In Zukunft will Daniel Liedl vor allem auf den Hopfenanbau setzen. Dafür will er den Betrieb erst optimieren und später durch den Kauf einer Pflückmaschine vergrößern.
Voll in Hopfen – das ist die Zukunft für Daniel Liedl und seine Familie aus Niederumelsdorf in Bayern. 2016 haben sie die Sauenhaltung aufgeben, um sich ausschließlich auf den Hopfenanbau zu konzentrieren. Seitdem haben sie rund 10 ha Hopfenfläche dazu gepachtet. Insgesamt bewirtschaften sie nun 30 ha mit der Sonderkultur und 8,5 ha mit Getreide und Mais. Trotzdem ist die neue Hopfendarre, die Liedls schon 2010 gebaut haben, nicht ausgelastet. In der Darre trocknen die Hopfendolden, die die Pflückmaschine von den Pflanzen rupft.
Bevor er seinen Betrieb vergrößert, will Liedl erst einige Abläufe verbessern, um Arbeitszeit einzusparen. „Das teuerste am Hopfenanbau sind die Lohnarbeiten. In einem Hektar stecken etwa 200 Arbeitsstunden“, sagt er. Neben ihm und seinen Eltern helfen in den Arbeitsspitzen Saisonarbeitskräfte aus Polen. Um diese möglichst effektiv einzusetzen, hat Liedl zum einen eine Arbeitskanzel für 500 € umgebaut. Aus der Kanzel ziehen die Arbeiter den neuen Draht an der Gerüstanlage hoch, an dem sie die jungen Hopfenpflanzen anbinden. Mit der neuen Kanzel spart Liedl 30 Arbeitsstunden ein. Zum anderen setzt er nun einen Frontgrubber ein. Damit kann er das Anhäufeln der Hopfenpflanzen kombinieren. So fährt er nur noch einmal statt zweimal übers Feld.
Kürzere ernte zum idealen Zeitpunkt
Langfristig will Liedl weitere 15 ha Hopfenfläche zu pachten, um die Darre effektiv zu nutzen. Um in Zukunft mehr Hopfen zu verarbeiten, braucht Liedl außerdem eine neue Pflückmaschine. Die alte Maschine pflückt die Dolden von einem Hektar Hopfen am Tag. Dadurch dauert die Ernte etwa drei Wochen. Mit der neuen Maschine will der junge Landwirt zehn Tage eher fertig sein. Durch das schnellere Pflücken ist die Hopfenqualität auch besser, weil er bei einem Großteil der Pflanzen den idealen Erntezeitpunkt erreicht. Davon verspricht er sich 30 ct/kg höhere Preise im Vergleich zu vorher. Die neue Maschine hat Liedl schon gekauft. Im Winter will er sie in die Halle einbauen, in der auch die Darre ist. Über ein Förderband gelangt der abgepflückte Hopfen dann in die Darre zum Trocknen. Die Maschine kostet rund 360000 €.
Trotz der hohen Investition blickt Liedl optimistisch in die Zukunft. Durch die erweiterte Hopfenanbaufläche will er den bisherigen Gewinn verdoppeln. Das Risiko vor großen Ernteausfällen schätzt er gering ein. Am riskantesten wäre für ihn eine extreme Trockenheit. Da in der Region mit 650 mm im Jahr recht viel Niederschlag fällt, ist er nicht besorgt. „Selbst im Dürrejahr 2017 haben wir noch genug geerntet und hatten keine Probleme mit der Trockenheit“, erinnert er sich.
Maike Schulze Harling
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In Zukunft will Daniel Liedl vor allem auf den Hopfenanbau setzen. Dafür will er den Betrieb erst optimieren und später durch den Kauf einer Pflückmaschine vergrößern.
Voll in Hopfen – das ist die Zukunft für Daniel Liedl und seine Familie aus Niederumelsdorf in Bayern. 2016 haben sie die Sauenhaltung aufgeben, um sich ausschließlich auf den Hopfenanbau zu konzentrieren. Seitdem haben sie rund 10 ha Hopfenfläche dazu gepachtet. Insgesamt bewirtschaften sie nun 30 ha mit der Sonderkultur und 8,5 ha mit Getreide und Mais. Trotzdem ist die neue Hopfendarre, die Liedls schon 2010 gebaut haben, nicht ausgelastet. In der Darre trocknen die Hopfendolden, die die Pflückmaschine von den Pflanzen rupft.
Bevor er seinen Betrieb vergrößert, will Liedl erst einige Abläufe verbessern, um Arbeitszeit einzusparen. „Das teuerste am Hopfenanbau sind die Lohnarbeiten. In einem Hektar stecken etwa 200 Arbeitsstunden“, sagt er. Neben ihm und seinen Eltern helfen in den Arbeitsspitzen Saisonarbeitskräfte aus Polen. Um diese möglichst effektiv einzusetzen, hat Liedl zum einen eine Arbeitskanzel für 500 € umgebaut. Aus der Kanzel ziehen die Arbeiter den neuen Draht an der Gerüstanlage hoch, an dem sie die jungen Hopfenpflanzen anbinden. Mit der neuen Kanzel spart Liedl 30 Arbeitsstunden ein. Zum anderen setzt er nun einen Frontgrubber ein. Damit kann er das Anhäufeln der Hopfenpflanzen kombinieren. So fährt er nur noch einmal statt zweimal übers Feld.
Kürzere ernte zum idealen Zeitpunkt
Langfristig will Liedl weitere 15 ha Hopfenfläche zu pachten, um die Darre effektiv zu nutzen. Um in Zukunft mehr Hopfen zu verarbeiten, braucht Liedl außerdem eine neue Pflückmaschine. Die alte Maschine pflückt die Dolden von einem Hektar Hopfen am Tag. Dadurch dauert die Ernte etwa drei Wochen. Mit der neuen Maschine will der junge Landwirt zehn Tage eher fertig sein. Durch das schnellere Pflücken ist die Hopfenqualität auch besser, weil er bei einem Großteil der Pflanzen den idealen Erntezeitpunkt erreicht. Davon verspricht er sich 30 ct/kg höhere Preise im Vergleich zu vorher. Die neue Maschine hat Liedl schon gekauft. Im Winter will er sie in die Halle einbauen, in der auch die Darre ist. Über ein Förderband gelangt der abgepflückte Hopfen dann in die Darre zum Trocknen. Die Maschine kostet rund 360000 €.
Trotz der hohen Investition blickt Liedl optimistisch in die Zukunft. Durch die erweiterte Hopfenanbaufläche will er den bisherigen Gewinn verdoppeln. Das Risiko vor großen Ernteausfällen schätzt er gering ein. Am riskantesten wäre für ihn eine extreme Trockenheit. Da in der Region mit 650 mm im Jahr recht viel Niederschlag fällt, ist er nicht besorgt. „Selbst im Dürrejahr 2017 haben wir noch genug geerntet und hatten keine Probleme mit der Trockenheit“, erinnert er sich.