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topplus Reportage

Fressen ohne Stress

Lesezeit: 3 Minuten

Luise Kunath hat das Verhalten von tragenden Sauen im Wartestall analysiert. Aus ihren Beobachtungen soll ein neues ad libitum-Flüssigfütterungssystem entwickelt werden.


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In dynamisch geführten Sauengruppen kommt es im Wartestall oft zu Rangkämpfen: Es werden laufend neue niedertragende Sauen ein- und hochtragende Sauen ausgestallt. In ihrer Masterarbeit wollte Luise Kunath untersuchen, wie Rangkämpfe und Unruhe im Stall reduziert und alle Sauen optimal mit Futter versorgt werden können. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sollen dazu beitragen, eine ad libitum- Flüssigfütterung für tragende Sauen zu entwickeln.


Ihre Versuche hat Luise Kunath auf dem Lehr- und Versuchsgut Ruthe der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt. Aus je zwei Durchgängen à 39 bzw. 32 Sauen hat sie insgesamt 27 sogenannte Fokustiere beobachtet und den Tagesrhythmus und das Futteraufnahmeverhalten analysiert. Dazu hat die Studentin der Universität Halle Wittenberg Kameras im Aktivitäts-, Fress- und Liegebereich der Sauen aufgehängt und das Verhalten über 72 Stunden aufgezeichnet.


Eine automatische Sortierschleuse mit 3D-Kamera hat die Sauen zudem anhand ihres Body-Condition-Scores und ihrer Rückenspeckdicke in zwei Fressbereiche eingeteilt. Je nach Kondition stand den Tieren dort energiereiches bzw. -armes Flüssigfutter ad libitum zur Verfügung.


Anhand der Rangkämpfe und der Verdrängungen am Futtertrog hat die 29-Jährige die Sauen dann in ranghohe bzw. rangniedrige Tiere eingeteilt.


Fressbereich bietet Schutz


„Generell waren alle Sauen morgens zwischen 6 und 9 Uhr und nachmittags zwischen 15 und 18 Uhr am aktivsten“, erklärt Kunath. Allerdings konnte sie beobachten, dass die dominanten Sauen den Tagesrhythmus vorgeben. „Meistens haben Altsauen mit hoher Wurfzahl bzw. hohem Gewicht die rangniederen Sauen am Trog verdrängt“, erklärt die Studentin. Die rangniederen Sauen haben ihre Fresszeiten dann angepasst und entweder früh morgens vor oder spät abends nach den dominanten Sauen gefressen.


Dass die Sauen durch die Sortierschleuse in zwei Futterbereiche eingeteilt wurden, kam vor allem den rangniederen und leichteren Sauen zugute: Sie nutzen den zugeteilten Fressbereich zum Schutz vor dominanten Sauen und konnten dort stressfrei das energiereiche Futter aufnehmen. „Der Vorteil ist, dass die Tierleistung und die Kondition der Sau bei diesem Fütterungssystem tierindividuell optimiert werden kann“, ist Kunath überzeugt. „Allerdings sollte man die Sauen regelmäßig wiegen, damit die Gruppe nicht zu stark auseinanderwächst“, gibt sie zu bedenken.


Bis das Fütterungssystem praxisreif ist, dauert es allerdings noch ein wenig. Derzeit laufen noch Versuche, die auch die Leistungsparameter der Sauen, die täglichen Gewichte und Futteraufnahmen unter die Lupe nehmen.


Den Schweinen ist Luise Kunath auch nach ihrer Masterarbeit treu geblieben: Seit dem Abschluss ihres Studiums ist sie beim Lebensmittel- und Handelsunternehmen „tegut...“ im Bereich Tierwohl tätig. Dort betreut sie Schweinehalter, die am Markenfleischprogramm „Landprimus“ teilnehmen.


Caroline Jücker

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