Der Mindestmilchpreis ist die Gewinnschwelle, ab der Ihr Betrieb schwarze Zahlen schreibt. Er lässt sich überschlägig einfach selbst ermitteln. Alle wichtigen Daten dafür finden Sie im Jahresabschluss.
Beachten Sie, dass dieser Wert keine Betriebszweigsauswertung ersetzt, die Schwächen in den einzelnen Produktionsbereichen aufdeckt. Er sagt nur aus, ob Ihr Betrieb insgesamt Geld verdient hat, nicht aber in welchem Betriebszweig.
Dazu ein Beispiel: Milchviehhalter Müller hält 120 Kühe, die zusammen eine Million kg Milch geben. Sein Milchpreis beträgt 36 ct.
Doch Vorsicht: Bei der Rechnung bezieht sich der Mindestmilchpreis immer auf das vergangene Wirtschaftsjahr. Will Müller mit diesem Wert in die Zukunft planen, funktioniert das nur, wenn die erzeugte Milchmenge und alle Kosten gleich bleiben. Erzeugt er beispielsweise mehr Milch oder zahlt höhere Pachten, muss er seine Rechnung um diese Faktoren anpassen.
Hier die Ergebnisse aus seinem Abschluss:
Hier die Ergebnisse aus seinem Abschluss:
+ 120000 € Gewinn
+ 50000 € Abschreibungen
- 75000 € Tilgung
- 40000 € Lebenshaltung
= 55000 € Geldüberschuss/
1 Mio. kg Milchmenge
= 0,055 €/kg = 5,5 ct/kg Liquiditätspuffer
36 ct/kg aktueller Milchpreis - 5,5 ct/kg Liquiditätspuffer = 30,5 ct/kg Mindestmilchpreis
