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Fünfmal mehr Einnahmen mit Bürgerwind als bei reiner Verpachtung

Lesezeit: 2 Minuten

Wie viel verdienen die Landwirte durch einen Bürgerwindpark?


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Thier: In Bürgerwindprojekten schließen sich Grundeigentümer mit Bürgern und Investoren vor Ort zusammen und bauen gemeinsam. Die Flächenbesitzer verdienen im Schnitt jährlich fünfmal mehr als mit der reinen Verpachtung. Neben der Verpachtung bekommen sie je nach Höhe ihrer Beteiligung eine jährliche Gewinnausschüttung.


Welche weiteren Vorteile bietet ein Bürgerwindpark?


Thier: Bei Bürgerwindparks erleben wir eine hohe Akzeptanz im Dorf, weil die Bürger am Projekt beteiligt sind. Die Rendite beträgt etwa 10% pro Jahr. Auch bleiben pro Anlage je nach Hebesatz jährlich bis zu 30000 € Gewerbesteuer im Ort.


Wie hoch ist das Risiko, den Park selbst zu planen?


Thier: Das Risiko ist in der Anfangsphase hoch, bevor die Gemeinde die Windvorrangfläche ausweist. Bis dahin müssen die Artenschutzgutachten abgeschlossen sein. Diese kosten ca. 30000 € für ein etwa 60 ha großes Gebiet in NRW. Die Kosten unterscheiden sich in den Bundesländern je nach Strenge der Vorgaben. Mit Beratungs- und sonstigen Kosten beträgt das Risikokapital insgesamt um die 50000 €.


In dieser Anfangsphase bilden die Grundeigentümer zunächst einen Flächenpool in Form einer GbR. Die Mitglieder legen dann freiwillig Geld für die erste Planungsphase ein, im Schnitt jeweils 3000 €. Die Gesellschaft honoriert dieses Risikokapital bei erfolgreichem Bau mit 100% Aufschlag.


Bis zur Genehmigung fehlen dann aber noch die Planung und der Bauantrag. Wie riskant ist diese Phase?


Thier: Die weiteren Kosten bis zur Genehmigung belaufen sich auf etwa 100000 € für die oben beschriebene Fläche. In dieser Phase können natürlich noch Klagen eingehen. Wir hatten in unseren 35 Projekten nur drei Klagen wegen der hohen Akzeptanz.


Wie aufwändig ist die Planung für die Landwirte?


Thier: Am Anfang in der Phase bis zur Änderung des Flächennutzungsplans haben die Sprecher der GbR etwa einen Zeitaufwand von vier Stunden pro Woche. In der Planungs- und Bauphase ist der Zeitaufwand für die Verantwortlichen deutlich höher. Die Geschäftsführer der dann gegründeten Gesellschaft bekommen dann nach dem Bau der Windräder eine Aufwandsentschädigung.


Welche Rolle spielt der Standort für die Windräder?


Thier: In Nord- und Mitteldeutschland ist es fast egal, wo das Windrad steht. Durch das neue EEG 2017 erhalten schwächere Windstandorte einen finanziellen Ausgleich, sodass sich auch Windräder im Inland lohnen.

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