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Heidelbeeren sollen es richten

Lesezeit: 3 Minuten

Stephan Bäcker erntet in diesem Jahr 30% weniger Spargel. Er hofft auf eine gute Früchtesaison.


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Auf Bäckers Spargelhof im westfälischen Münster steht das große Zelt leer. Normalerweise findet dort von Mitte April bis Ende Juni jedes Wochenende ein Spargelbuffet statt. „Vor vier Wochen habe ich noch nicht gedacht, dass durch Corona alles verboten wird. Sonst hätte ich das Zelt nicht aufgebaut“, sagt Betriebsleiter Stephan Bäcker. „Jetzt bin ich froh, dass wir überhaupt Spargel stechen können.“


Jedes Wochenende in der Spargelsaison hat Bäcker ca. 400 Besucher auf dem Hof zum Spargelessen. Hinzu kommen in normalen Zeiten drei bis vier Besuchergruppen in der Woche. Zur Bewirtung arbeiten dort am Wochenende vier festangestellte Mitarbeiter und 30 Aushilfen. In diesem Jahr kommt niemand, weder Besucher noch Aushilfen. Die festen Kräfte bringt der Landwirt z.T. anderweitig unter. „Zwei sortieren und schälen Spargel. Der Koch war nur nebenberuflich bei mir angestellt, er kommt zurzeit nicht und die vierte bleibt wegen einer geplanten Operation in Rumänien“, erklärt er.


Ein drittel weniger Spargel


Durch den Ausfall des Spargelbuffets bricht ein Viertel seines Umsatzes weg. Auch die Einnahmen aus der Gastronomie bleiben aus. „Wir verkaufen sonst 20% unseres Spargels an Restaurants im Umfeld“, sagt Bäcker. Wie hoch die Umsatzeinbußen genau ausfallen, kann der Landwirt noch nicht abschätzen. „Die Hilfen haben wir sofort beantragt. Das Geld war innerhalb von einer Woche auf dem Konto“, sagt er.


Trotz der geringen Nachfrage bleibt er nicht auf dem geernteten Spargel sitzen. Da die Erntehelfer zum Teil ausbleiben, holt der Spargelbauer nämlich auch 30% weniger von seinen 40 ha Spargelfeldern. In der Regel beschäftigt Bäcker für die Sommermonate bis zu 300 Aushilfen, davon 150 Deutsche im Verkauf und 150 Saisonarbeiter aus Polen und Rumänien. In diesem Jahr kommen bloß 80 Arbeitskräfte aus Osteuropa, ausschließlich mit dem Flugzeug. Daher arbeiten noch ca. 70 deutsche Teilzeitkräfte in der Ernte, die sich freiwillig gemeldet haben.


Neben dem Spargelbuffet betreiben Bäckers seit vier Jahren ein Hofcafé auf einem 13 km entfernten Pachthof. Dort bieten sie Kaffee und Kuchen mit eigenen Früchten an. „Das Café öffnet im Juni und schließt Ende August“, sagt Bäcker. Bisher waren die Speisen ebenfalls als Buffet angerichtet. Die Gäste konnten einkehren oder Speisen mitnehmen. „Wir hoffen, dass das auch in diesem Jahr klappt und wir unter Auflagen öffnen dürfen. Die Kunden können unsere Kuchen schließlich abholen. Dafür werden wir den Abholbereich in diesem Jahr wohl erweitern oder in einen extra Raum verlegen. Vielleicht dürfen unsere Gäste auch mit Abstand draußen sitzen“, wünscht er sich. Bäckers bauen 2 ha Heidelbeeren, 0,2 ha Himbeeren und 22 ha Erdbeeren an. Maike Schulze Harling

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