Falls aber die Schätzungen deutlich unterschrit-ten werden, könnten die Notie-rungen kräftig anziehen. Das gilt besonders dann, wenn die Nach-frage der Mälzereien schlagartig einsetzten sollte. Etliche Unter-nehmen spekulieren momentan auf ein großes und preisgünstiges Angebot aus der Ernte heraus. Viele leben quasi von der Hand in den Mund, berichtet ein Insi-der. Auf der Erzeugerstufe sind derzeit je nach Region Ernteprei-se zwischen 25 und 28 DM/dt frei Handelslager im Gespräch. Frag-lich ist, ob es sich lohnt, auf kräf-tig anziehende Erlöse zu speku-lieren. Bei Standardbraugerste könnte die Einlagerung durchaus zum Zuschussgeschäft werden. Landwirte hingegen, die gute Qualitäten ernten, sollten diese nur dann aus der Ernte heraus verkaufen, wenn deutliche Auf-schläge gezahlt werden. Roggen: Die Qualität wird zum Knackpunkt Viele Abnehmer haben in diesem Jahr angekündigt, die Preise für Roggen von der Intervention ableiten zu wollen. Im Norden werden zur Ernte zwischen 16,50 und 17,50 DM/dt in Aussicht gestellt, im Süden wollen einige Ersterfasser sogar weniger als 16 DM pro dt zahlen. Bei sol-chen Notierungen sollten Landwirte inter-ventionsfähigen Roggen einlagern. Sollte es zu einer normalen Ernte kom-men, geht an der Intervention kein Weg vorbei. Die Stützpreise würden dann den Preisspielraum nach oben vorgeben. Bis November wären damit Steigerungen von 2 bis 3 DM pro dt fast sicher (vgl. Über-sicht 3 und Kasten auf Seite 27). Ab No-vember (Beginn der Intervention) ver-langsamt sich der Preisauftrieb normaler-weise. Mehr als der Monatsreport von knapp 20 Pf/dt lässt sich dann oft nur schwer durchsetzen. Und das reicht nicht, um nach Abzug der Kosten für Lagerung und Finanzierung einen Gewinn erwirt-schaften zu können. Hart über Aufschläge sollten Erzeuger schon in der Roggenernte verhandeln, falls es wie im letzten Jahr zu witterungsbeding-ten Ernteverzögerungen kommt. Sollte viel Roggen mit unterdurchschnittlichen Fall-zahlen geerntet werden, dürften die Preise für gute Qualitäten deutlich anziehen. In der Saison 2000/01 wurden für Brot-roggen mit mindestens 200 sec. Fz an der Rheinschiene zeitweilig 5 DM/dt mehr ge-zahlt als für Brotweizen. Davon profitier-ten auch die Notierungen für Standard-Brotroggen. Falls es wieder so kommt, lohnt sich bei niedrigen Startpreisen die Einlagerung über den November hinaus. Brotweizen: Preise dürften stabil bis fest tendieren Bei Brotweizen ist die Intervention im Gegensatz zu Gerste und Roggen über-haupt kein Thema. Zur Ernte 2001 sind im Norden und Nordosten Deutschlands je nach Standort und Frachtentfernung zwi-schen 20 und 21,50 DM/dt im Gespräch, im Süden 19 bis 21 DM/dt. Das entspricht et-wa den Vorjahreskursen. In Frankreich und Großbritannien werden schon 1 bis 1,50 DM pro dt mehr in Aussicht gestellt als zur Ernte 2000. Ähnlich wie vor zwölf Monaten rechnen etliche Marktexperten bei uns mit anzie-henden B-Weizennotierungen, wenn der erste Erntedruck vorbei ist. Gründe: Das Angebot dürfte kleiner ausfallen als im letzten Jahr. Schon jetzt zeichnet sich in der EU ein Ernteminus um gut 9 Mio. t Weichweizen ab. Falls die Qua-lität unter starken Niederschlägen leiden sollte, könnte Brotweizen knapp werden. In Deutschland dürfte das Wirtschafts-jahr zwar mit nahezu unveränderten Vor-räten gegenüber 2000 beginnen. In Frank-reich und Großbritannien hingegen wurden die Be-stände massiv abgebaut. Die Nachfrage der hei-mischen Mühlen und Ver-arbeiter dürfte stetig blei-ben. Deutsche Händler rechnen sich außerdem gu-te Chancen aus, B-Weizen nach Frankreich und Groß-britannien verkaufen können. Auch Spanien soll Zuschussbedarf haben. Das Drittlandsgeschäft dürfte wieder in Schwung kommen. Das gilt besonders für den Export nach Nord-afrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten. Der Iran und Ägypten müssen nach aktuellen Schätzungen bis 2002 insgesamt 13 bis 14 Mio. t Weizen importie-ren. Der Großteil davon könnte aus der EU geliefert werden. Für gute Exportchancen der EU spricht außerdem, dass der Angebotsdruck aus den USA voraussicht-lich abnehmen wird. Denn dort soll die Weizenernte ebenfalls kleiner ausfallen als im letzten Jahr. Auch Kanada und Australien gaben zuletzt eher mäßige Ertragsprognosen bekannt. Damit deutsche und andere EU-Ex-porteure jedoch zum Zuge kommen, muss Brüssel die Exportbremse wieder lockern. In der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjah-res 2000/01 hat die Kommission kaum noch Erstattungen bewilligt und dadurch den Exporthoffnungen einen empfind-lichen Dämpfer verpasst. Darüber, ob es in den kommenden Monaten bei dieser Politik bleibt oder nicht, kann man nur spekulieren. Das Gleiche gilt für die wei-tere Entwicklung an den internationalen Devisenmärkten (Währungsparität zwi-schen Euro und US-Dollar). Offen ist auch, ob sich im Wirtschafts-jahr 2001/02 wieder lukrative Aufschläge für Qualitäts- und Eliteweizen durchset-zen lassen. In den letzten Monaten wur-den für A-Weizen oft nur 0,75 bis 1,25 DM pro dt mehr bezahlt als für B-Weizen, zeitweilig auch noch geringere Zuschläge. E-Qualitäten wurden sogar regelrecht vernachlässigt. Sollte die nächste Saison ähnlich schlecht verlaufen, wollen etliche Erzeuger den Qualitätsweizenanbau nur noch dann fortsetzen, wenn ihre Abneh-mer künftig Mindestaufschläge zwischen 1,50 und 2 DM/dt garantieren. Jörg Mennerich

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.