Der Betrieb Häußermann setzt auf verkürzte Arbeitszeiten beim Einsatz regionaler Saisonkräfte.
Auf rund 120 ha baut der bei Stuttgart gelegene Betrieb Häußermann neben Getreide vor allem 30 ha Speisekartoffeln und 3,5 ha Erdbeeren an. Diese Produkte sowie Eier aus eigener Haltung (u.a. im Hühnermobil) vermarktet der Betrieb selbst – an lokale Abnehmer und im Hofladen.
„Bei den Kartoffeln stieg die Nachfrage zu Beginn der Coronakrise enorm an. Wir haben täglich neun Stunden sortiert und abgepackt, v.a. kleine Gebinde für Endverbraucher“, erzählt Juniorchef Jens Häußermann. Danach brach der Absatz auf die Hälfte des Normalniveaus ein, v.a. weil Gastronomen und Metzger keine Kartoffeln mehr abnahmen. „Diese Einbußen“, so der Landwirt, „konnten wir aber durch Mehrumsätze im Hofladen fast ausgleichen.“ Mittlerweile habe sich die Kartoffelnachfrage auch wieder stabilisiert.
Aushilfen hackten Unkraut
Für die Obst- und Gemüseernte setzt der Betrieb neben festen Mitarbeitern und Aushilfen normalerweise ca. dreizehn osteuropäische Saisonkräfte ein. In diesem Jahr kommen aber wohl nur einzelne der bewährten Helfer. Häußermanns beschäftigen deshalb schon einige in Deutschland ansässige rumänische Schausteller, die wegen Corona derzeit keine Auftritte haben.
Zehn einheimische Aushilfen gewann der Betrieb mit einer Anzeige unter www.daslandhilft.de, einer Vermittlungsplattform für Saisonkräfte. „Eine bunte Mischung von Studenten, Schülern, Kurzarbeitern zwischen 17 und gut 30 Jahren – keiner aus einem praktischen Beruf“, erzählt der Juniorchef.
„Um keinen zu überfordern, haben wir den Einsatz von vornherein auf halbe Tage begrenzt“, so der Landwirt. „Vor dem ersten Einsatz haben wir mit allen Aushilfen gemeinsam Arbeit und Abläufe besprochen, dann ging´s los zum Unkrauthacken. Dabei haben die Aushilfen ihre Arbeit bei Einhaltung fester Pausen durchweg gut erledigt.“ Für Häußermanns eine gute Erfahrung. Auch die Aushilfen seien trotz anstrengender Arbeit mit Freude dabei gewesen und hätten erleben können, wie Lebensmittel produziert werden. Zur Erdbeerernte wollen alle wiederkommen.
„Das sollen sie gerne!“, meint Häußermann. Als Halbtagskräfte seien sie eine gute Ergänzung zu den bewährten und nicht zu ersetzenden Osteuropäern.
Anne Schulze Vohren
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Der Betrieb Häußermann setzt auf verkürzte Arbeitszeiten beim Einsatz regionaler Saisonkräfte.
Auf rund 120 ha baut der bei Stuttgart gelegene Betrieb Häußermann neben Getreide vor allem 30 ha Speisekartoffeln und 3,5 ha Erdbeeren an. Diese Produkte sowie Eier aus eigener Haltung (u.a. im Hühnermobil) vermarktet der Betrieb selbst – an lokale Abnehmer und im Hofladen.
„Bei den Kartoffeln stieg die Nachfrage zu Beginn der Coronakrise enorm an. Wir haben täglich neun Stunden sortiert und abgepackt, v.a. kleine Gebinde für Endverbraucher“, erzählt Juniorchef Jens Häußermann. Danach brach der Absatz auf die Hälfte des Normalniveaus ein, v.a. weil Gastronomen und Metzger keine Kartoffeln mehr abnahmen. „Diese Einbußen“, so der Landwirt, „konnten wir aber durch Mehrumsätze im Hofladen fast ausgleichen.“ Mittlerweile habe sich die Kartoffelnachfrage auch wieder stabilisiert.
Aushilfen hackten Unkraut
Für die Obst- und Gemüseernte setzt der Betrieb neben festen Mitarbeitern und Aushilfen normalerweise ca. dreizehn osteuropäische Saisonkräfte ein. In diesem Jahr kommen aber wohl nur einzelne der bewährten Helfer. Häußermanns beschäftigen deshalb schon einige in Deutschland ansässige rumänische Schausteller, die wegen Corona derzeit keine Auftritte haben.
Zehn einheimische Aushilfen gewann der Betrieb mit einer Anzeige unter www.daslandhilft.de, einer Vermittlungsplattform für Saisonkräfte. „Eine bunte Mischung von Studenten, Schülern, Kurzarbeitern zwischen 17 und gut 30 Jahren – keiner aus einem praktischen Beruf“, erzählt der Juniorchef.
„Um keinen zu überfordern, haben wir den Einsatz von vornherein auf halbe Tage begrenzt“, so der Landwirt. „Vor dem ersten Einsatz haben wir mit allen Aushilfen gemeinsam Arbeit und Abläufe besprochen, dann ging´s los zum Unkrauthacken. Dabei haben die Aushilfen ihre Arbeit bei Einhaltung fester Pausen durchweg gut erledigt.“ Für Häußermanns eine gute Erfahrung. Auch die Aushilfen seien trotz anstrengender Arbeit mit Freude dabei gewesen und hätten erleben können, wie Lebensmittel produziert werden. Zur Erdbeerernte wollen alle wiederkommen.
„Das sollen sie gerne!“, meint Häußermann. Als Halbtagskräfte seien sie eine gute Ergänzung zu den bewährten und nicht zu ersetzenden Osteuropäern.