Der Landwirt von gestern war Ernährer und Versorger. Der Landwirt von morgen ist hingegen nicht nur Lebensmittelproduzent, sondern sollte vor allem Gestalter einer zukunftsorientierten Landwirtschaft sein. Wenn es der Landwirtschaft gelinge, dieses Bild in der Öffentlichkeit zu vermitteln, ließen sich die anhaltenden Spannungen zwischen der Landwirtschaft und den Verbrauchern abbauen. Das zumindest geht aus einer Studie des Kölner Psychologen Jens Lönneker und der Forschungsagentur „rheingold salon“ hervor. Lönneker soll im Auftrag des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und des Deutschen Bauernverbandes analysieren, ob die Coronakrise die gesellschaftliche Wahrnehmung der Landwirtschaft verändert hat und ob sich daraus Chancen für die Landwirtschaft ergeben.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Verbraucher und Landwirte gegenseitig ein rückständiges, falsches Bild der Landwirtschaft vorwerfen. Die Landwirte beklagen die von Verbrauchern geforderte Bullerbü-Idylle und die gleichzeitig geringe Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel. Verbraucher und Politik verurteilen hingegen die vermeintlich nicht nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft und fordern einen radikalen Wandel. Diesen, für beide Seiten bequemen, Kreislauf der gegenseitigen Beschuldigungen gelte es zu durchbrechen. „Das kann durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit gelingen“, so Lönneker.
Kern der Öffentlichkeitsarbeit müsse sein, eine zukunftsorientierte Landwirtschaft zu vermitteln. Immerhin wünschen sich laut Studie 63% der Bürger und 64% der befragten Landwirte eine zukunftsorientierte Landwirtschaft. Nachhaltige Zukunftskonzepte für die Landwirtschaft erreichen Zustimmungswerte von 80% und mehr. Zwar sehen sich Landwirte gerne in der Position des Ernährers und Versorgers, Verbraucher fühlen sich dadurch jedoch immer weniger angesprochen. „Der Aspekt der Versorgungssicherheit spielt eine untergeordnete Rolle“, sagt Studienleiter Lönneker. Für effektive Öffentlichkeitsarbeit brauche es mehr als das. Genaue Handlungsempfehlungen werden in weiteren Studien erarbeitet.
Mehr Infos unter: www.topagrar.com/zukunft2020
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Der Landwirt von gestern war Ernährer und Versorger. Der Landwirt von morgen ist hingegen nicht nur Lebensmittelproduzent, sondern sollte vor allem Gestalter einer zukunftsorientierten Landwirtschaft sein. Wenn es der Landwirtschaft gelinge, dieses Bild in der Öffentlichkeit zu vermitteln, ließen sich die anhaltenden Spannungen zwischen der Landwirtschaft und den Verbrauchern abbauen. Das zumindest geht aus einer Studie des Kölner Psychologen Jens Lönneker und der Forschungsagentur „rheingold salon“ hervor. Lönneker soll im Auftrag des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und des Deutschen Bauernverbandes analysieren, ob die Coronakrise die gesellschaftliche Wahrnehmung der Landwirtschaft verändert hat und ob sich daraus Chancen für die Landwirtschaft ergeben.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Verbraucher und Landwirte gegenseitig ein rückständiges, falsches Bild der Landwirtschaft vorwerfen. Die Landwirte beklagen die von Verbrauchern geforderte Bullerbü-Idylle und die gleichzeitig geringe Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel. Verbraucher und Politik verurteilen hingegen die vermeintlich nicht nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft und fordern einen radikalen Wandel. Diesen, für beide Seiten bequemen, Kreislauf der gegenseitigen Beschuldigungen gelte es zu durchbrechen. „Das kann durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit gelingen“, so Lönneker.
Kern der Öffentlichkeitsarbeit müsse sein, eine zukunftsorientierte Landwirtschaft zu vermitteln. Immerhin wünschen sich laut Studie 63% der Bürger und 64% der befragten Landwirte eine zukunftsorientierte Landwirtschaft. Nachhaltige Zukunftskonzepte für die Landwirtschaft erreichen Zustimmungswerte von 80% und mehr. Zwar sehen sich Landwirte gerne in der Position des Ernährers und Versorgers, Verbraucher fühlen sich dadurch jedoch immer weniger angesprochen. „Der Aspekt der Versorgungssicherheit spielt eine untergeordnete Rolle“, sagt Studienleiter Lönneker. Für effektive Öffentlichkeitsarbeit brauche es mehr als das. Genaue Handlungsempfehlungen werden in weiteren Studien erarbeitet.