Gegen Karl-Heinz Funke (63), Ex-Bundeslandwirtschaftsminister, der durch die BSE-Krise zu Fall kam, ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen des Verdachts der Untreue. Der Vorwurf: Funke habe sich seine Silberhochzeit im Jahre 2007 in seiner Funktion als Verbandsvorsteher eines öffentlich-rechtlichen Wasserverbandes von diesem mit 8 000 € sponsern lassen. Der Zuschuss zu Funkes Privatfeier tauchte in den Verbands-Unterlagen in Tranchen gestückelt unter dem Stichwort „Baumaßnahmen“ auf, so die NW-Zeitung.
Funke hat mittlerweile seinen Posten bei dem Verband geräumt und angekündigt, die 8 000 € zurückzuzahlen. Auf die Ermittlungen hat eine Rückzahlung jedoch keinen Einfluss. „Falls der Zuschuss strafbar war, kann dies eine Rückzahlung nicht ungeschehen machen“, so der ermittelnde Oberstaatsanwalt.
Funke, bekannt für seine rustikal-muntere Lebensart, hatte bereits in den 90er-Jahren durch eine fragwürdige Spesenrechung auf Kos-ten der Steuerzahler und seine „Pinkel-Affäre“ öffentlich Anstoß erregt. Sie waren aber ohne Folgen für ihn geblieben.
Das könnte diesmal anders sein. Einige seiner friesischen SPD-Parteigenossen halten ihn nun für untragbar. Er sei ein Musterbeispiel von Abgehobenheit, für das es auch eine Erklärung gebe: „Karl-Heinz Funke hatte bei all seinen Handlungen uneingeschränkte Narrenfreiheit – keiner unserer meinungsbildenden Genossen wagte jemals, ihn in seine Schranken zu weisen. Die Einhaltung von Spielregeln sind ihm nie aufgezeigt worden“, moniert sein Parteigenosse Peter Torkler.