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Guter Vertrag und 50% mehr Pacht

32 Landeigentümer haben sich im Kreis Kulmbach zu einem Flächenpool zusammengeschlossen. Gemeinsam boten sie ihre Grundstücke an und holten so mehr Pacht und Sicherheiten heraus.

Lesezeit: 4 Minuten

32 Landeigentümer haben sich im Kreis Kulmbach zu einem Flächenpool zusammengeschlossen. Gemeinsam boten sie ihre Grundstücke an und holten so mehr Pacht und Sicherheiten heraus.


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Hätten wir uns nicht verbündet, wäre der Bau des Windparks wahrscheinlich nichts geworden. Einzelkämpfer haben gerade in kleinteiligen Gebieten wie Franken meist verloren“, ist sich Norbert Groß sicher. Der Sauenhalter und sein Berufskollege, Biolandwirt Dr. Siegfried Münch, sind froh, dass sie die Fläche mit ihren Nachbarn selbst ausgeschrieben haben. „So handelten wir über die Hälfte mehr Pacht aus und konnten unseren Vertragsentwurf mit dem Planer abschließen“, sagt Münch. Beide sind heute Geschäftsführer der Windflächenpool Kirchleuser Platte GmbH & Co.KG und vertreten die Interessen der Landeigentümer im Windgebiet.


Vor zehn Jahren klopften das erste Mal unterschiedliche Windprojektierer bei Münch und seinen Nachbarn an die Haustür, um sich die potenzielle Windfläche im Bereich des Marktes Mainleus und der Stadt Kulmbach zu sichern. Das Gros der Eigentümergruppe hatte sich schon mündlich auf einen Betreiber festgelegt, doch trotzdem blieben einige noch skeptisch. „Wir kannten uns nicht mit Windkraft aus. Daher wollten wir die Verträge von Anwälten prüfen lassen“, sind sich die Landwirte einig. Volker Henties, einer der Rechtsanwälte, fand allein 60 Punkte in dem Vertrag, die den Flächeneigentümern hätten schaden können. Daher veranstalteten die drei ein Treffen aller Eigentümer, auf dem Henties die Probleme des Vertrags erläuterte. Ziemlich schnell entschieden sich dann alle, den Vertrag des Projektierers nicht nachzuverhandeln. Sie wollten die Fläche mit Henties Hilfe selbst anbieten.


Alle sollten profitieren


Zuerst gründeten die 32 Eigentümer eine GbR in Form einer Innengesellschaft. 44 ha Kerngebiet und 33 ha Abstandsflächen um das Kerngebiet herum bildeten den Flächenpool. Darunter waren auch die Gemeinden, da der Windpark u.a. über die Gemeindewege erschlossen werden sollte. Als nächstes wählten die Gesellschafter das sechsköpfige Sprecherteam aus ihrer Mitte. Sie legten großen Wert darauf, dass alle Kommunen sowie die Kern- und Randgemarkungen vertreten waren. Die Sprecher waren Ansprechpartner für Berater und Projektierer, sie organisierten Gesellschaftstreffen und bereiteten wichtige Entscheidungen vor. Kernstück waren der GbR-Vertrag zwischen den Landeigentümern, das Ausschreibungspapier für die Planer sowie der Nutzungsvertrag. Wichtig war allen, dass das Projekt auch Akzeptanz vor Ort findet. Daher forderten sie: örtliche Vereine und Jagdgenossenschaften erhalten Zuwendungen. Die Gewerbesteuer bleibt in den Orten. Des Weiteren übernimmt der Projektierer alle Beratungskosten und Aufwendungen der Landeigentümer. Im August 2012 schrieb die Gesellschaft die gemeinsame Fläche aus. Einen Monat später begann die Auswahl des Projektierers aus acht Angeboten. Mit drei Planern gingen die Eigentümer, vertreten durch die Sprecher und Henties, in engere Gespräche. Die endgültige Entscheidung für die Firma GP Joule GmbH traf dann die GbR im Februar 2013.


Als die Genehmigung für den Bau vorlag, gründeten die Eigentümer eine GmbH und Co.KG. So konnte die Gesellschaft rechtskräftig den Pachtvertrag unterschreiben. Trotzdem ist der Windpark erst im Januar 2017 ans Netz gegangen. „Das Genehmigungsverfahren dauerte länger, weil eine Bürgerin geklagt hatte“, erklärt Münch.


Alle sind zufrieden


Heute sind alle Landeigentümer gut zufrieden. Sie freuen sich, dass der Windpark im Ort akzeptiert ist und allen zu Gute kommt. Den Schritt, den Park selbst zu planen und zu bauen, haben die Eigentümer abgelehnt. „Das Thema Windkraft war uns noch zu unsicher. Wir hatten kaum Daten zu den Windverhältnissen in unserer Region und trauten uns die komplette Umsetzung nicht zu“, begründet Groß ihre Entscheidung.

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