Eine Familie profitiert im Gemüseanbau vom guten Boden und günstigen Klima.
Gabriel Calasa (35) führt zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater einen Gemüsebaubetrieb in Bapsfontein, Nähe Pretoria. Seit 33 Jahren leben sie an diesem Standort und bewirtschaften heute 710 ha: „Auf teils fantastischen Böden, bei ausgeglichenem Klima und mit 700 bis 800 mm Regen im Sommer.“ Alle Flächen der „Clearwater Farms“ sind beregnet und so ernten die Calasas zwei Mal im Jahr – vor allem Karotten, Kohl, Eisbergsalat, Rote Bete und Kartoffeln.
Wohnungen für Arbeiter:
Gabriel Calasa empfängt uns sehr offen und freundlich und erklärt uns, wie er sich den Umgang mit den Mitarbeitern vorstellt. Rund 170 Frauen und 110 Männer arbeiten für die Familie. Man merkt ihm an, dass ihm das Thema am Herzen liegt, als wir an ärmlichen Unterkünften vorbeifahren, was ihm peinlich ist: „Die haben wir erst kürzlich gekauft und werden sie jetzt renovieren.“ An anderer Stelle sieht man das Ergebnis. Die einfachen, weißen Häuser verfügen dann über zwei Schlafräume. Wasser und Strom stellt der Betrieb. Etwa 15 % der Mitarbeiter wohnen dort.„Bei uns arbeiten viele Familien, teils in der zweiten Generation. Hier gibt es Leute, die haben mir das Schlepperfahren beigebracht, als ich acht war“, berichtet Gabriel Calasa. Er bemüht sich, seine Leute auf dem Betrieb zu halten. Wenn außer der Kartoffelernte im Winter nicht viel ansteht, lässt der Betrieb den modernen Grimme-Roder schon mal stehen und die ausgepflügten Kartoffeln von Hand auflesen. Dahinter steckt eine Strategie „Wenn ich in diesen Zeiten keine Arbeit anbiete, wandern die guten Leute ab und fehlen mir in der Saison.“
Gabriel Calasa stimmt nicht in die Klage über schlecht qualifizierte Arbeiter ein. „Die Leute sind so gut, wie du sie ausbildest“, sagt er. Zusammen mit dem Vater und seinem Bruder ist er ständig draußen und packt mit an. Während unseres Interviews sehen wir, wie sich Vater Calasa auf sein Motorrad schwingt und aufs Feld braust. Den letzten Sturz hat er gerade auskuriert, im Büro hält ihn nur wenig. Nur wenn sie vor Ort sind, erkennen sie die guten, motivierten Leute und bilden sie dann weiter aus. Vom Feldarbeiter über den Gabelstapler- bis zum Schlepperfahrer. Schulungen seien wichtig, sie zahlten sich aus. Die Calasas konnten jüngst durch Training der Mitarbeiter den Dieselverbrauch der 32-Schlepper-Flotte um 18 % senken.