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topplus Knud Grell

Hof-PR ist Schlüssel zum Erfolg

Lesezeit: 3 Minuten

Der Junglandwirt aus Duvensee (Schleswig-Holstein) spricht Nachbarn aktiv an.


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Als ich mich für das Projekt beworben hatte, war die Situation festgefahren. Von einzelnen Nachbarn bekamen wir immer wieder Anzeigen und Beschwerden. Damals fühlte ich mich sprach- und ratlos. Heute ist das Gegenteil der Fall!


Die Stimmung im Dorf ist nicht gekippt. Mit vielen Nachbarn haben wir ein sehr gutes Verhältnis. In der Region sind wir bekannter und werden positiv wahrgenommen. Das erleichtert unsere Mitarbeitersuche. Einige Praktikanten und Azubis haben uns alleine über unsere Homepage gefunden.


Schlüssel zum Erfolg


Der Erfolg gelang uns durch verschiedene Maßnahmen:.


Perspektivwechsel: Kommunikationsexperte Martin Dess hatte mir einen Spiegel vorgehalten: Wie nehmen Nachbarn eine dreckige Hofeinfahrt oder verschmutzte Straßen nach der Ernte wahr? Wie kommunizieren wir unsere Arbeit? Heute versuche ich mich in die Leute hineinzuversetzen und ihre Sorgen Ernst zu nehmen. Das ist die Grundlage für gute Kommunikation.


Hofbrief: Mit regelmäßigen Briefen halten wir unsere Nachbarn auf dem Laufenden. Wir kündigen die Maisernte, das Güllefahren oder einen Stallumbau an. Die Briefe sind effektiv, um Nachbarn einzubinden. So wissen sie, was vor ihrer Haustür passiert.


In den Briefen bleiben wir sachlich und positiv. Gejammer über schlechte Preise, Dürre oder Auflagen haben darin nichts zu suchen. Statt sich über die Hitze zu beklagen, haben wir im letzten Sommer von unserer Kuh-Dusche berichtet. Auch kritische Themen sprechen wir an, wie Güllefahren, und haben damit keine negativen Erfahrungen gemacht. Inzwischen schreiben auch andere Betriebe eigene Hofbriefe.


Hoffest: Das Hoffest hat nachhaltig für ein gutes Image gesorgt. Außerdem hat es den Zusammenhalt der Mitarbeiter gestärkt. Es war aber auch ein großer Aufwand, den wir nicht jedes Jahr wiederholen können. Zukünftig wollen wir einmal das Dorf-Kinderfest oder einen Flohmarkt auf unserem Hof ausrichten.


Logo: Jeder Handwerker hat ein eigenes Logo, aber landwirtschaftliche Betriebe meist nicht. Heute weiß ich: So ein Logo stärkt das Wir-Gefühl und indirekt den Betrieb. Wir haben Familie und Mitarbeiter mit T-Shirts, Pullis, Mützen und Cappys ausgestattet. Jeder trägt die Kleidung gerne und mit Stolz.


Selbst Außenstehende wollen unsere Kleidung kaufen. Bekannte schicken mir Fotos vom Strand oder aus dem Ski-Urlaub, die ich auf Facebook online stelle. Das fördert das Image des Betriebes.


Coaching: Im Projekt-Jahr war ich zum Coaching in Hamburg. Einen Tag lang haben wir analysiert: Wo stehe ich? Was will ich erreichen? Was macht mich glücklich, was begrenzt mich?


Ein Coaching ist in der Landwirtschaft unüblich, doch ich kann es nur empfehlen. Mir hat es geholfen, mich zu sortieren und konkrete Ziele festzulegen. In Kürze will ich noch einmal zum Coaching.


Wie gehts weiter?


Ich habe gelernt, wie effektiv und nachhaltig Öffentlichkeitsarbeit ist. Und es macht Spaß, wenn man im Gespräch Vorbehalte abbaut. Ich würde gerne gezielt Schulkassen einladen, doch dafür fehlt momentan die Zeit.


Ich habe aber auch gelernt, dass sich Ideologen kaum belehren lassen. Immer wieder habe ich den Kontakt zu Kritikern gesucht. Einladungen auf den Hof, konstruktive Gespräche und eine Mediation sind bisher gescheitert. Einzelne Nachbarn stellen weiter Strafanzeigen, wenn sie sich belästigt fühlen. Mit dieser Situation müssen wir wohl leben.


Für mich ist entscheidend, dass die negative Stimmung nicht auf andere Nachbarn abfärbt. Das beugen wir mit unseren vielen, aktiven Maßnahmen auch in Zukunft vor.


Anke Reimink

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